Die Stadt
Greifswald besitzt ca. 54.000 Einwohner. Der Marktplatz ist aufgebaut wie ein Quadrat, begrenzt von sehr schön verzierten älteren Gebäuden. Das Theater wurde erst neu renoviert und ist nun auch sehr schön anzusehen. Aber es gibt natürlich auch weniger schöne Seiten in Greifswald, die es jedoch überall gibt, wenn man ehrlich ist. Nervig ist es dann meistens nur, wenn in der Prüfungszeit der sowieso schon zu kurze Schlaf gestört wird. Man wird, wenn man neu in Greifswald ist oft gewarnt, dass die Diebstahl-Rate an Fahrrädern sehr hoch ist. Auch ich musste es leider am eigenen Leib erfahren. Das kann einem jedoch in jeder Stadt ebenso passieren. Auf den ersten Blick eine schöne ältere Stadt, bloß an die Mentalität muss man sich eben gewöhnen.Die Universität
Die Uni zählt etwas mehr über 12.000 Studenten, 5.000 Universitätsangehörige und bietet rund 50 Studiengänge an. Studiengebühren gibt es nicht, jedoch einen Semesterbeitrag in Höhe von ca. 50 Euro. Es gibt kein Semesterticket, weil sich das für Greifswald nicht lohnen würde, da alles recht gut mit dem Fahrrad erreichbar ist. Jedoch könnte man über ein Angebot für Studenten aus der näheren Umgebung nachdenken, ob man denen anbietet ein billiges Ticket für die Bahn anzubieten. Studenten fahren ja nicht selten nach Hause am Wochenende. Der Studentenausweis wurde vor einem oder zwei Jahren neu gemacht. Ein persönlicher Verbesserungsvorschlag: Man könnte eine Karte für alles einrichten. Sprich, dass der Studentenausweis ebenfalls in Chipkartenform erscheint und die Funktionen der Mensa-Card, der Kopierkarte und des Ausweises der Universitätsbibliothek mit übernimmt.Verkehrssituation
In Greifswald benötigt man eigentlich definitiv ein Fahrrad, weil es an Parkplätzen in der Stadt mehr als mangelt. Auf dem "neuen Campus" gibt es zwar Parkmöglichkeiten, jedoch sind diese immer sehr schnell besetzt, weil es nicht viele sind. Aber das mit dem Parken ist natürlich in jeder Stadt ein bekanntes Problem. Bus bin ich nie gefahren, da wie schon erwähnt, alles mit dem Fahrrad recht gut erreicht werden kann. Man ist auch schneller unterwegs, da die Busse ja nicht die direkten Wege fahren, um möglichst die ganze Stadt an den öffentlichen Verkehr anzubinden.Winterdienst ist leider nicht so gut, zum Teil natürlich auch verständlich, jedoch nach mehreren Wochen schon ein wenig enttäuschend. 10-20cm dicke Eisplatten auf den Fahrradwegen und Straßen (auch Hauptstraßen) in ganz Greifswald und auf dem ganzen Campusgebiet (auch dem Parkplatz) machten das Fahrrad fahren nahezu unmöglich. Die Einkaufsmöglichkeiten für Essen und Trinken sind jedoch wirklich gut, weil man an jeder Ecke Discounter wie Lidl, Netto, Aldi oder Penny findet. Im Elisenpark, einem Einkaufscenter findet man neben Real, Netto und Rossman auch Bekleidungsgeschäfte und einen Mediamarkt und Praktiker.
Die Pharmazie
Das Institut der Pharmazie befindet sich mit auf dem neuen Campus, ist aber ein älteres kleines Gebäude. Direkt daneben wird derzeit ein neues Gebäude errichtet, das C-DAT (Center of Drug Absorption and Transport). Bezogen wird es aber voraussichtlich erst Ende 2011, aber wovon genau weiß ich nicht.Zukünftigen Studenten der Pharmazie bleibt es dann erspart zwischen den Vorlesungen zwischen Campus und Stadt pendeln zu müssen. In den ersten Semestern finden die Praktika in der Biochemie statt. Ein schönes neues Gebäude mit sehr guter Ausstattung, ebenso wie die Physik. Das Hauptstudium absolviert man dann im eigentlichen Pharmazie-Gebäude, aber wie schon erwähnt, weiß ich nicht inwiefern Praktika oder Seminare in das neue Gebäude überführt werden.
Ein großer Vorteil ist, dass die Einschreibung ist im Winter- und im Sommersemester möglich ist (ich weiß nicht wie es an anderen Universitäten ist). Im Wintersemester sind es ca. 60 Studenten und im Sommersemester ca. 40 würde ich mal schätzen. Eigentlich gibt es kaum Platzprobleme, jedoch kann es, wenn die Studenten zu gut sind, sicherlich mal vorkommen. Leider leider wurde im Labor sehr viel geklaut von den Kommilitonen. Das kommt natürlich immer auf die Menschen an und kann nicht verallgemeinert werden. Es ist nur eine persönliche Erfahrung.
Die Betreuung durch die Dozenten war sehr unterschiedlich. Es gibt sicherlich überall an jeder Universität schwarze Schafe. Zu einem Teil natürlich auch verständlich, wenn man bedenkt, dass manche an die Universität gehen, um zu forschen und nicht zu lehren. Nicht jedem wird so ein Talent in die Wiege gelegt. Aber eigentlich konnte man mit Fragen und Problemen nach den Vorlesungen immer zu den Dozenten und hat Antwort bekommen, oder hilfreiche Literatur empfohlen bekommen. Bei schwierigeren Fragen wurde auch recherchiert und da nächste Mal erläutert.
Ziemlich enttäuschend war leider, dass man sein Zeugnis sehr sehr spät bekommt. Das ist natürlich nicht die "Schuld" der Universität, sondern die Zeugnisse werden vom Landesprüfungsamt angefertigt. Man würde sich jedoch als Absolvent freuen, wenn die Universität einen in sofern unterstützt, dass sie mit dem Landesprüfungsamt eine Vereinbarung treffen würde, dass das Zeugnis nach 2-3 Wochen zugesendet werden soll, und nicht erst nach 11-12 Wochen. Man bekommt starke Probleme bei der Bewerbung. Es wäre eine nette Geste von der Uni und würde sicherlich weniger Frust bei etlichen Studenten verursachen, sondern öfters ein Lächeln zaubern. Von alten Freunden und anderen Bekannten von anderen Universitäten weiß ich, dass die ihr Zeugnis schon kurze Zeit später hatten.
Alles in Allem kann man jedoch sagen, dass die Universität Greifswald eine nette kleine Universität ist und man durchaus Spaß und Freude haben kann, wenn man dort studiert. Die Nähe zur Ostsee ist natürlich auch ein überaus positiver Nebeneffekt. Man ist schnell mal mit dem Fahrrad am Wasser, um zu entspannen oder auch am Strand zu lernen. Natürlich haben die Pharmazeuten nur wenig Zeit dafür, aber es ist nicht unmöglich mal etwas zu unternehmen.
In diesem Sinne wünsche ich allen Studenten noch ein fröhliches und erfolgreiches Studium.
Systemmitteilung