Ich lese jetzt in letzter Zeit verstärkt Berichte von Menschen, denen in der Apotheke empfohlen wurde homöopathische Arzneimittel gegen ihre Beschwerden einzunehmen. Ehrlich gesagt macht mich das traurig und wütend. Deswegen jetzt mal meine Ausführung hier zum Thema.
Jeder Apotheker lernt im Studium, das aus wissenschaftlicher Sicht die Homöopathie keinen Nutzen hat. Das ist ja auch keine Propaganda, sondern einfach der momentane Stand der Wissenschaft. Ich verlange ja nicht, dass die Apotheker sich nun als Kreuzritter gegen Alternativmedizin aufschwingen, aber eine kritische Distanz zu den Methoden die nicht dem Stand der Wissenschaft entsprechen sollten doch gewahrt bleiben oder? Die Menschen vertrauen uns in der Apotheke ihre Sorgen und Krankheiten an, weil sie hoffen von einem naturwissenschaftlich geschulten Personal Hilfestellung zu erhalten. In diesem Zusammenhang sie auf Pfaden der Alternativmedizin zu ziehen finde ich sehr grenzwertig.
Um eins klarzustellen, wenn jemand ein homöopathisches Arzneimittel verlangt oder eine homöopathische Therapie möchte, dann sollten wir ihm sicher dabei nach bestem Wissen und Gewissen helfen...aber wenn jemand uns seine Probleme schildert(und nicht den Wunsch einer homöopathischen Behandlung äussert), ihn zu homöopathischen Therapieformen zu raten? Das finde ich nicht ok!
Sicher ich weiß es gibt viele die daran glauben und es hat ja auch bei dem Freund des Freundes, des Cousin 4. Grades funktioniert, aber es ist nunmal auch eine Glaubenssache und wissenschaftlich nicht bewiesen. Ein Versuch die Leute von dem Profit einer homöopathischen Arzneiform zu überzeugen, ist für mich wie der Versuch ihn zu missionieren. Das ist nicht unsere Aufgabe und sollte es auch aus guten Gründen nicht sein.
Wie steht ihr dazu?