Hallo,
die Zahl der Organspender ist in Deutschland erschreckend niedrig. Letztes Jahr spendeten gerade einmal 1214 Menschen Organe nach ihrem Tod. In Deutschland kommen damit 14,9 Spender auf eine Millionen Einwohner! Für die ca. 12.000 Patienten auf der Warteliste kommt ein passendes Organ damit oft zu spät. Dabei sprechen sich fast 2/3 der Deutschen prinzipiell für Organspende aus, aber die wenigsten besitzen einen Organspendeausweis (nur 17%).
An einen Organspendeausweis zu kommen ist dabei denkbar einfach: Den Organspendeausweis herunterladen, ausfüllen und fertig. Dabei bleibt es einem selbst überlassen welche Organe man nach seinem Tod spenden möchte. Außerdem kann man eine Person angeben, die darüber entscheiden soll. Allerdings kann man der Entnahme auch widersprechen. Doch eigentlich ist dies nicht zwingend erforderlich, da in Deutschland nach dem Transfusionsgesetz die erweiterte Zustimmungsregelung gilt. Danach kann einem Verstorbenen nur dann Organe entnommen werden, wenn er zu Lebzeiten der Organspende (z.B. mit einem Organspendeausweis) zugestimmt hat. Falls diese jedoch fehlt, müssen die Angehörigen dies nach dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen entscheiden.
In einigen anderen europäischen Ländern gilt dagegen die Widerspruchsregelung: Wenn der Verstorbenen zu Lebzeiten der Organentnahme nicht ausdrücklich widersprochen hat, können ihm nach dem Tod Organe zur Transplantation entnommen werden.
Doch wie wird "tot" definiert? Im Transplantationsgesetz ist festgeschrieben, dass die Patienten hirntot sein müssen und dies von zwei dafür qualifizierten Ärzten unabhängig voneinander festgestellt werden muss.
Ist Organspende nach dem Tod nicht ein tolles Mittel anderen Menschen zu helfen?! Ich finde ja, und stellt euch vor ihr wärt einer der 12.ooo auf der Warteliste. Die Evangelische und die Katholische Kirche sehen Organspende auch als Zeichen der Nächstenliebe und Solidarität.
Übrigens kann man sich bereits ab dem 16. Lebensjahr dafür entscheiden Organe zu spenden. Also füllt einen Organspendeausweis aus, auch wenn ihr keine Organe spenden wollt (warum?) - damit eure Angehörigen diese Entscheidung nicht für euch treffen müssen! Wenn man seine Meinung zu dem Thema ändert, kann man den Ausweis vernichten und einen neuen Ausfüllen.
Auf www.dso.de gibt es noch viele Informationen, Materialien ect.
Gilt also das Motto: Organspende finde ich super, aber bitte nicht von mir?!
Warum gibt es so wenig potentielle Spender?
Will man sich einfach nicht mit so einem "unschönen" Thema herumschlagen?
P.S. Das soll jetzt kein Werbeartikel sein, sondern meine persönliche Meinung und die Grundlage für eine Diskussion, weil das Thema in der Öffentlichkeit recht kurz kommt.