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Thema: Spiegel-Artikel "Nehmen Sie Zink, das hilft immer"

  1. #11
    Foren-Guru Avatar von Christin
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    Für was ist denn eine Apotheker deiner Meinung nach zuständig? Unser gesetzliches Korsett zwingt uns zur vertraulichen Beratung - die wir natürlich gerne geben. Schwarze Schafe gibt es überall.
    You shoot me down, but I don't fall - I'm Titanium!

  2. #12
    Unregistriert
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    Und Ärzte können sich nur durchschnittlich 3 min. Zeit nehmen für Ihre Patienten... Ist leider die Realität. Zumal diese sich mit Arzneimitteln, Interaktionen untereinander und/oder mit Lebensmitteln weniger auskennen, geschweige denn mit individuell gefertigten Rezepturen...

  3. #13
    Unregistriert
    Gast
    Nein Christin, so meinte ich das nicht. Ich meinte eher, was in den Köpfen der meisten Nicht-Pharmazeuten vorgeht. Frage mal unterschiedliche Leute, wo sie hingehen, wenn du ihnen die zitierten Dinge aufzählst. Ich wette die meisten sagen "zum Arzt" und eben/leider nicht "zum Apotheker". Vielen sind die Kompetenzen von pharmazeutischen Personal überhaupt nicht bewusst...

    Sieht man ja schön an chendrus Kommentar, das Apotheken tatsächlich von manchen - wie es in der Polemik des Spiegels rüberkommt - für Drogerien mit Rezepteinlösefunktion gehalten werden (kommt auch in den Kommentaren auf der Spiegel-Seite teilweise so rüber).

  4. #14
    Eigentlich wollte ich mich vor dem Schlafengehen nicht mehr aufregen, aber Dank Spiegel kommt nun doch noch ganz gewaltig etwas in mir hoch.
    Genau in solchen Beiträgen wie dem im Spiegel liegt Methode. Das Ansehen der Pharmazeuten soll per se demontiert werden.
    Sicher gibt es Kollegen unter uns,die sich vordergründig als Kaufmann sehen und den Heilberufler in den Hintergrund stellen...aber solch Diffarmierung habe ich bisher selten gelesen.
    In unserer Apotheke wird Zink übrigens eher selten angepriesen und ich kenne persönlich auch keinen meiner Kollegen die nichts besseres zu tun hätte als Zinküberbestände oder andere "am Bedarf vorbei produzierte Mittel" an den Mann/Frau zu bringen.
    Frage an den Spiegel:
    Vielleicht haben die Apotheken ja doch einen Versorgungsauftrag gegenüber der Bevölkerung. Und der wird bei den gesetzlichen Rahmenbedingungen nicht wirklich einfacher. Schon heute lagern in einer durchschnittlichen Apotheke 6.000 bis 8.000 sofort verfügbare Artikel, davon gut 30-40% mit Lagermenge 1. Also absolut keine Schnelldreher die ich ständig an den Mann/Frau zu bringen hätte.
    Schon allein hier wird von den "Weisskitteln" eine logistische Leistung erbracht die zu würdigen ist. Zu den gesetzlich vorgeschriebenen Leistungen (die auch regelmäßig kontrolliert werden!) gehört auch zb. das vorrätig halten von bestimmten vorgeschrieben Notfallprodukten, Antidots, Impfstoffe etc., die nach nicht Gebrauch (zum Glüch tritt ein solcher Notfall ja fast nie ein) regelmäßig auf eigene Kosten wieder erneuert werden müssen...!! Oder die Anfertigung von Individualrezepturen zu einem Stundenlohn für den im Autohaus sich nichts rühren würde..!!
    Diese nervenden Apotheken sind wohl erst im Notdienst von Nutzen?
    Dennoch, was lehrt uns das?
    Zeigen wir uns aktiv in der Beratung.
    Sicher sollten Zusatzverkäufe immer gründlich selbst hinterfragt werden und nie zu sehr den Kaufmann in den Vordergrungd geraten lassen.
    Euch zukünftigen Pharmazeuten will ich nur einfach Mut zusprechen. Die Welt die ich tagtäglich in meiner Apotheke erlebe...stellt sich glücklicher Weise anders dar als der Schreiberling gern glauben machen möchte. Und nur durch unsere gute beratungsaktive und aber auch menschlich einfühlsame Arbeit können wir dazu beitragen das auch ein Spiegel das nicht kaputtschreiben kann.

  5. #15
    Unregistriert
    Gast
    Ich finde den Artikel auch nicht sonderlich gut geschrieben, aber die folgenden zwei Punkte lassen sich leider nicht von der Hand weisen:

    1.
    In Apotheken wird oft Ramsch verkauft (Homöopathika, irgendwelche Kosmetika, Süßigkeiten, ...)
    Vor allem im Fall der Homöopathika geht es wirklich nur ums Geldschneiden, denn jeder Apotheker MUSS durch seine Ausbildung wissen, dass das Zeug nichts bringen kann. Und ja - bevor jemand fragt - ich bin selber Pharmazeutin (bald Apothekerin).

    2.
    Leider ist es auch so, dass viele Apotheker nicht richtig beraten, wobei ich einsehe, dass manchmal einfach die Zeit dazu fehlt, z.B. wenn die Kundenschlange bis zur Tür reicht. Aber Apotheker - und in noch stärkerem Maße PTAs - haben das Beraten nie richtig gelernt bzw. haben es wieder verlernt und ich denke, es wäre an der Zeit, sich das einfach mal einzugestehen und an einer Verbesserung zu arbeiten, anstatt immer nur rumzumosern, wie gemein alle Außenstehenden zu den Apothekern sind...

  6. #16
    mul
    Gast
    Wieso sind denn Kosmetika Ramsch?! Auch in diesem Feld kann man ohne Beratung und Fachwissen viel Falsch machen! Meine Freundin hat z.B. recht empfindliche Haut, deshalb braucht sie besondere Sonnenschutzcreme und diese holt sie sich immer in der Apotheke zwecks Tipps, Beratung etc.
    Anscheinend ist es bei vielen Leuten immer noch nicht angekommen, das der Placebo-Effekt wahrhaft Wunder wirken kann - bei "kleinen" Zipperlein wohlgemerkt! Und gerade da sind Homöopathika in Verbindung mit einer seriösen Apotheke und dem "Weißen-Kittel-Effekt" sehr wirkungsvoll!

    Grüße

    Julius

  7. #17
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    Wie Kreuzapo auch schon angesprochen hat, ist meines Erachtens ein großes Problem, dass ApothekerInnen in der öffentlichen Apotheke einen Spagat zwischen HeilberuflerInnen und Einzelhandelskaufmann/-frau hinlegen müssen.

    Es ist schwierig, diese beiden Komponenten miteinander in Einklang zu bringen. Und der Spagat geht immer weiter auseinander bis sich der/die ApothekerIn das Rückgrat bricht…

    und zur Homöopathie: da gibt es nun mal Menschen, die daran glauben und welche, die es für Schwachsinn halten.
    Ich finde es allerdings interessant, dass Homöopathie durchaus auch bei Kleinkindern und bei Tieren zu funktionieren scheint.
    Geändert von Kirsten (17.05.2011 um 16:34 Uhr)

  8. #18
    Sehr interessant ist für uns Pharmazeuten die Forumsdiskussion zu diesem Thema.
    Die zeigt, das leider viele Leser diesen Artikel abnicken und regelrecht hasserfüllt gegen die Apotheken polemisieren.
    Grund Tenor:
    -Beratung braucht man nicht, da man ja mündig ist und selbst recherchieren und lesen kann, die Arbeit kann also auch die Drogeriekette übernehmen...!!
    (Sicher auch den Notdienst etc.)
    -Andererseits wird die angeblich völlig fehlende oder inkompetente Beratung angeführt (ich weis natürlich nicht wo die Schreiber waren...?)
    -Gelobt wird im Gegenzug die super Beratung des Versandhandels...ein PC-Ausdruck ist eben schon Klasse!
    -Die Apotheken mit ihren Preisen sind am Zustand des Gesundheitswesens Schuld!
    Warum auch immer dieser Blödsinn existiert, die 15% des Apothekenanteils im Gesundheitsmarkt werden ja schließlich auf Industrie, Großhandel und Personal und den Staat (19% MwSt.) verteilt und verbleiben nicht beim Apotheker wie manche offenbar glauben. Beim Arzt fällt übrigens keine MwSt. an, das aber liegt am Staat und nicht an den Ärzten.
    -Nach Homöopathika gibt es schon eine sehr starke Nachfrage und auch wenn rein naturwissenschaftlich keine vernünftige Erklärung zur Wirkung gegeben werden kann, ist es allemal besser dazu in die Apotheke zu kommen damit auch Grenzen der Homöopathie aufgezeigt werden können, denn oft genug erlebt man, das Homöop. AM verlangt werden, obwohl ein Arztbesuch angeraten wäre. Genau das muss natürlich eine gute Apotheke dann auch artikulieren.
    Wir sehen bei der ganzen Diskussion bei Spiegel-online, was die seit langen einseitige Berichterstattiung zu diesen Themen schon erreicht hat.
    Es ist also 5 vor 12 !!
    Nur durch unseren angewendeten pharmazeutischen Sachverstand haben wir die Möglichkeit als Berufsstand zu überleben...als blosse Kaufleute garantiert nicht, das können andere besser.

  9. #19
    Ich finds nur schlimm, dass das in einem Magazin drin steht, das viele für seriös halten :dodgy: Da frag ich mich, wie viel Mist schreiben die eigentlich, der mir gar nicht auffällt :huh: Man könnte genauso gut die Bild lesen...

  10. #20
    Studi Avatar von Nachi
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    Der Spiegel schreibt genug Mist...und das nicht nur im Bereich der Pharmazie. Nur fällt es einem dann nicht so sehr auf, weil man sich selber in dem Bereich nicht auskennt. Das ist ja das schlimme.
    Ich kenne allerdings kein Magazin, was wirklich mal obejktiv die Themen darstellen kann. Auch Artikel aus PZ und DAZ finde ich sehr subjektiv geschrieben.

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