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Thema: Ausbeutung durch die Pharmaindustrie

  1. #1
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    Ausbeutung durch die Pharmaindustrie

    Ich will einfach mal eine Frage in den Raum schmeißen.
    Jeder von euch war doch schon einmal in der Situation, dass außen stehende Personen zu euch meinen: Pharmaindustrie - Die beuten die Leute doch eh nur alle aus, sind geldgierig und korrupt.
    Was denkt ihr darüber?:-)

  2. #2
    Neuer Benutzer Avatar von Hanna84
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    Das sind Kommentare von Leuten, die sowieso prinzipiell immer "gegen Alles" sind, aber selbst keinen konstruktiven Vorschlag haben...
    Was machen wir denn ohne Medikamente wie Antibiotika? Impfstoffe? Zytostatika? Oder auch so etwas simples wie Aspirin?
    Erklär solchen Leuten doch das nächste Mal, welche Phasen der klinischen Studien ein Wirkstoff alles durchlaufen muss, um zugelassen zu werden. Plus die jahrzehntelange Forschung, die zuvor dafür nötig war, ohne dass überhaupt sichergestellt ist, dass man nicht auf seinen Kosten in Millionenhöhe sitzen bleibt... Klar wollen die Pharmafirmen dann mit den Medikamenten, DIE TATSÄCHLICH auf den Markt kommen, einen Gewinn erzielen!

    Wer forscht an Heilmitteln für AIDS oder Krebs?? Richtig - die "große böse Pharmaindustrie"...

  3. #3
    Neuer Benutzer Avatar von Zuckerperle
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    Ich würde mich dem was Hanna84 sagt, anschließen. Außerdem sind das meistens etwas eher altmodische und ein wenig, ich sag mal ganz zart "unwissende" Leute, die keine Vorstellung von dem haben, was sich hinter den ganzen Pharmaindustrien abspielt. Ich würde mich von solchen Meinungen auf jeden Fall nicht runterziehen lassen und bei der Sache bleiben Denn wenn du dich für dieses Berufsfeld entschieden hast/haben solltest, dann wohl aus anderen und vernünftigen Gründen
    Geändert von Zuckerperle (21.10.2011 um 22:02 Uhr)

  4. #4
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    Naja, man sollte es sich aber nicht so einfach machen. Gerade die Pharmafirmen sollten doch eigentlich keine "normal wirtschaftenden" Unternehmen sein! Mit "normal" meine ich: Auf Gewinn ausgerichtet sein, was auch völlig legitim in einer kapitalistisch geprägten Wirtschaft ist.

    Diejenigen, welche sich für die Erforschung und auch Entwicklung neuer Heilmethoden und Wirkstoffen/Arzneimitteln interessieren und somit in entsprechenden Pharmafirmen arbeiten sind ja nicht die Lenker und Köpfe derselben. Die Vorwürfe gegen die Pharmaindustrie richten sich also nicht gegen Pharmazeuten und andere Wissenschaftler sondern gegen diese kapitalistisch und gewinnorientierte Richtung der Unternehmen.

    Was spricht dagegen, wenn Medikamente in humanitär ausgerichteten Organisationen entwickelt werden würden und als Ziel keine Gewinne sondern der gesundheitstechnische Erfolg in der Forschung im Vordergrund stände? Ich finde: Gar nichts. Wer Medikamente entwickelt hat eine sehr große Verantwortung und muss moralisch menschlich Handeln. Diese Kritik an der Pharmaindustrie zeigt doch nur, dass die lenkenden Köpfe nicht dazu in der Lage sind. Weil es da sehr wohl nur ums Geld und den nächsten Schritt der Gewinnmaximierung geht.

    Wobei ich auch glaube, dass viele Menschen zusätzlich durch eine schlecht funktionierende Gesundheitspolitik frustriert sind und diese negativen Eindrücke zusätzlich mit der Pharmaindustrie in Verbindung bringen.

    Also bitte: Macht es euch nicht zu leicht. Etwas (wie viel vermag ich jetzt nicht zu sagen) Wahrheit steckt sehr wohl in der Kritik an der Pharmaindustrie!

  5. #5
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    Was spricht dagegen, wenn Medikamente in humanitär ausgerichteten Organisationen entwickelt werden würden und als Ziel keine Gewinne sondern der gesundheitstechnische Erfolg in der Forschung im Vordergrund stände?
    Und wer soll die Kosten dafür tragen ?

  6. #6
    Kritiker
    Gast
    Ich habe mich anscheinend nicht nicht deutlich ausgedrückt. Sorry...
    Die Kosten werden wie in einem regulären Unternehmen auch getragen, aber Einnahmen und Ausgaben halten sich die Grenze bzw. potentielle Gewinne werden nicht an die Unternehmer ausgeschüttet sondern direkt wieder in die humanitäre Forschung und Weiterentwicklung von Arzneimitteln bzw. notwendige Studien gesteckt. In Deutschland gibt es dafür sogar eine Rechtsform: gGmbH

    Genauso könnte Arzneimittelforschung in Unternehmen mit staatlichem Auftrag stattfinden und dadurch teilweise mit Steuergeldern unterstützt werden.
    Das es funktioniert (Beispiel aus einer anderen Branche) sieht man an der Verbraucherschutzorganisation Stiftung Warentest.

    Es gibt also sehr wohl Möglichkeiten der Kostendeckung.

  7. #7
    Die Thematik erinnert mich an die Reportage aus diesem Thread: Wie BAYER AIDS nach Asien importierte

  8. #8
    Neuer Benutzer Avatar von Hanna84
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    Vielleicht fangen wir dann mal klein an - bei den Krankenkassen. Für mich völlig unsinnig, dass diese Gewinne erwirtschaften... (u.a. durch Einsparungen am Patienten!)

    Zu deinem Vorschlag: Klingt natürlich prinzipiell gut. Ist aber leider nicht umsetzbar. Wer würde freiwillig die hohen Forschungskosten tragen, die man AUCH DANN hat, wenn letzendlich herauskommt, dass alles umsonst war...? Mal abgesehen von den Kosten der Laborausstattungen, Reagenzien, Personalkosten. Richtig, Unternehmen, die sich davon einen Gewinn erhoffen. Und ich finde das durchaus legitim. Man geht ein hohes (finanzielles) Risiko ein, selbstverständlich möchte man dann auch entsprechende Gewinnaussichten. Wenn man nur aus "Einnahmen + Ausgaben halten sich die Waage" wirtschaftet, verliert die Forschung schnell ihre notwendige Dynamik. Es kommt zum Stillstand.
    Und wenn das Ergebnis ist, dass (deutsche) Forschung wieder weltweit mehr Erfolge verzeichnen kann und sogar irgendwann Krebs oder AIDS geheilt werden könnten, dann ist das doch sicher im Sinne aller.
    Geändert von Hanna84 (24.10.2011 um 23:22 Uhr)

  9. #9
    N06BC01 Avatar von Shimone
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    Muss da Hanna zustimmen.
    Ein Staat könnte die kosten nicht tragen, man denke einfach einmal daran das z.B. in Deutschland regelmäßig Geld für Bildung gekürzt wird.

    Und das staatliche Organisationen nicht immer anständig funktionieren sieht man an unseren Krankenkassen.
    Und die haben nicht mal Ansatzweise so Risikoreiche Investitionen.

    Etwas unter humanitärer Gesichtspunkten zu machen kann funktionieren, aber eben nicht in so großem Maßstab,dafür sind Menschen im allgemeinen zu egoistisch.
    Ich finde man kann da den Pharmaunternehmen keine Vorwurf machen.
    Und ich so: "Jetzt guck doch mal über den verdammten Tellerrand hinaus"
    Und er so: "Ah da ist der Löffel"

  10. #10
    Unregistriert
    Gast

    Daumen runter Inputs aus der Pharmaindustrie

    ...hallo...ich selber bin in der pharmaindustrie....das spiel läuft doch wie in jeder anderen Branche auch ab....die einen gucken was kann ich jetzt machen an Kohle, die anderen was kann ich morgen machen...und die big 20, schauen heute und morgen....und geforscht wird da, wo sich am markt was tut, heisst man betrachtet die nächsten 20 jahre, schaut welche indikationen an stellenwert national, auf countrybasis oder intercontinental gewinnen, wie hier der therapiestandard ist, welche potentiale eine weiterentwicklung oder neuenentwicklung hat, klär in proposals kosten longterm-shortterm, umsätze, amortisationen, finanzgeschäfte, gesundheitspolitische entwicklungen, consumerbenefit etc. und am ende kommt die entscheidung jepp oder no. z. B. aktinische keratose ein riesiger markt in den nächsten 20 jahren, mehr international als national profitabel, aber gebiet war lange zeit relativ unerforscht, mit überschaubaren mitteln wurden diverse therapiegrundansätze entwickelt, diese werden dann über jahre hinweg forciert und stetig weiterentwickelt, auf diese märkte stürzen sich die großen...die kleinen schauen eher in nischen, aber nicht das ihr das falsch versteht, eine nische ist für wahrscheinlich eine seltene erkrankung, aber ganz so ist es nicht.....man muss mit mindestens 1000 fällen und akuter lebensqualitäts- oder lebensverlängerenden Effekten rechnen, bei akuterkrankungen die weniger lebensgefährlich sind die zahlen noch viel höher, jeder markt der nicht mindestens 10 mio abwirft wird nciht verfolgt...so läuft das spiel bei den forschenden unternehmen...generikageschäft läuft anders...viel anders...

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