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Thema: Medizin nach Pharmazie - Yes or No?

  1. #11
    AndererUnregistrierter
    Gast
    Techno ist für viele das Schwerste im Hauptstudium. Ist halt sehr physiklastig, was den Meisten nicht liegt. Und es ist ein typisches Männer-Fach. 70% der Mitarbeiter in diesem Fachbereich meiner Uni sind Männer, was in anderen Bereichen und im Studium eher andersrum ist.
    Ob das jetzt in Halle besonders schlimm ist, kann ich nicht beurteilen bzw gehört jetzt auch nicht hierher. Der Fragesteller hat an anderer Stelle mal geschrieben, dass er in Bonn studiert.

  2. #12
    Unregistriert
    Gast
    Also Pharmakos an deiner Stelle würde ich mir das nochmal genau überlegen!
    Wie du schon schreibst, steigen deine Mitstudenten gerade in den Beruf ein. Einige sogar gleich als Filialleiter! Hast du schon mal nachgeguckt was man da verdient? Wenn du Medizin anfängst entgehen dir mindestens 6 Jahresgehälter! Denk auch an deine Rente!Arbeite doch erstmal 2 Jahre in der Apotheke, vielleicht entwickelst du daran noch gefallen. Wenn nicht kannst du immer noch in die Krankenhausapotheke wechseln oder Medizin anfangen.

  3. #13
    Neuer Benutzer
    Registriert seit
    09.05.2013
    Ort
    Köln
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    17
    Hallo miteinander - gerade Mittagspause aus der Apo.

    Vielen, vielen Dank für euere Antworten! Genau, ich habe in Bonn studiert.

    Um eins klar zustellen: Geld ist mir egal. Ich will nicht später in Geld schwimmen, aber einen Job machen, der mich nicht erfüllt. Und gerade Offizin finde ich schrecklich langweilig und PTA-Wissen reicht in 90% der Fällen aus, denn das ist auch nicht wenig!

    Mein Chef liegt mir seit Jahren in den Ohren, dass ich die Apotheke kaufen soll. Er hat auf den Papierkram keinen Bock mehr (aber ich oder was...). Nachdem ich jetzt meinte, dass ich wie er erstmal promovieren möchte, meinte er, er würde auf mich warten. Er scheint es auch ernst zu meinen, seine Finanzen durfte ich mir schon angucken und alles im Back-office.
    Immer kommt er mir damit, dass die Kohle doch so gut sei. Ich komme aber eben aus einem einfachen Haushalt, ich muss nicht die Millionen machen.

    Und ich finde es nicht verwerflich, dass ich mich in der Hinsicht verwirklichen will, dass ich einen Job ausüben möchte, der mir Spaß macht und mir das Gefühl bringt, das Richtige getan zu haben. Ich bin einfach nicht bereit es so hinzunehmen, dass ich bis zum Ende meines Lebens das Label "Apotheker" tragen werde, mit der schlechten Konnotation, die in unserer Gesellschaft präsent ist. So "Der Allrounder, der aber eigentlich doch nichts kann".

    Ich ging sehr blauäugig ins Studium rein, und malte mir eben aus, dass das acht Semester Pharmako und PharmChem sind. Das waren meine favourites, wobei Bio mir meistens auch gut gefallen hat. Dass wir aber später nichts außer QC und Techno machen außerhalb der Apotheke, und im Krankenhaus auch eine sehr untergeordnete Rolle spielen, wusste ich schlichtweg mit 18 nicht. Von unserer miserablen Standesvertretung, die sowieso nie irgendwas an unserer Situation ändern wird ganz zu schweigen.

    Für mich sind wir einfach die Vollidioten des Gesundheitssystems, die alles immer ausbaden müssen. Und die Rolle des Buhmanns möchte ich zumindest nicht gerne bis zum Lebensende spielen.

  4. #14
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Pharmakos Beitrag anzeigen
    Dass wir aber später nichts außer QC und Techno machen außerhalb der Apotheke,
    Das stimmt ja nun auch nicht so ganz. Da gibt es schon noch ein paar andere Einsatzgebiete für Apotheker...

    und im Krankenhaus auch eine sehr untergeordnete Rolle spielen
    Was heißt untergeordnete Rolle... Ohne Apotheker geht es dort nicht. Und gerade in großen Häusern dürfte das eine ziemlich fordernde Aufgabe sein. Außerdem: Der Trend hin zur klinischen Pharmazie nach anglo-amerikanischem Vorbild mit Stationsapothekern und so hat ja in Deutschland gerade erst begonnen.

    Aber es ist wahrscheinlich eine Frage der Perspektive: Wenn dein Herz eigentlich für die Chirurgie oder was auch immer schlägt, wirst du dich im Krankenhaus wahrscheinlich als Apotheker immer in einer untergeordneten Rolle sehen und etwas frustriert sein.

  5. #15
    Unregistriert
    Gast
    Hi, ich habe vor 6 Jahren den Schritt gewagt und es bis heute keine Sekunde bereut. Bin jetzt im PJ und dort im letzten Tertial, also bald fertig - hoffentlich . In einigen Teilen deines Textes habe ich mich durchaus wieder erkannt, mich haben die gleichen Sachen wie dich bewegt. Ich arbeite deine Fragen mal chronologisch ab:

    1. Hat jemand von euch diesen Schritt gewagt?
    s.o
    2. Was sind eure Erfahrungen?
    Durchweg positiv. Finanziell und vom Aufwand her lief alles wesentlich besser als ich das zu Beginn erwartet hätte. Ich hatte hier und da aber auch Glück.
    3. Warum habt ihr nach Pharmazie nochmal einen Mammutstudiengang euch zugetraut?
    Warum nicht? Ich war 26 als ich angefangen habe. Du bist mit 23 Jahren noch wirklich jung, medizinisch gesehen. In der Medizin sind nicht gerade wenig Studenten deutlich über 20 (Wartezeit, Zweitstudium, usw). Wer sich erfolgreich durch Pharmazie gebissen hat, ist sicher auch in der Lage Medizin erfolgreich zu studieren. Beide Studiengänge sind in etwa logisch gleich anspruchsvoll. Medizin hingegen ist deutlich mehr, dafür hat man aber auch mehr Zeitraum wie du richtig gesagt hast.
    4. Und wie sehr nützt unser Vorwissen wirklich? Lassen sich Fächer anrechnen?
    Nicht viel! Pharmakologie ist das einzige was dir wirklich was nutzt. Chemie wird selten bis gar nicht gebraucht (wofür auch?). Es lassen sich Fächer anrechnen (Biochemie Praktikum [nicht Klausur!], Chemie, ggf. Physik und Terminologie) - dies ist allerdings nicht der Rede wert, weil du keine Zeit sparst.
    5. Kann man zeitlich, vor allem in der Vorklinik, nebenbei als Apotheker etwas jobben?
    Ja definitiv, ich bin zB in der Vorklinik nie zu Vorlesungen gegangen und auch in der Klinik nur vereinzelt. Ich habe nie irgendwelche Zusatzangebote wahrgenommen (was schade ist) und hatte damit 2-3 freie Tage in der Woche (im Schnitt). Das kann aber natürlich von Uni zu Uni und von Semester zu Semester variieren. In diesem Zusammenhang würde ich an deiner Stelle gucken, dass ich noch etwas Apothekenerfahrung sammel (verschiedene Betriebssysteme usw) und mich dann bewerbe. Ich habe es im Endeffekt bereut nicht ein Jahr PJ in der Apo gemacht zu haben. Wenn du erstmal fit in der Apo bist, kannst du mit etwas Flexibilität relativ problemlos bis 2000 Euro im Monat dazu verdienen - zumindest ist mir das im Schnitt der letzten 3 Jahre gelungen.
    6. Wie sehen die Chancen aus reinzukommen? Ist ja dann über Zweitstudiumsquote, hat das überhaupt Aussicht auf Erfolg?
    Schlecht momentan. Ich bin zwar nicht mehr ganz drin in der Materie, aber man braucht schon "etwas" um rein zu kommen. Bei mir hat das 1er Examen und ein weiches Kriterium gerade so gereicht. Mittlerweile reicht das meines Wissens nach nicht mehr. Man braucht also einen "echten" Grund wie Wissenschaft, und das ist sehr schwierig, eher kaum möglich. Das Problem welches du ja nun hast, ist, dass du keine Wartezeit mehr aufbauen kannst. Du könntest nur einen Umweg übers Ausland für das Grundstudium gehen (teuer und privat fordernd). Sprich: Möglichkeiten gibt es schon, aber es wird aller Wahrscheinlichkeit nach nicht leicht für dich einen Platz zu bekommen.

  6. #16
    Unregistriert
    Gast
    Der Kauf einer Apotheke sollte gut überlegt sein und man sollte auch einige Jahre Berufserfahrung mitbringen. Als Inhaber kann man einiges verdienen, wenn die Apo gut läuft. Sonst hängt man sich ein ziemlichen Klotz ans Bein. Unternehmerisches Risiko halt.
    Aber für dich kommt das ja nicht weiter in Frage.

    Der ganze Bereich Apotheker im Krankenhaus ist im Aufwind. Es gibt auch immer mehr Stationsapotheker. Aber wenn du halt lieber selbst am Patienten rumdoktoren willst...

    Du warst ja schon im ersten Semester nicht mehr von Pharmazie überzeugt und jetzt bist du voll frustriert.

  7. #17
    Unregistriert
    Gast
    Ich kann dir weiterhin nur den guten Rat geben, den monetären Aspekt nicht zu überschätzen. Bzw. an diesem Rentenblabla würde ich die Entscheidung definitiv nicht fest machen!

    Mal eine Beispielrechnung zu meinem Gehalt während des Zweitstudiums: 10h Teilzeit in Apotheke mit deutlich übertariflicher Bezahlung: ca. 1000 Netto, dazu kommen durch 2x Samstags in Apotheke mit 11h Öffnungszeit auf Honorarbasis 800 Euro Brutto und nochmal 400 Euro für meine PJ-Tätigkeit. Klar, sehr fordernde Woche aktuelle, aber was solls. Netto also ca. 1900€(!).
    Während des Hauptstudiums bin ich mit Mehrarbeit z.T. auf 2500€ Netto gekommen (mal Sonntags 24h-Dienst oder so).
    Ich würde sagen, mir sind im Endeffekt pro Monat ca. 500-1000€ entgangen im Vergleich zu einer normalen Vollzeitberufstätigkeit in der Apotheke. Das ist lächerlich wenig dafür, dass man Medizin nebenher studieren kann.
    Als Arzt steigst du da ein, wo normale Apotheker netto aufhören und bist nach 6 Jahren bei ca. 4000€ Netto. Als Facharzt sind deinem Gehalt nur noch durch deine Fachwahl und Flexibilität gewisse Grenzen gesetzt.
    --> Um Geld und Rente musst du dir also keine Sorgen machen. Wenn du ein bisschen flexibel und belastbar bist, ist das absolut kein Problem.

  8. #18
    Unregistriert
    Gast
    Ich schließe mich dem Rat an auch mal Studis-online zu befragen.

  9. #19
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    Man braucht also einen "echten" Grund wie Wissenschaft, und das ist sehr schwierig, eher kaum möglich. Das Problem welches du ja nun hast, ist, dass du keine Wartezeit mehr aufbauen kannst.

    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, brauchte man für wissenschaftliche Gründe ein Gutachten von einer Uni oder so. Aber meines Wissens muss der Gesetzgeber die Vergabe der Medizinstudienplätze bis Ende 2019 neu regeln. Da wäre die Frage, ob sich das auch auf Zweitstudienbewerber auswirkt.

    Du könntest nur einen Umweg übers Ausland für das Grundstudium gehen (teuer und privat fordernd).
    Nur fürs Grundstudium ginge ja noch... Aber was ist, wenn man nach dem Physikum auch keinen Platz in Deutschland bekommt und gezwungen ist, im Ausland zu Ende zu studieren? Gibt es da Probleme mit der Anerkennung des Abschlusses?

    Wie hast du das mit dem Pflegepraktikum gemacht? Im Medizinstudium in den Semesterferien? Oder hattest du das vorher schon (z.B. durch Zivildienst)?

  10. #20
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen
    Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, brauchte man für wissenschaftliche Gründe ein Gutachten von einer Uni oder so. Aber meines Wissens muss der Gesetzgeber die Vergabe der Medizinstudienplätze bis Ende 2019 neu regeln. Da wäre die Frage, ob sich das auch auf Zweitstudienbewerber auswirkt.


    Nur fürs Grundstudium ginge ja noch... Aber was ist, wenn man nach dem Physikum auch keinen Platz in Deutschland bekommt und gezwungen ist, im Ausland zu Ende zu studieren? Gibt es da Probleme mit der Anerkennung des Abschlusses?

    Wie hast du das mit dem Pflegepraktikum gemacht? Im Medizinstudium in den Semesterferien? Oder hattest du das vorher schon (z.B. durch Zivildienst)?
    Das Pflegepraktikum habe ich vorher gemacht (lange Geschichte), wurde mir aber glücklicherweise durch ein damals aktuelles Urteil anerkannt. Ich bin da aktuell nicht gut informiert, aber ich glaube die Neuregelung der Vergabe bezieht sich lediglich auf die Wartezeitquote. Schön wäre es für dich natürlich wenn sich was an der Zweitstudienbewerberquote etwas ändern würde, aber darauf würde ich nicht bauen (ist aber auch egal, weil Änderungen vermutlich schon nächstes Jahr zu erwarten sind).
    Probleme mit der Anerkennung gibt es nicht, wenn du im EU-Ausland studierst. Wie realistisch das Wechseln nach dem Physikum ist, weiß ich nicht.

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