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Thema: Was spricht gegen Versandapotheken?

  1. #71
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    Die Logik daran ist, dass der Apotheker sich bei einem Menschen mit Polytherapie dann noch einmal vernünftig mit der Medikation und eventuellen Interaktionen (+ Selbstmedikation) auseinandersetzt. Und dieses extra von den GKVs honoriert wird. Allerdings findet dieser Prozess jedoch nur auf "Antrag" eines Arztes statt findet, statt automatisch bei jedem.
    Und was spricht dagegen, das das nicht gleich der Arzt macht. Welche anderen und wichtigeren Fragen stellt der Apotheker? Wenn 100€ angepeilt sind, macht das ein Mediziner sehr gerne. Was ist deiner Meinung nach ein Vorteil des Apothekers. Wie gesagt, im 21 Jh gibt es Datenbanken.

  2. #72
    Erfahrener Benutzer Avatar von mia
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    229
    Apothekerin
    Ich denke ein Medikationsmanagement ist auch im Sinne einer Überprüfung nach vier-Augen-Prinzip sinnvoll. Das kann der Hausarzt, von dem die Verordnungen stammen, nicht leisten. Anders sieht es aus, wenn ein Patient mehrere (Fach-)Ärzte regelmäßig aufsucht. Hier weiß auch kein Arzt mehr, was der andere gemacht hat. Der Vorteil am MM in Apotheken wäre dann eventuell die Unabhängigkeit.

    Die Diskussion über die Zukunft unseres Berufstandes ist meiner Meinung nach auch aufgrund mangelnder Qualität entstanden. Es darf nicht sein, dass einige Patienten erst nach mehreren Jahren regelmäßiger Verschreibung zum ersten Mal in der Apotheke gefragt werden, ob Sie denn wüssten wie man das Zeug richtig anwendet. Ein Apotheker und ein PTA muss den Unterschied zwischen Triptanen und NSAIDS kennen. Das es so nicht weiter gehen kann sollte einleuchten.

    Eigentlich haben wir schon sehr viele wichtige Aufgaben, wir müssen sie aber auch wahrnehmen. Wir müssen unsere Aufgaben gut machen und darauf aufmerksam machen. Einige sollten sich vielleicht erst mal in diesem Gebiet engagieren bevor sie nach neuen Aufgaben für uns suchen.

    Alles gelernte Pharmaziewissen bringt übrigens auch nichts, wenn ich im entscheidenden Moment dem Patienten nicht das vermitteln kann, was er wissen muss. Hierzu sind auch Kompetenzen in Kommunikation gefragt, die bislang so gut wie garnicht gelehrt werden.

    Eine Überarbeitung des Studiums halte ich auch für dringend nötig. Ein erster Schritt könnte eine Anpassung der Regelstudienzeit in Richtung durchschnittlicher Studiendauer sein. Eine Streichung von Studieninhalten würde ein Kompetenzverlust bedeuten, dem stehe ich sehr kritisch gegenüber.

  3. #73
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    Und was spricht dagegen, das das nicht gleich der Arzt macht. Welche anderen und wichtigeren Fragen stellt der Apotheker? Wenn 100€ angepeilt sind, macht das ein Mediziner sehr gerne. Was ist deiner Meinung nach ein Vorteil des Apothekers. Wie gesagt, im 21 Jh gibt es Datenbanken.

    Zum Einen ist etwas Redundanz immer sehr hilfreich, so fallen Fehler vor allem auf, wenn noch mal wer anders drauf schaut. Auch ist es meistens hilfreich, wenn dieser Blick aus einer ganz anderen Profession kommt. Auch eine Datenbank macht Medikationsmanagement nicht in 0,0s allein und verständlich für den Patienten klar. Die Idee ist ja im Grunde, den Arzt zu entlasten in einer Schnittmenge wo dies auch möglich ist. Einen Vorteil des Apothekers gibt es (momentan) nicht, da wie du schon richtig sagst, eine Datenbank alles (!) Fachliche leisten kann. Der Vorteil liegt, meiner Meinung nach einfach nur darin, dass der Arzt entlastet wird.

  4. #74
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    Zum Einen ist etwas Redundanz immer sehr hilfreich, so fallen Fehler vor allem auf, wenn noch mal wer anders drauf schaut. Auch ist es meistens hilfreich, wenn dieser Blick aus einer ganz anderen Profession kommt. Auch eine Datenbank macht Medikationsmanagement nicht in 0,0s allein und verständlich für den Patienten klar. Die Idee ist ja im Grunde, den Arzt zu entlasten in einer Schnittmenge wo dies auch möglich ist. Einen Vorteil des Apothekers gibt es (momentan) nicht, da wie du schon richtig sagst, eine Datenbank alles (!) Fachliche leisten kann. Der Vorteil liegt, meiner Meinung nach einfach nur darin, dass der Arzt entlastet wird.
    Dann sollten wir die Ärzte doch erstmal fragen, ob sie eine Entlastung überhaupt brauchen. Wenn nicht ( was aus Beschlüssen der Ärzte zu entnehmen ist (PZ: Ärzte betrachten MM als genuin ärztliche Tätigkeit) dann sind diese die ersten die darüber entscheiden, nicht wir Apotheker. Wie gesagt, wir können uns unsere pharmazeutische Wunschwelt nicht basteln und sind für MM auch nicht ausgebildet. Im Krankenhaus hängt die Klinische Pharmazie an dem Einverständnis der Stationsleitung. Wir haben als Apotheker viele Entwicklungen verpasst, zu gut konnte man bisher vom Medikamentenverbrauch leben. Jetzt bekommen wir die Quittung für unsere eigene Behäbigkeit.

  5. #75
    Unregistriert
    Gast
    Um nochmal auf das Beispiel mit den Triptanen zurück zu kommen: wenn ich 4€ mehr bezahle im Vergleich zum Versandhandel, dann ist diese Mehrinvestition mit einer Erwartung verbunden. Ich erwarte, das der Apotheker sich mit Studien auseinandergesetzt hat, bei verschiedenen Triptanen die Vor/Nachteile benennen kann sowie die studiengestütze optimale Anwendung und den Anwendungszeitpunkt/Kombination mit NSAR's benennen kann. Klingt viel ich weiß aber dafür wird dann auch die Vergütung entsprechend ausfallen. Wer denkt, er stellt sich in die Apo, schwallt ein bisschen rum und lebt davon gut, der lebt in der falschen Zeit. Apotheker ist in gewisser Weise eine Berufung mit sehr hohem Zeitaufwand, zur Not muss man sich abends oder am WE hinsetzten und arbeiten/lernen aber denkt ihr das ist in anderen Berufen anders. Ein Anwalt muss genauso lange recherchieren und analysieren, das wird von diesem Beruf einfach erwartet. Wenn die Apothekerin sagt, sie kommt nur zweimal die Woche in die Apo und ihr sind die Namen nicht geläufig, dann ist da was falsch. Sie hat auch noch gesagt, da ändert sich ständig was bei den Triptanen. Bullshit, seit 2009 sind nur 2 Triptane frei verkäuflich. Wer eher auf Familie setzt, kein Problem aber dann sollte man einfach mit dem was man hat zufrieden sein und Ruhe geben.

    Ich hab insgesamt 8 Wochen im Grubdstudium Famulatur in der Öffentlichen gemacht und die meisten Fortbildungen der Mitarbeiter waren für Avenè-Produkte oder sonstigen Schmarrn. Das meiste war Verkaufstrainig.

  6. #76
    Unregistriert
    Gast
    Die abhlenende Haltung der Ärzte bezieht sich ja eher auf das Projekt der ABDA, was ich in dem Fall gut verstehen kann. Ich denke es gibt durchaus Möglichkeiten den Ärzten MM mit Apotheker schmackhaft zu machen.
    Das dafür neue Fortbildungen / Studieninhalte sicher nötig sind, steht außer Frage. Aber ich bin da im Großen und Ganzen bei dir, der Beruf bekommt so langsam die Quittung für die "Unterlassung" der letzten Jahre / Jahrzehnte ... da kann froh sein, wer rechtzeitig einen Plan B bearbeitet hat ...

    In diesem Zusammenhang finde ich es auch extrem unverständlich warum es scheinbar noch nicht mal die Idee gibt, etwas am Studium zu ändern. Hier sind die Widerstände und Kosten (im Vergleich zu Verhandlungen mit Poliktik und GKV) eher klein. Und wenn sich eine Große Angst erfüllt (die gerne als Argument fürs Nichtstun verwendet wird) und die Pharmazie an die FH kommt, dann ist das halt so ... wäre sicherlich eher von Vorteil für die meisten Studenten. Ich kenne genug Leute von der FH und habe neben Pharmazie noch einen anderen Uni-Studiengang studiert und kann nur sagen, dass wir de facto eh schon auf FH-Niveau studieren, und das ist noch optimistisch ausgedrückt ...

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