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Thema: Zweitstudium Pharmazie

  1. #1
    Neuling
    Gast

    Zweitstudium Pharmazie

    Hallo Leute,
    ich studiere zurzeit Biochemie B.Sc., ich überlege aber aufgrund der katastrophalen Berufsaussichten in diesem Fach nach dem Bachelor Pharmazie als Zweitstudium zu studieren. Ist einer von euch einen ähnlichen Weg begangen oder kennt jemanden? Wisst ihr welche Module angerechnet werden? Ich werde sicherlich kein Semester überspringen können, aber es wäre halt schön, wenn man nicht nochmal Klausuren/Praktika zu denselben Themen machen muss und das Grundstudium etwas entspannter ist.

    Wie ist denn der Schwierigkeitsgrad von Pharmazie im Vergleich zu Biochemie? Also bei uns im Studiengang waren wir nach einem Jahr nur noch die Hälfte. Bei den Pharmazeuten habe ich rumgefragt und da schließen nach 4 Jahren weit über die Hälfte das Studium ab.

    Da ich mich dafür als Altabiturient im Mai/Juni nächsten Jahres bewerben muss, werde ich zu diesem Zeitpunkt meinen Bachelor noch nicht abgeschlossen haben. Deshalb falle ich nicht unter die Zweitstudentenquote, soweit richtig? Ich bewerbe mich also ganz normal mit dem Abiturzeugnis. Da ich einen recht guten Durchschnitt habe, sollte die Zulassung an den meisten Unis kein Problem sein.

    Habe ich durch diesen Knicks im Lebenslauf überhaupt Chancen später mal in der Pharmaindustrie zu arbeiten? Damit meine ich nicht Vertrieb, sondern eher Quality, Zulassung oder Herstellung. Es muss wirklich nicht zwingend F&E sein. Oder wird man gleich aussortiert?
    Wie wichtig und sinnvoll wäre eine Promotion? Ich würde mich eher so in den Bereich Analytik und ph. Technologie orientieren.

    Mit besten Grüßen

  2. #2
    Unregistriert
    Gast
    Hallo,
    tatsächlich hat eine gute Freundin den in etwa gleichen Werdegang wie du und nach ihrem Biochemie bsc zu Pharmazie gewechselt. Ich versuche deshalb mal auf deine Fragen so gut wie möglich einzugehen.

    Zum Thema anrechnen von Leistungen: Die einzige Leistung, die angerechnet wurde, war physikalische Chemie im Grundstudium. Sonst musste sie alles erledigen, aber immerhin ein Praktikum und eine Klausur weniger. Möglicherweise geht auch Biochemie im Hauptstudium, aber da hab ich keine genauen Infos.

    Der Schwierigkeitsgrad der beiden Studiengänge sollte in etwa gleich sein, allerdings muss dir klar sein, dass Pharmazie deutlich zeitaufwendiger und lernintensiver ist als Biochemie. Man ist länger in der Uni, hat mehr zu tun und muss generell mehr lernen (laut Aussagen der Kommilitonen). Das über die Hälfte der Leute das Studium abschließen mag vielleicht stimmen, aber sicher nicht in Regelstudienzeit. Viele müssen 1-2 Jahre dranhängen oder brechen ab/wechseln. Das kommt aber auch sehr auf die Uni an.

    Zu deiner Zulassung kann ich leider nichts sagen, da meine Freundin ihr Studium bereits abgeschlossen hatte und so ein Zweitstudienbewerber war. Mit gutem Durchschnitt sollte es aber auf jeden Fall klappen.

    Da ich selbst ebenfalls den Weg in die Pharmaindustrie gehe, kann ich dir dazu persönlich ein paar Dinge sagen. Der Knicks im Lebenslauf wird dich nicht groß beeinträchtigen. Wichtig ist dein Examen und deine praktische Erfahrung im PJ. Ich würde dir auf jeden Fall empfehlen eine Promotion anzustreben. Viele Positionen sind Promovierten vorbehalten und man hat generell deutlich bessere Chancen. In der Zulassung sollte es aber auch ohne klappen, auch wenn ich persönlich diese Tätigkeit sehr langweilig finde. Da du dich anscheinend schon eher in Richtung Analytik und pharm Tech orientieren willst, wirst du sowieso keine großen Probleme bei der Jobsuche haben. In diesen Bereichen sind Pharmazeuten sehr gefragt und werden oft bevorzugt (meiner Erfahrung nach).

    Nur aus Interesse: was wäre denn deine bevorzugte Uni?

    Beste Grüße

  3. #3
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Neuling Beitrag anzeigen
    Ist einer von euch einen ähnlichen Weg begangen oder kennt jemanden? Wisst ihr welche Module angerechnet werden? Ich werde sicherlich kein Semester überspringen können, aber es wäre halt schön, wenn man nicht nochmal Klausuren/Praktika zu denselben Themen machen muss und das Grundstudium etwas entspannter ist.
    Ja.. aber ich habe mir nichts erkennen lassen. a) Weil man dadurch auch nicht schneller mit dem Studium fertig wird, wie du schon sagst. b) Wenn man es angeblich schon kann, kann man ja auch zeigen, dass man es kann oder? c) Zum Stex muss man es auch können und da ist es doch sinnvoll, es noch mal zu wiederholen.

    Habe ich durch diesen Knicks im Lebenslauf überhaupt Chancen später mal in der Pharmaindustrie zu arbeiten? Damit meine ich nicht Vertrieb, sondern eher Quality, Zulassung oder Herstellung.
    Wieso knick? Wenn du Biochemie mit dem Bachelor abschließt und dann gleich Pharmazie anschließt, sehe ich da überhaupt keinen Knick. So selten ist die Kombination (Bio)Chemie und Pharmazie nun auch nicht.

    Wie wichtig und sinnvoll wäre eine Promotion? Ich würde mich eher so in den Bereich Analytik und ph. Technologie orientieren.
    Wenn es gut läuft, dauert Pharmazie mit PJ fünf Jahre. Wie sinnvoll ist es dann, jetzt schon über die Promotion nachzudenken? Immer eins nach dem anderen.

  4. #4
    Neuling
    Gast
    Danke für eure guten Antworten!

    Wird echt nur so wenig angerechnet? Also bei Mathe, Physik und PC hätte ich mir schon Hoffnungen gemacht. Vielleicht noch Chemie-Grundlagen. Bei Biochemie oder Mikrobiologie habe ich gedacht, könnte es auch schwer werden, da der medizinische Bezug fehlt.

    Die Studenten der Pharmazie haben mir auch schon erzählt, dass es recht viel Präsenszeit gibt. Wenn man dann mal so die Stundenpläne vergleicht, wirkt das vom Aufwand her recht ähnlich. Bezüglich Überschreitung der Regelstudienzeit, das ist bei Biochemie wohl auch ein Problem. Also von denen, die da noch mit mir studieren, sind an die Hälfte auch drüber.

    Bezüglich Pharmaindustrie gibt es immer ein Haufen Gerüchte was denn wie notwendig sei, um nicht nur im Außendienst zu sein. Ich denke halt an die Promotion, weil ich nicht weiß inwieweit sie für nicht-F&E-Stellen notwendig oder auch hinderlich sein kein. Und ehrlich gesagt würde ich eher berufsbegleitend in der Industrie promovieren. Die Uni ist manchmal wirklich ein Elfenbeinturm...

    Also bisher habe ich in Halle studiert und würde auch hier für Pharmazie bleiben. Die Pharmazeuten hier, machen auf mich nichtsdestotrotz einen lebensfrohen Eindruck. Wenn ich frage wie sie es so finden ist der häufigste Satz "besser als erwartet"

    Ich hatte auch falsche Vorstellungen vom Biochemiestudium. Ich habe gedacht das wäre hauptsächlich Chemie mit etwas Bio, quasi OC. Aber eigentlich ist es nur ein Biologie-Abklatsch. Ich habe auch schon an Chemie-Master oder Chemie&Bioingenieurwesen-Master gedacht, aber da müsste ich dann Module nachholen, wodurch das Studium auch wieder länger wird, deshalb kann ich ja gleich Pharmazie anfangen. Da habe ich wenigstens auch ein PJ wo ich mehr relevante Praxiserfahrung sammle als das in irgendeinem Master möglich wäre.
    Naja und ich habe auch einen Betreuer aus unseren Laborpraktika bei Mediamarkt an der Kasse wieder getroffen. Das ist einfach nur traurig.

  5. #5
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Neuling Beitrag anzeigen
    Wird echt nur so wenig angerechnet? Also bei Mathe, Physik und PC hätte ich mir schon Hoffnungen gemacht. Vielleicht noch Chemie-Grundlagen. Bei Biochemie oder Mikrobiologie habe ich gedacht, könnte es auch schwer werden, da der medizinische Bezug fehlt.
    Soweit ich es in Halle mitbekommen habe, lief es bei der Anerkennung von Leistungen meistens darauf hinaus, dass das Praktikum teilweise oder komplett erlassen wurde, die Klausur aber mit geschrieben werden musste. Ob das dann ein großer Vorteil ist, muss jeder selber wissen.

    Möglicherweise ist die Anerkennung von Leistungen an den Unis einfacher, wo Pharmazie schon modularisert ist. Das ist ist aber in Halle (noch) nicht der Fall.

    Die Studenten der Pharmazie haben mir auch schon erzählt, dass es recht viel Präsenszeit gibt.
    Ja, Pharmazie gilt als der zeitintensivste Studiengang, was die Semesterwochenstunden betrifft. Für freizeitorientierte Leute ist das eher nichts.^^

    Bezüglich Pharmaindustrie gibt es immer ein Haufen Gerüchte was denn wie notwendig sei, um nicht nur im Außendienst zu sein. Ich denke halt an die Promotion, weil ich nicht weiß inwieweit sie für nicht-F&E-Stellen notwendig oder auch hinderlich sein kein. Und ehrlich gesagt würde ich eher berufsbegleitend in der Industrie promovieren. Die Uni ist manchmal wirklich ein Elfenbeinturm...
    Das sind doch nun wirklich ungelegte Eier in deinem Fall...

    Also bisher habe ich in Halle studiert und würde auch hier für Pharmazie bleiben.
    Sei dir bewusst, dass du in Halle Zweitstudiengebühren zahlen musst, wenn du mit Bachelor-Abschluss Pharmazie anfängst. Ist mir nämlich damals erst aufgefallen, nachdem ich die Zusage schon hatte und mich eingeschrieben habe.^^

  6. #6
    Unregistriert
    Gast
    Also ich kann dir Halle für Pharmazie wirklich empfehlen, besonders wenn du in die Industrie willst. Die Chemie- und Technolehrstühle hier sind Top besetzt und haben viele Connections. Das Studium hier ist generell eher auf Industrie/Krankenhaus ausgerichtet und im Vergleich mit vielen anderen Unis wird Pharmazie ziemlich "modern" gelehrt. Außerdem kannst du hier eine Diplomarbeit anfertigen die bei deinem weiteren Weg sicher vorteilhaft ist.

  7. #7
    Neuling
    Gast
    Du hast auch in Halle Biochemie und dann Pharmazie studiert? Das nenn ich mal Zufall Bist du schon fertig oder noch dabei?

    Naja wenn ein paar Praktika angerechnet werden, bringt das auch schon etwas Zeitersparnis in der Woche ^^
    Wie genau lauft denn die Anrechnung? Ich hab gelesen, man muss die jeweiligen Dozenten nach einer Äquivalenzbescheinigung fragen und damit dann zum Landesprüfungsamt, die stellen den Schein dann aus, ja?

    Du hattest bei deiner Einschreibung zu Pharmazie dein Bachelor schon fertig, oder? Hab für die Zweitstudiengebühren auch schon Geld zur Seite gelegt. Ich weiß aber nicht, ob das nicht vllt bei mir anders läuft, weil ich mich ja vor Bachelor-Abschluss bewerbe

  8. #8
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Neuling Beitrag anzeigen
    Du hast auch in Halle Biochemie und dann Pharmazie studiert? Das nenn ich mal Zufall Bist du schon fertig oder noch dabei?
    Nicht Biochemie, aber ein anderes naturwissenschaftliches Fach, und auch nicht in Halle. Bin erst danach nach Halle gekommen... Bei Pharmazie bin ich noch dabei.

    Naja wenn ein paar Praktika angerechnet werden, bringt das auch schon etwas Zeitersparnis in der Woche ^^
    Wie genau lauft denn die Anrechnung? Ich hab gelesen, man muss die jeweiligen Dozenten nach einer Äquivalenzbescheinigung fragen und damit dann zum Landesprüfungsamt, die stellen den Schein dann aus, ja?
    Bei denen, die sich etwas anerkennen lassen haben, lief es in der Regel so ab, dass die Leute zum verantwortlichen Dozenten gegangen sind und dann wurde das Praktikum komplett oder zu Teil erlassen, aber die Klausur musste in der Regel mitgeschrieben werden. Dann gab es den normalen Schein, den man beim LPA zur Anmeldung zum Stex vorlegen muss. Möglich, dass es auch noch einen anderen Weg mittels Äquivalenzbescheinigungen direkt übers LPA gibt.

    Die Studienberatung sollte dir da Details sagen können. Wenn du eh schon in Halle bist, schau doch einfach mal zu den Sprechzeiten dort vorbei und frage nach.

    Du hattest bei deiner Einschreibung zu Pharmazie dein Bachelor schon fertig, oder? Hab für die Zweitstudiengebühren auch schon Geld zur Seite gelegt. Ich weiß aber nicht, ob das nicht vllt bei mir anders läuft, weil ich mich ja vor Bachelor-Abschluss bewerbe
    Ja, ich hatte schon ein abgeschlossenes Studium als ich mich beworben habe. War also Zweitstudienbewerber bei hochschulstart.

    Wenn du bis zum Zeitpunkt der Einschreibung den Abschluss dann hast, wirst du Zweitstudiengebühren zahlen müssen.

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