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Thema: Wasserhaltiges Benzoylperoxid

  1. #1
    Studi Avatar von Nachi
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    Wasserhaltiges Benzoylperoxid

    Leider habe ich gerade kein passendes Buch zur Hand und der Arzneibuch Kommentar hilft mir leider auch nicht weiter. Will man mittels Karl-Fischer den Wassergehalt bestimmen, wird die Substanz zuvor mit KI versetzt und Benzoylperoxid wird umgesetzt. Dabei ensteht, wie vorher schon bei der normalen Gehaltsbestimmung für Benzoylperoxid, Iod, welches bei Karl-Fischer mitreagiert und bei der Berechnung berücksichtigt werden muss. Aber warum genau mache ich denn diesen Schritt mit dem KI? Mein Dozent meinte nur, dass das Wasser ja nicht frei vorliegt. Dass ich unten im Schälchen keine reine Wasserpfütze habe ist mir klar, aber ich habe ja kein Kristallwasser o.ä., was durch die Reaktion frei kommt. Weiß also jemand, was genau dann hier passiert? Allgemein weiß ich auch nicht wie/ob das Wasser mit Benzoylperoxid beim phlegmatisieren interagiert. Für mich klang das einfach danach, dass die passende Menge Phlegmatisierungsmittel auf den Stoff gegeben wird. Ich hatte überlegt, dass es zu Wasserstoffbrückenbindungen kommt, aber die würden ja an sich immer noch vorliegen, wenn BPO gespalten ist.

  2. #2
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    Zitat Zitat von Nachi Beitrag anzeigen
    Aber warum genau mache ich denn diesen Schritt mit dem KI?
    Bei der coulometrischen KF-Titration wird doch aus dem Iodid das Iod erzeugt oder?

    Mein Dozent meinte nur, dass das Wasser ja nicht frei vorliegt.
    Was wäre den "freies" Wasser? Aber ob du anhaftende Feuchtigkeit oder Kristallwasser meinst ist doch am Ende egal, da die Probe für die KF-Titration gelöst wird oder sehe ich das falsch?

  3. #3
    Studi Avatar von Nachi
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    Es wird mit Iod titriert und es entsteht Iodid. Es geht ja darum, dass Iod nur in Gegenwart von Wasser SO2 zu Sulfat oxidiert. Und vor der Bestimmung des Wassergehaltes wird eben KI zugegeben, wobei eben auch noch mehr Iod entsteht, was man bei der Titration beachten soll.

    Bei Wasserhaltigem Bezoylperoxid wird der Stoff vorher in Methanol gelöst und dann wird eben KI in DMF zugegeben. Danach wird die Karl-Fischer-Titration durchgeführt. Dann ist es noch verwirrender für mich, wenn ich den Stoff schon vorher in Lösung bringe, warum ich denn dann noch mit KI da rangehe. Das zusätzliche Iod ist ja eigentlich nur störend. Deswegen eben meine Frage: Was BRINGT mir dieser Schritt? Und was freies Wasser wäre, wüsste ich dann auch gerne. Vielleicht wollte mein Dozent nur damit ausdrücken, dass das Wasser irgendwie mit dem Stoff "verbunden" ist, was aber letztlich nicht die Frage beantwortet. Es ist jetzt nicht zwingen relevant für die Klausur, allerdings würde ich den Schritt schon gerne verstehen.

  4. #4
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    Zitat Zitat von Nachi Beitrag anzeigen
    Es wird mit Iod titriert und es entsteht Iodid. Es geht ja darum, dass Iod nur in Gegenwart von Wasser SO2 zu Sulfat oxidiert.
    Das stimmt ja auch nicht so ganz, wenn man in Methanol arbeitet: https://de.wikipedia.org/wiki/Karl-F...ische_Reaktion

    Bei Wasserhaltigem Bezoylperoxid wird der Stoff vorher in Methanol gelöst und dann wird eben KI in DMF zugegeben. Danach wird die Karl-Fischer-Titration durchgeführt. Dann ist es noch verwirrender für mich, wenn ich den Stoff schon vorher in Lösung bringe, warum ich denn dann noch mit KI da rangehe. Das zusätzliche Iod ist ja eigentlich nur störend. Deswegen eben meine Frage: Was BRINGT mir dieser Schritt?
    Ich nehme an, es hat mit einer Nebenreaktion zu tun. Peroxide oxidieren ja theoretisch Iodid. Aber bei (Di)benzoylperoxid ist die Reaktion anscheinend langsam genug, dass man die KF-Titration durchführen kann:

    https://books.google.de/books?id=bbL...roxide&f=false

    Das mit der Zugabe von KI vor der Titration scheint so ein Arzneibuch-Ding zu sein. Habe ich sonst nicht gefunden.

    Und was freies Wasser wäre, wüsste ich dann auch gerne.
    So wie ich das sehe, reden wir über quasi anhaftende Feuchtigkeit und nicht über ein definiertes Hydrat, wo das Wasser als Kristallwasser vorläge.

  5. #5
    Studi Avatar von Nachi
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    Um Methanol ging es aber bei der allgemeinen Aussage nicht, aber erstmal egal.

    Das Buch ist von 1984 und da denke ich nun einfach mal, dass sich doch ein bisschen was getan hat. An sich ist die Erklärung ja ganz nett, aber es ist ja immer noch keine Antwort, warum das Ph.Eur. so gerne KI dazu gibt.

  6. #6
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    Zitat Zitat von Nachi Beitrag anzeigen
    Das Buch ist von 1984 und da denke ich nun einfach mal, dass sich doch ein bisschen was getan hat.
    Ja, KF-Titration ist ja heute weitgehend automatisiert. Aber ich spekuliere jetzt mal, dass das mit dem KI auch schon 1984 im Arzneibuch stand und keine brandneue Entwicklung ist.

  7. #7
    Studi Avatar von Nachi
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    Finde es aber immer noch sehr frustrierend, dass selbst im Arzneibuch Kommentar keine Erklärung für die KI-Zugabe aufgeführt wird. Ich lasse das einfach mal so liegen und vielleicht stolpere ich irgendwann noch mal darüber.

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