Hallo,
ich bekomme Tramadol retard wegen chronischer Schmerzen vom Hausarzt. Weil es so schön billig ist.
Ich mache mir Sorgen: Unter 2 x 150mg bekam ich heftigen Haarausfall. Die Haarwurzeln scheinen irreversibel geschädigt zu sein.
Nach 3 Monaten Einnahmestopp hörte der Haarausfall auf. Ich nehme es nun sporadisch bzw. in wechselnden, niedrigeren Dosierungen. Der Haarausfall scheint allenfalls minimal zu sein - wenn überhaupt.
Ist der Haarausfall sowieso schon ein Zeichen für hohe Toxizität?
Leider weiß ich nicht, welcher Metabolisierungstyp ich bin...
Ich frage mich allerdings auch, ob es das Gehirn schädigen kann. Immer wieder google ich zum Thema: Tramadol ist nicht nur ein Serotoninwiederaufnahmehemmer sondern auch ein Serotonin-Releaser... Es soll neurotoxisch sein. Ähnlich wie Ectasy wirken.
Ich fühlte mich nach der Einnahme die ersten Monate wirklich sehr gut. Viel besser, fröhlicher, aktiver - trotz weitestgehender Schlaflosigkeit (nur ca. 2h Schlaf). Dann wirkte es psychisch kaum noch. Eine Stimmungsaufhellung spüre ich jetzt - bei sporadischer Einnahme verschiedener Dosierungen vor allem nach einer Einnahmepause.
Tilidin - hilft nicht ausreichend.
Ich switchte nur kurz und unmittelbar zu Morphin - auch relativ billiges Medikament und wurde extrem weinerlich und schläfrig. Meine Schilddrüsenwerte (Hashimoto, L-Throxin) verschlechterten sich deutlich.
Ich hänge auf Tramadol fest. Und frage mich, ob ich mein Gehirn zerstöre...
Ich reduziere die Dosis schrittweise, aber stets werde ich schwer depressiv, wenn ich bei Null ankomme. Den letzten Schritt mache ich sehr klein, von 25mg auf 12,5mg (Zerteilen v. Tabletten).
Irgendwie frage ich mich, ob ich ohne Tramadol nunmehr depressiver bin als vor der aller ersten Einnahme.
Ich muss sagen, ich finde es extrem anspruchsvoll, die eigenen Gefühlslage, bzw. Depressionstiefe zu analysieren und zu bewerten...
Manchmal denke ich, ich war früher genauso depressiv, aber es war eben normal (auch begründbar durch schwierige Lebenslage incl. chron. Schmerzen) und ich kannte damals keinen Ausweg. Ich kannte nur die Wirkung von Alkohol. Alleine schien der allerdings auch eher trauriger zu machen. Und er schmeckt mir nicht...
Antidepressiva habe ich nur 2 x sehr kurz versucht.
Wären Antidepressiva denn überhaupt weniger toxisch als Tramadol? Ist die Serotoninwiederaufnahmehemmung ungefährlicher als die Ausschüttung???
Ich frage mich, ob ich ein SSRI zusammen mit Tilidin ausprobieren sollte... Mir schwebt Escitalopram und danach Venlafaxin vor...
Blöd ist, dass ich faktisch nur wenige Tage ohne Tramadol auskomme. Ich bin dann zu deprimiert - ua ohne jeden Antrieb... Ich bin gerade so in der Lage, alle 3 Monate das Rezept abzuholen...
Vielen Dank für's Lesen! Hoffentlich kann mir jemand meine Fragen beantworten bzw. hat eine Idee.