Hallo, es geht um folgenden Sachverhalt:
Ich untersuche die Krankengeschichte eines Kunstwissenschaftlers, der in den Jahren zwischen 1918 und 1924 an einer psychischen Krankheit litt. Erst wurde ihm eine Schizophrenie diagnostiziert und später ein manisch-depressiver Mischzustand, heute wohl eher als bipolare Störung bezeichnet.
Da er ein sehr aufgeregter, unruhiger und handgreiflicher Patient war, wurde ihm eine, mit Rhababersaft versetzte, Opiumtinktur nach dem Dosierungsschema nach Engelken verabreicht, in der Hoffnung man könnte ihn damit sedieren (und vielleicht sogar heilen). Leider schlug dieser Versuch fehl und er wurde noch erregter und aggressiver, sodass die Kur schließlich nach 1,5 Monaten abgebrochen wurde. Ich habe in der Literatur einige Hinweise gefunden, dass es bei Opium zu dieser Erscheinung der psychomotorischen Erregtheit kommen kann, nur leider finde ich keine Erklärung wieso dies so ist.
Der Patient hatte vor einiger Zeit auch schon einmal i.v. injiziertes Opium bekommen, das allerdings dann sedierend bzw. hypnotisch wirkte.
Gibt es eine Erklärung, weshalb diese paradoxe Wirkung zustande kommt, die auch teilweise als Nebenwirkung des Opiums angegeben wird?
In der Kunstwissenschaft kursieren dazu abenteuerliche Thesen, dass der Verstand des Patienten noch so stark und klar war, dass er aus bloßer Willenskraft die Opiumwirkung außer Kraft setzte. Ich fände es schön, einen wirklich plausible wissenschaftliche Erklärung dazu finden zu können.
Hat es etwas mit der Metabolisierung zu tun?
ich hoffe auf eure Hilfe.
Lieben Dank!