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Thema: Fragen zum Studium

  1. #1

    Fragen zum Studium

    Hey ihr lieben

    Zum Sommersemester werde ich nach langem Warten endlich mit dem Studium beginnen und habe schon mehrere Fragen im Kopf bezüglich des Studiums.
    In der Oberstufe hatte ich kein Chemie, doch ich denke nicht dass dies ein Problem werden wird, da ich ein Mensch bin der schnell Wissen sich ein eignen kann und auswendig lernen ist für mich auch kein Problem. Da man sowieso im ersten Semester mit den Grundlagen anfängt finde ich es machbar.

    Nun habe ich auf der Uni Seite gesehen dass es zum ersten Semester vier Vorlesungen und drei Seminare geben wird, aber die Skripte konnte ich nicht öffnen, da Passwort erforderlich ist.
    Ich hab im Internet von anderen Unis Skripte gefunden und gesehen dass sie jeweils 100 Seiten entsprechen. Ist zB dieses Skript nur für ein Semester für eine Vorlesung gedacht? Und sind es für jede Vorlesung immer nur 100 Seiten??

    Fängt man direkt mit dem Praktika im Labor an? Wie ist es so im ersten Semester?

    Außerdem habe ich gelesen dass man in fast jedem Fach eine Klausur schreiben wird (außer zwei da diese aufbauend für das zweite Semester sind)
    Sind die Klausuren echt so schwer?! Schreibt man alle Klausuren in der vorlesungsfreien Zeit? Wie sind die Klausuren ungefähr eingeteilt hat man dann noch Zeit kurz in den Urlaub zu fahren oder die Familie zu besuchen??


    Und zu guter Letzt Famulator. Man kann es nur in vorlesungsfreien Zeiten machen? Ist es auch egal wenn ich mein Famulator in einem anderen Bundesland mache oder muss es die Stadt sein wo ich studiere? Ist es erlaubt im ersten Semester direkt damit anzufangen?

    Etwas zu lang aber ich würde mich freuen wenn Pharmazie Studenten die sich unter uns befinden mir antworten könnten

    MFG

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von mia
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    Apothekerin
    Ich fange mal hinten an: Die Famulatur wird in der Vorlesungsfreien Zeit gemacht. Die kannst du auch direkt nach dem ersten Semester machen, nur nicht vor Studienbeginn. Wenn du alle 8 Wochen am Stück machen möchtest, dann am besten im SS, da hat man mehr Zeit. Das Bundesland ist egal.

    Ja, Klausuren sind schwer. Nur so ist man gezwungen viel dafür zu lernen. Die Durchfallquoten variieren stark nach Fach und Uni, das wurde aber schon ausführlich hier im Forum diskutiert.

    Ob man frei hat oder nicht, hängt davon ab in wie viele Nachklausuren man muss. Es ist empfehlenswert, am Anfang erstmal grundsätzlich davon auszugehen, dass man in alle Nachklausuren muss. Die Klausurtermine werden meist zu Beginn bis Mitte des Semesters bekannt gegeben. Man sollte daher niemals zu früh einen Urlaub buchen! Am besten fährt man während des Studiums spontan in den Urlaub. Es sollte in der Vorlesungsfreien Zeit jedoch genug Zeit sein, um für ein paar Tage die Familie zu besuchen (wenn die nicht grade über 500 km weit weg wohnen)
    Wann man mit den Praktika anfängt hängt von der Uni ab. Manche fangen direkt nach wenigen Wochen Nachmittags mit Labor an.
    Manchmal machen ein Professoren ein Skript für ein Thema. Für dieses Thema braucht der Prof eventuell mehrere Tage, manchmal auch nur eine halbe Vorlesung. 100 Folien für eine 1 1/2 h Vorlesung halte ich für sportlich, aber nicht unmöglich. Wenn man die Faustregel 1 Folie = 2 Minuten beachtet, sollte für 90 Minuten Vorlesung das Skript ca. 45 Folien dick sein.

  3. #3
    Danke für die Antwort Wie viele Folien werden den zb pro Vorlesung bzw. Semester bearbeitet? Und wie findest du persönlich den Lernstoff, ist der Chemie Anteil wirklich sehr hoch? Aber man kann den Stoff doch verstehen wenn man regelmäßig lernt oder? Ich höre immer dass Pharmazie sehr anstrengend ist dass man keine Freizeit hat etc, wie findest du es?
    Hoffentlich falle ich nicht so oft in den Klausuren durch

  4. #4
    Erfahrener Benutzer Avatar von mia
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    Apothekerin
    Hast du schonmal nach ähnlichen Fragen hier im Forum gesucht? da findest du massenweise Erfahrungsberichte.
    Chemie ist vor allem in den ersten 4 Semestern sehr dominant, quasi das Hauptfach. Ich wollte gerne immer alles verstehen, musste mir beim Lernen aber immer wieder sagen: Scheiß auf das warum, es ist halt einfach so! Auswendig lernen ist manchmal schneller als verstehen, und man hat eigentlich nie genug Zeit zum lernen.
    An den Zeitaufwand gewöhnt man sich.
    Durch eine Klausur durchzufallen ist keine Schande, mir fällt spontan niemand der alle Klausuren auf Anhieb geschafft hätte.

  5. #5
    Unregistriert
    Gast
    Pharmazie ist in der Tat sehr anstrengend, dass hat aber viele Gründe:

    1. Du hast eine sehr hohe Präsenzpflicht - allein Labore können um die 20h/Woche ausmachen. Dann noch Seminare und VL ... da kommen durchaus 40h zusammen.
    2. Du musst zT sehr abstrakten Blödsinn auswendig lernen (Strukturformeln von Arnzeistoffen bzw. Naturstoffen ... zT mit Stereochemie), was halt sehr nervig und anstrengend ist.
    3. Aufgrund der hohen Präsenzpflicht, die einem in der Regel nichts bringt, da man in Laboren praktisch kaum was lernt, musste halt abends und am Wochenende relativ viel lernen.
    4. Meines Erachtens nach kommt auch eine gewisse "physische Anstrengung" hinzu, welche sich in langen Labortagen, insbesondere im Sommer, manifestiert ... sollte man je nach Typ nicht unterschätzen.

    Zur Menge des Stoffes:

    Ich denke man kann sagen, dass etwa 100-200 Seiten pro Fach pro Semester realistisch sind. Die Anzahl der Seiten sagt aber nicht unbedingt viel aus. Wenn ich 200 Seiten Strukturformeln lernen müsste (sagen wir mal 10 pro Seite), dann würde ich sofort das Studium abbrechen. 200 Seiten Anantomie hingegen lernen sich aber relativ einfach, da dies bildhaftes lernen ist, welches man sich leichter vorstellen kann. Chemie lernt sich teilweise auch durchaus leicht, da man einiges ja verstehen kann.

    Zu den Klausuren:

    1. Der Schwierigkeitsgrad der Klausuren variiert von Fach zu Fach, von Arbeitskreis zu Arbeitskreis und von Uni zu Uni. Man kann hier schlecht etwas allgemein gültiges sagen.
    2. Ich würde aber schon wagen zu behaupten, dass einige Klausuren tatsächlich schwer sind. Durchfallquoten von >30-40% sind eher normal als die Ausnahme.
    3. Die Gründe für die Schwierigkeit der Klausuren liegt meines Erachtens nach aber vor allem in schlechter Lehre. Je weiter du im Studium voranschreitest, umso eher wird dir auffallen, wie wenig die Doktoranden zT wissen und verstehen - wie soll da gute Lehre möglich sein? Auch die Klausuren sind zT sehr schlecht gestellt (doppeldeutig, es wird allgemein Blödsinn gefragt, zu schwer bei zu wenig Zeit zum lernen usw.).
    Auch ist die Didaktik allgemein schlecht in der Pharmazie, was daraus resultiert, dass die Studienordnung zu >80% immer noch aus der Mitte des letzten Jahrhunderts stammt.
    4. Schwer sind die Klausuren auch, weil man chronisch zu wenig Zeit zum Lernen hat. Du kannst nicht innerhalb von einer Woche (mehr Zeit hat man oft nicht) ein vernünftiges Verständnis für organische Chemie entwickeln ... wenn du im Labor dem Kolben beim Rühren oder Kochen zuschaust oder wieder auf Schnitzeljagd nach Reagenzien gehst, entwickelt sich nämlich eher kein Verständnis.

  6. #6
    @mia Erfahrungsberichte habe ich genug gelesen und daraus sind ja meine Fragen entstanden. Ich wollte nur wissen wie du es siehst.

    @Unregistriert danke für die Informationen!
    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    Schwer sind die Klausuren auch, weil man chronisch zu wenig Zeit zum Lernen hat. Du kannst nicht innerhalb von einer Woche (mehr Zeit hat man oft nicht) ein vernünftiges Verständnis für organische Chemie entwickeln ... wenn du im Labor dem Kolben beim Rühren oder Kochen zuschaust oder wieder auf Schnitzeljagd nach Reagenzien gehst, entwickelt sich nämlich eher kein Verständnis.
    Innerhalb einer Woche? Kriegt man nicht schon viel vorher bescheid wann man eine Klausur schreibt?
    Ich glaub du bist auch einer der vom Studium total genervt ist D

  7. #7
    Unregistriert
    Gast
    Bescheid bekommste natürlich schon früher. Bloß wenn du 20h Labore die Woche hast und dann noch Vorlesungen und Seminare, dann kannste nicht viel lernen vorher - das kannste mir glauben. Es ging ja nicht nur mir so, sondern uns allen. Bedenke an dieser Stelle auch, dass du um 17-18Uhr ja erst aus dem Labor kommst. Wenn du da nicht das Glück hast, direkt neben der Uni zu wohnen, musst du ja auch noch 1/2 - 2h Heimweg planen.

    Pharmazie ist halt in dieser Hinsicht extrem unbefriedigend. Du schreibst am Ende des Semesters ca. 4 Klausuren, jede Woche eine und vergisst innerhalb kurzer Zeit wieder so gut wie alles, weil in so einer kurzen Zeitspanne mehr als Bulimie nicht drin ist.

  8. #8
    Unregistriert
    Gast
    Es ist echt sehr von deinem Studienort abhängig, was man so hört von den Leuten, die dort studieren. Aber ich kann dir sagen, dass du nicht alleine bist mit dem Problem kein Chemie ind er Schule gehabt zu haben - hatte ich auch nicht. Das erste Semester war extrem viel büffeln angesagt und ich hab mich wirklich erst mal nur aufs Studium konzentriert, weil ich das sonst nicht geschafft hätte. Aber bisher bin ich durch alle Klausuren durch gekommen. Das einzige was du tatsächlich brauchst für das Studium ist nicht das Vorwissen (auch wenn es die Sache erleichtert) aber Fleiß und Selbstdisziplin musst du einfach mitbringen - so blöd sich das jetzt auch anhört.
    Zu den Klausuren. Bei uns ist es im Moment so, dass wir jede Woche ein Testat schreiben. Die Themen bekommen wir gerade mal 4 Tage vorher und das ist echt ne Menge. Wenn du überlegst, dass du auch noch andere Praktika, Seminare & co hast, dann kannst du dir ausrechnen, dass du selbst mit dem besten Willen kaum zum lernen kommst. Bulimielernen ist echt das beste Wort dafür.
    Aber mach dir nicht zu viele Gedanken und lass es auf dich zukommen. Wenn du es schaffen willst, ist es machbar!

  9. #9
    Ja das stimmt wenn man so lange im Labor arbeiten muss hat man wenig Zeit um zu lernen :/ Du hast Recht, wenn man Ehrgeiz und Fleiß aufweist kann man alles schaffen. Und ich will es schaffen Im wie vielten Semester bist du und wo studierst du wenn ich fragen darf?

  10. #10
    Unregistriert
    Gast
    Fleiß und Frustrationstoleranz ist eigentlich das wichtigste in der Pharmazie. Intelligenz hilft, ist aber selten notwendig.

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