Die Zahl 50% ist interessant. Ich wusste nicht, dass dies quantitativ ermittelt wurde. Meiner Meinung nach muss patientenindividuell vom Arzt entschieden werden, ob ein Placebo indiziert ist, weil die Schwere jener psychosomatischen Probleme und der Charakter des Patienten diese Zahl deutlich beeinflussen.Menschen die an psychosomatischen Problemen leiden, sind zu etwa 50% einer Placebotherapie (also zB Homöopathie) zugänglich ... kostet wenig und schadet nicht. Solche Möglichkeiten sollte man sich nicht leichtfertig verbauen.
Das Beispiel war vielleicht nicht das schönste, jedoch kommt es nach meiner Erfahrung häufig vor. Somit dachte ich, das Argument auf diese Art stärken zu können. Dass Interaktionen bei Menschen unterschiedlich nachweisbar sind, ist kein Geheimnis. Doch wenn es statistisch signifikant bessere Therapien gibt, warum sollte man diese nicht nutzen? Die einzigen Argumente dagegen sind, dass entweder der Arzt oder der Kunde die Therapie nicht ändern will.Zum Thema Interaktionen: Hier muss man sicher auch immer schwerwiegend bzw. "in der Realität" relevante Interaktionen von diesem ganzen akademischen Blödsinn trennen ... Viele Dinge vertragen sich nicht 100%ig, das ist dann halt so. Der menschliche Körper verfügt ja Gott sei Dank über genug Kompensationsmechanismen, sodass zwei hyperkaliämische Medikmente nicht gleich bei jedem zu einer relevanten Hyperkaliämie führen ... da muss man mal die Kirche im Dorf lassen. Ebenso das Beispiel mit ß-Blocker und NSAID ... wenn jemand Schmerzen hat, dann sollte er (Lebensqualität!) auch was nehmen.
Wenn der Kunde es nicht will, weil durch eine Änderung der Packung die Compliance gefährdet ist, muss dies akzeptiert werden. Wenn der Arzt es nicht will, z.B. weil er sich auf die Therapiehoheit beruft, können wir den unnötigen Kram mit der Medikationsanalyse vergessen. Wer braucht die dann noch? Dann sollen wir Apotheker mal die Kirche im Dorf lassen!
Da sehe ich persönlich kein Problem drin. Wie gesagt sind in der von uns vertriebenen Alternativmedizin keine illegalen Substanzen drin, sodass sie das tun können, was sie wollen. Es geht letztendlich nur darum, ein Zeichen zu setzen, dass bestimmte Arten von "Heilverfahren" von der Apothekerschaft nicht anerkannt werden.Wenn solche Dinge (Homöopathie) tatsächlich aus der Apotheke entfernt würden, dann würden sich die Leute die Sachen halt wo anders kaufen (Versandhandel).
Gar nichts, Kosmetik ist doch gut fürs Image. Es ist jedoch kein Geheimnis, dass ein großer Teil der Kosmetik in der Apotheke anthroposophischer Ideologie folgt.Was ist denn so schlimm an Kosmetik?
LG