Solche Spekulationen kann man hier im Forum auch von vor 10 Jahren lesen. Im Endeffekt hat sich der Mangel an Apothekern noch weiter zugespitzt, sodass der Beruf seit 2016 offiziell als Mangelberuf gilt. Ich finde das sehr überzogen zu sagen, dass innerhalb ein paar Jahre aus einem absoluten Mangel ein Überschuss werden soll. Der Grund weshalb es Chemikern und Biologen so schlecht geht ist einfach, dass sich die Zahl der Absolventen in den letzten Jahren verdoppelt hat. Pharmazie ist zulassungsbeschränkt und wirft eine konstante Zahl an Absolventen ab. Es erfolgt auch kein massiver Aufbau der Studienplätze wie in Medizin, sondern eher ein Abbau (siehe Halle). Gleichzeitig kann man als Apotheker an jeder Straßenecke arbeiten, als Chemiker musst du in die Industriegebiete, das wird sich in den nächsten Jahren auch nicht ändern. Nur braucht man halt auch nicht alle 100 Meter eine Apotheke. Und die meisten Apotheken, die schließen, werden ohnehin nur noch von ihrem Inhaber betrieben, der auf Nachfolgersuche ist. Die PKA und PTA wird es härter treffen.
Und wenn werden sich die Pharmazeuten in der Industrie die Gebiete zurückerobern, wo zurzeit massiv Biologen nachgeschult werden: QM, Vertrieb, Zulassung. Da sollten eher die Biologen Angst haben, die werden den Kürzeren ziehen.
In der Krankenhausapotheke und auf Station haben sich auch immer mehr Stellen entwickelt. Zu diesem Bereich wird es in den nächsten Jahren eine Verschiebung geben.