Die Stadt Kiel
Finanzen und LageDie Stadt Kiel hat über zweihunderttausend Einwohner. Für euch als Interessierte oder angehende Pharmaziestudierende wird der Westteil der Stadt Mittelpunkt werden, denn hier befindet sich der Großteil der Universität(inklusive dem pharmazeutischen Institut und Uniklinik) und es empfiehlt sich auch, wenn ein Umzug geplant ist, in diesem Bereich zu schauen. Aber beginnen wir erstmal mit schönen Informationen, wenn ihr länger als ein Jahr in Kiel studieren werdet und vorher noch nicht in Kiel gewohnt habt und es euer Erstwohnsitz in Kiel ist zahlt euch die Stadt bei euer Ummeldung nach Kiel 150 Euro als Begrüßungsgeld.
Ebenfalls ein schöner Faktor ist natürlich die Küstenlage in Kiel und die schönen Strände in der Umgebung von Kiel, wobei zugegebenermaßen die Strände in Kiel nicht so klasse sind, in der Umgebung aber umso mehr. Hier sollte sich jeder selbst ein Bild machen.
Wohnen
Der Punkt wird natürlich sehr wichtig, solltet ihr für ein Studium nach Kiel ziehen wollen. Grundsätzlich ist die Wohnungssituation in Kiel ein wenig komplizierter, gerade zum Start des Wintersemester ist der Andrang natürlich sehr groß. Zum Sommersemester ist es etwas entspannter, aber ihr könnt immer Glück haben, genau so wie ihr bei der Wohnungssuche auch Pech haben könnt. Es gibt natürlich die Wohnheime des Studentenwerks Schleswig-Holstein, auf dessen Homepage ihr eine kurze Übersicht erhaltet.
Solltet ihr euch eine eigene Wohnung suchen wollen oder in eine WG ziehen, dann könnt ihr das natürlich überall wo ihr wollt tun. Ihr könnt aus Timbuktu pendeln oder direkt neben dem Institut wohnen, die folgenden Vorschläge sind keine Regeln sondern basieren auf subjektiven Erfahrungen.
Die folgenden Stadtteile von Kiel sind zu empfehlen:
- Schreventeich (10)
- Ravensberg (9)
Dies ist die unmittelbare Nähe vom Institut, manchmal findet ihr im Stadteil Schreventeich/Ravensberg auch noch das "Stinkviertel", das soll euch nicht auf das dortige Aroma vorbereiten, sondern bedeutet, das früher dort einmal die Färbereien standen, welche diesem Block seinen charmanten Namen verliehen haben. Das liegt direkt zwischen 9 und 10 und ist vor allem der Bereich wo das pharmazeutische Institut liegt.
Ebenfalls gut von der Lage sind:
- Blücherplatz (7)
- Brunswik (5)
- Düsternbrook (6) (teuer!!!)
- Exerzierplatz (3)
- Südfriedhof (11)
- evtl. Wik (8) (weite Entfernung!)
Es bleibt natürlich noch der weiße Fleck direkt neben 9 und 10, das ist Kronshagen. Kronshagen ist eine eigene Gemeinde, mehr oder wenig von Kiel umzingelt und hat auch Wohnungen in der Nähe zum Institut. Solltet ihr hier etwas finden, bedenkt nur das ihr dann kein Begrüßungsgeld durch die Stadt Kiel mehr bekommt.
So nach der Lage fehlt natürlich noch die Informationen über die Wohnungspreise in Kiel. Also mit 200€ - 300€ für ein Zimmer solltet ihr schon rechnen. In den genannten Vierteln befinden sich die Preise leider meist am oberen Ende der Spanne. Aber auch hier gilt Augen aufhalten, dann findet ihr vielleicht ein Schnäppchen.
Wenn es unbedingt günstiger sein muss könnt ihr euch auf dem Ostufer oder in Mettenhof(25) umsehen, dort sind die Preise zwar günstiger, aber die Wohnlage ist sehr ambivalent. Die Entfernung zur Universität ist sicher ein großes Problem, aber vor allem sind diese Stadtteile nicht etwas für jeden.
Verkehr
Alle Studierende der CAU Kiel erhalten nach Überweisung des Semesterbeitrages ein Semesterticket. Damit könnt ihr innerhalb Kiels und im direkten Umland die Busse nutzen. Es gibt keine Stadtbahn/U-Bahn in Kiel, weswegen ihr im Öffentlichen Personen Nahverkehr ganz auf die Busse angewiesen seid. Nachts sind die Fahrzeiten leider nicht ganz so optimal aber morgens, tagsüber und am Abend sind die Fahrzeiten in Ordnung. Die Parkplatzsituation am Institut direkt ist wesentlich entspannter als an anderen Orten der Universität, eigentlich finden die meisten immer einen Parkplatz, der nicht zu weit weg ist.
Die Christian Albrechts Universität(CAU) zu Kiel
Allgemeines und LageDie CAU Kiel hat über dreiundzwanzigtausend Studierende, mit stark steigender Tendenz. Ein kleiner Nachteil gleich vorweg, es ist nicht alles aufeinander. Es gibt also keinen Campus um dem herum alles zentral aufgebaut ist. Es lassen sich jedoch grobe Einteilungen machen, denn das Verwaltungsgebäude, die Mensa 1, die Chemie, das Auditorium Maximum, die physikalische Chemie und die Mathematik sind schon irgendwie zentral im Bereich Westring/Olshausenstraße angeordnet, auf Stadtplänen wird das deutlich. Dort befinden sich auch noch wesentlich mehr Fakultäten und Institute, aber zu den oben genannten Einrichtungen werdet ihr am Anfang eures Studiums der Pharmazie in Kiel sicher den einen oder anderen Ausflug machen. 5-10 Minuten Fußweg oder auch ein paar Minuten mit dem Fahrrad hiervon befindet sich aber dann euer Hauptaufenthaltsbereich das pharmazeutische Institut, wer sich das auf Stadtplänen schonmal angucken möchte, Gutenbergstraße 76/Ecke Grasweg. Zum Institut gibt es weitere Infos unter dem Punkt Pharmazie in Kiel.
Finanzielles
Die Universität Kiel erhebt keine Studiengebühren, was aber nicht bedeutet das ihr zum Anfang des Semester nichts bezahlen müsstet. Wie an jeder anderen Universität ist ein Semesterbeitrag zu bezahlen, der den Beitrag für das Studentenwerk(damit werden Wohnheime und Mensen finanziert) und das Semesterticket beinhaltet(dazu mehr unter dem Punkt Stadt Kiel/Verkehr). Er liegt knapp über 100 Euro im Semester, leider auch mit leicht steigender Tendenz.
Start
Ihr könnt das Studium der Pharmazie sowohl im Wintersemester, als auch im Sommersemester beginnen.
Das Pharmaziestudium in Kiel
Nach euer Einschreibung in Kiel erhaltet ihr als erstes einen Veranstaltungskalender für Erstsemester. Am wichtigsten für euch sind dort die Termine unter dem Stichpunkt Pharmazie. Dort sind die Termine der Einführungsveranstaltung durch die Fachschaft und vor allem die Einführungsveranstaltung für Pharmaziestudierende durch das Institut (Pflichtveranstaltung!) aufgelistet. Beide Termine finden im Institut in der Gutenbergstraße 76 statt und sind auch sehr zu empfehlen.Das Institut
Grob gesagt gliedert sich das Institut in vier Bestandteile, die Abteilung für Pharmazeutische und Medizinische Chemie, die Abteilung für Pharmazeutische Biologie, die Abteilung für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie, sowie schließlich noch die Abteilung für Klinische Pharmazie.
Sehr grob lassen sich die 3 Gebäude des Instituts auch diesen Abteilungen zuordnen, wobei das Hauptgebäude mit dem großen Hörsaal auch das Gebäude der Pharmazeutischen Chemie ist, die Biologie vorne am Grasweg und die Technologie hinter der Chemie. Zwischen allen drei Gebäuden befindet sich der Arzneipflanzengarten, inklusive Gewächshaus wo ihr das ganze Jahr über euch die Pflanzen in natura anschauen könnt.
Ebenfalls befindet sich das Labor für die Erstsemester im Hauptgebäude. Insgesamt werdet ihr die meiste Zeit im ersten Semester in diesem Gebäude verbringen. Der Clou dabei: Die Pharmazeutische Chemie wurde im Jahr 2006 saniert! Auf der Homepage des Institus könnt ihr schon jetzt ein Blick werfen, dort sind auch Bilder von der Sanierung zu sehen.
Der Studi-Alltag
So ihr wisst sicher das das Studium der Pharmazie relativ zeitintensiv ist, das gute an der relativ isolierten Lage des Instituts vom Rest der Uni ist natürlich, dass ihr Ruhe habt. Ihr könnt euch einfach ins Foyer setzen und lernen ohne das alle 30 Sekunden die Außentüren aufgerissen werden. Einen Nachteil hat das jedoch auch und zwar ist es auch nicht möglich mal eben schnell zwischen zwei Vorlesungen sich in der Mensa einen Kaffee zu holen, denn die ist mind. 5-10 Minuten Fußweg entfernt und ihr habt meist nur 15 Minuten zwischen zwei Vorlesungen/Seminaren. Wenn ihr also nicht bis zur nächsten Freistunde warten wollt um euren Kohlenhydrathaushalt aufzupolieren oder euren Koffein-Spiegel in die Höhe zu treiben müsst ihr ein paar Alternativen in Betracht ziehen. Es gibt Getränkeautomaten im Institut einer für Kaltgetränke und einer für heiße Instant-Getränke, wer das mag dem sei hiermit geholfen. Ansonsten existiert noch gegenüber die Bäckerei bei Max Bahr, die Tankstelle nebenan oder direkt neben dem Institut befindet sich auch McDonalds. Also wer da keine Scheu hat und deren Kost mag, dessen neue Mensa wird eventuell McDonalds werden. Ich weiß nicht ob ich das als Nachteil oder Vorteil werten soll.
Das Studium
Es gibt kleinere Unterschiede zwischen dem Beginn im Sommersemester und dem Beginn im Wintersemester. Das ist alles aber nicht wirklich erwähnenswert und wird euch bei der Einführungsveranstaltung genau erklärt.
Im ersten Semester hört ihr auf jeden Fall am Institut folgende Vorlesungen:
- Chemie für Pharmazeuten/Pharmazeutische/Medizinische Chemie
- Zytologie/Histologie/Anatomie
- Humanbiologie
- Systematik (Teil 1) und Physik werden nur im Wintersemester gemacht, solltet ihr im Sommer beginnen hört ihr dies im 2. Semester
Außerhalb des Instituts besucht ihr folgende Vorlesungen:
- Chemie für Naturwissenschaftler (Anorganik im Wintersemester, Organik im Sommersemester) → bei den Chemikern (Otto-Hahn-Platz)
- Mathematische und statistische Methoden für Pharmazeuten bei den Mathematikern → bei den Mathematikern (Ludewig-Meyn-Strasse) (Hier findet eine Abschlussklausur statt und ihr erhaltet einen Schein dafür)
- Grundlagen der physikalischen Chemie wird nur im Sommersemester gemacht solltet ihr im Winter beginnen hört ihr dies im 2. Semester
Hinzu kommen jedoch noch das Seminar über Pharmazeutische und medizinische Terminologie am Institut und das Praktikum "Allgemeine und analytische Chemie der anorganischen Arznei- Hilfs- und Schadstoffen (unter Einbeziehung von Arzneibuchmethoden)", dieses Laborpraktikum ist wieder mit Seminaren verknüpft und findet am Institut statt.
Praktikum und Labor
Die Veranstaltung mit dem langen Titel ist auch die erste Veranstaltung im Labor. Ihr werdet ein wenig ins kalte Wasser geschubst, zwar hört ihr in den Seminaren meist schon wie welcher Nachweis funktioniert, aber ihr seid jetzt gefragt das ganze auch anzuwenden. Irgendwann in der Mitte(in späteren Semestern auch durchaus vor Beginn) findet ein Kolloque statt, eine kleine mündliche Prüfung, dort wird nicht geprüft ob ihr die Obercracks seid, sondern ob ihr verstanden habt was ihr im Labor macht und was euch in den Vorlesungen/Seminaren beigebracht wurde. Das ganze darf sogar bei Nichtbestehen zweimal wiederholt werden.PraktikumskostenDie Kosten der Laborpraktika wurden schon öfters heiß diskutiert unter Studierenden der Pharmazie, deswegen ein kleiner Überblick über die Kieler Situation. Euch wird ein Satz an Glasgeräten gestellt, Verbrauchsmaterialien wie Reagenzgläser, Magnesiastäbchen etc. gibt es umsonst(wenn es nicht exorbitant viele sind), Chemikalien sind auch umsonst. Was ihr allerdings kaputt macht müsst ihr auch bezahlen, wie im echten Leben. Meist werden dafür Partys organisiert, deren Einnahmen für den Glasbruch aufgewendet werden.
Klausuren
Ihr schreibt im ersten Semester eine Klausur in Mathe, Terminologie und schlussendlich noch eine in anorganischer Chemie. Grob kann gesagt werden, dass alle Praktika/Seminare in Kiel abgeprüft werden, also nicht jede kleine Vorlesung für sich, was einerseits bedeutet das ihr zwar weniger Stress habt und nicht 9 Klausuren im Semester schreibt, aber der Stoff aus den Vorlesungen sollte trotzdem sitzen und kann in den Klausuren abgefragt werden. Ihr habt für die Klausuren drei Versuche. Solltet ihr alle bei allen drei Versuchen durchfallen müsst ihr das Praktikum oder Seminar wiederholen und habt dann erneut drei Versuche. Die Scheine die ihr mit den Klausuren erwerbt braucht ihr als Zugangsvoraussetzung für spätere Praktika/Seminare, also kann es passieren, dass der vierte Versuch euch ein ganzes Semester kostet, also lieber gleich beim ersten oder zur Not beim dritten Mal bestehen. Die Fachschaft stellt euch aber Altklausuren zum Lernen zur Verfügung.
Besonderheit
Es sei zu erwähnen, dass in Kiel der Schein zur organischen Chemie vor dem Schein für quantitative Chemie gemacht wird. Diese Abfolge scheint nicht standardmäßig zu sein, ob es positiv oder negativ ist mag ich nicht zu beurteilen, es ist organische Chemie und wahrscheinlich kostet es die Nerven egal ob zweites oder drittes Semester.
All in all
Vorteile | Nachteile |
keine Studiengebühren | ein wenig isoliert vom Rest der Universität |
sanierte Labore | keine Mensa in der direkten Nähe |
Beginn zum Winter- und Sommersemester | keine Stadtbahn/U-Bahn |
niedrige Kosten im Praktikum (nur was ihr kaputt macht) | |
schöner Arzneipflanzengarten |
Links
Die Homepage der Universität KielDie Homepage des pharmazeutischen Instituts
Die Homepage der Fachschaft in Kiel
Systemmitteilung