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Thema: Frage bezüglich Personalmangel und deren Folgen

  1. #1

    Frage Frage bezüglich Personalmangel und deren Folgen

    Hallo, vielleicht könnt Ihr mir weiter helfen. Ich bin gelernte PKA, habe aber auch Pharmazie bis zm 2.Examen studiert, nur leider die letzte Prüfung, Technologie auch beim dritten Anlauf nicht geschafft
    So, nun zu meinem Anliegen: Ich bin seit einem Jahr in einer Apotheke beschäftigt, die nicht zu einer Kette gehört, aber von denen es mehrere gibt, dazu eine Versandapotheke . Ich bin aus Berlin, wir haben noch eine Partner-Apotheke. Bereits als ich zum 2.1. 2017 angefangen habe, waren wir personell grundsätzlich knapp besetzt, aber es ging gerade so, ohne dass es Probleme gab, Urlaub zu nehmen etc. Seit etwa 3 Monaten ist es nun so, dass wir , aufgrund des extremen Personalmangels generell keine neuen Angestellten finden, weder Apotheker (wir haben stattdessen zwar Apotheker, aber diese haben im Ausland studiert und gelten als "Hospitanten", und können kaum Deutsch, geschweige denn kennen sie die Namen der Arzneimittel oder verstehen die Kunden, und auch wenn sie sich bemühen: An sich kann man sie absolut nicht alleine in den Verkauf stellen.Und es gab deshalb auch schon massig Beschwerden . Einen Deutschkurs nebenbei zu machen, ist fast unmöglich, bei Arbeitszeiten von 10-19 Uhr für diejenigen. Und es wird noch schlimmer... einer der lägsten Mitarbeiter hört zum 31.12. auf nach über 10 Jahren! Er schob sein Studium vor, dass es alles zusammen zu viel wäre, aber mittlerweile weiß ich, dass er einfach absolut die Nase voll hat.Er hat in den rund 10 Jahren inklusive sich dann 50 (!!!!) Leute kommen und gehen sehen, ich in meinem einen Jahr bereits 10! In der Partnerapotheke ist nur noch eine Apothekerin, die bereits auch gekündigt hat (ich glaube zum 1.2.) und eine PKA, so dass immer jemand für den HV rüber muss, was heißt: wir laufen personell wieder auf dem Zahnfleisch! Auch wenn es im Vertrag steht, dass der Chef einen in der anderen Apotheke einsetzen kann, ist es dann einfach so, dass diese Kraft wieder in der anderen Apotheke fehlt. Zu Ende Januar hat noch eine Kollegen mit satten 62 Jahren gekündigt!!!!!! Eine weitere war eigentlich bereits im Dezember in Frührente, hat aber den Monat noch mehr gearbeitet. Sie war vorher, stressbedingt, schwer krank, Magenblutungen und andere Beschwerden, so dass sie Prioritäten gesetzt und sie für den vorzeitigen Ruhestand und arbeiten für 450€ entschieden hat. Zu gut Deutsch... wir haben so gut wie kein Personal mehr. Als ich dort angefangen habe, waren wir in meiner eigentlichen Filiale 3 PKAs + zwei Aushilfen, in der anderen Apotheke waren 2 PKAs. Die eine dort hat im November auch gekündigt. Ich sagte mir nur noch...ich muss da raus... so wie es jetzt ist, könnten meine Kollegin und ich nicht einmal Urlaub nehmen!!!! Zudem müssen wir so gut wie fast jeden Samstag arbeiten. Ich bin unter ganz anderen Vorraussetzungen eingestellt worden... und habe seit Oktober sozusagen 0% Privatleben mehr. Spätdienst bis 19:30, Frühdienst 8:30, möglichst noch bis Feierabend um 19:30. Ich habe hinsichtlich Apothekenrecht etc. nicht viel Ahnung... es wäre übergangsweise die beste Lösung, die Partnerapotheke vorübergehend zu schließen und die PKA zu uns zu holen. Darf mein Chef das ?(auch wenn er es nicht wollen wird!). Ich habe nur gehört,dass man erst nach 5 Jahren eine Apotheke verkaufen kann....
    Natürlich bewerbe ich mich..leider kam gestern eine Absage, das wäre perfekt gewesen dort...Ich bin bis 1.1. krank geschrieben, da ich kurz vor Weihnachten einen schweren Arbeitsunfall hatte. Mir graut es jetzt schon vor dem 2.1., obwohl ich eigentlich immer gerne zur Arbeit gegangen bin, da wir wirklich ein tolles Team sind (der Kern sozusagen!) . Niemand traut sich, dem Chef mal die Meinung zu sagen- er ist seit über 3 Monaten im Ausland wegen einer krankheitsbedingten Behandlung mit etlichen Operationen, aber ich habe gelesen, er darf wegen Krankheit maximal 3 Monate abwesend sein. Kommunikation gibt es nur über Whatsapp und Email. Ich habe ihm vor einigen Wochen die Meinung gegeigt , woraufhin er immerhin ein Stellenangebot für eine PKA für beide Apotheken geschaltet hat. Dennoch... ich habe beschlossen, wenn ich etwas besseres finde, dort aufzuhören- so gerne ich charakterlich meinen Chef und vor allem das ganze Team habe, denn für mich ist das Ganze "ein sinkendes Schiff"
    Also, gibt es irgendetwas, was man tun kann, rechtlich gesehen, was die Partnerapotheke betrifft, damit diese vorübergehend geschlossen werden würde?Er kann sie schließlich nicht offen halten, wenn kein Personal vorhanden ist. Ich befürchte auch, dass zeitnah einfach der Tag kommen wird bei mir, wo das Fass endgültig überläuft, ich einfach meinen Rucksack nehme und gehe....
    Bin über jede Antwort dankbar.
    LG

  2. #2
    Unregistriert
    Gast
    In der Apothekenbetriebsordnung (§3 Abs 2) steht etwas davon, dass eine Apotheke auch ausreichendes Personal usw bereit halten muss. Wenn das nicht gegeben ist, kann eine Apotheke nicht nur, sondern sie muss vielleicht sogar geschlossen werden - und sei es nur zeitweise.

    Ich wüsste nicht, warum dein Chef das nicht können sollte, wenn wirklich so Not am Mann ist. Sinn würde es natürlich machen, erstmal sämtlichen "Schwachsinn" nicht mehr zu machen und somit etwas den Arbeitsalltag zu entschlacken. Beispiele für Schwachsinn sind: Direktbestellungen und Besorgungen von irgendwelchem Zeug, welches man auch problemlos gegen etwas anderes (leichter zu besorgendes) austauschen könnte. Botendienste (außer es ist wirklich wichtig - also fast nie) einstellen, Rezepturen "vermeiden" oder verweigern (wenn nicht auf Rezept) usw. Und schwierige Kunden kann man durch eine "Spezialbehandlung" ja auch loswerden, wenn man wirklich möchte. Auch muss eine Apotheke nicht 3-4x Tag beliefert werden, 2-mal reicht ja u.U. auch aus.

  3. #3
    Hi, danke für deine Antwort. Wir haben als Großhändler Sanacorp und bekommen dort 18% Rabatt, aber es gibt sogenannte "Minderspannartikel", wo wir nur 10% Rabatt bekommen, z.B. Orthomol, dieses bestellen wir direkt, aber leider auch nur in solch geringen Mengen, dass der Vorrat maximal eine Woche reicht Als Schwachsinn würde ich z.B. bezeichnen, dass beide Apotheken jetzt per MSV3 bei der Bahnhofsapotheke bestellen können sollen. Vorher haben wir immer stink normal per Fax für beide Betriebe zusammen bestellt und als Weiterleitung der anderen Apotheke ihren Bedarf zukommen lassen. Rezepturen ablehnen...das Thema hatten wir schon...dafür ist einfach so gut wie keine Zeit... Chef hat es aus der Ferne mitbekommen (er kann sich über Team Viewer ins System einloggen, teilweise fühlen wir uns regelrecht überwacht!!! Mal abgesehen von den Kameras ,die NICHT in der Offizin, sondern u.a. hinten, wo ich meinen Arbeitsplatz habe, angebracht sind, was auch ohne Einwilligung der Mitarbeiter nicht erlaubt ist- da wollen wir jetzt alle unterschreiben,dass wir das nicht gestatten) und es gab ein extremes "Theater". Die Ware an sich ist nicht das Problem, sondern einfach der Personalmangel. Wir waren im Backoffice immer zu dritt. Jetzt nur noch meine Kollegin mit 30 Stunden, ich mit 35 Stunden, eine Aushilfe, der aber auch bald aufhört (bekommt Mindestlohn, ist ungelernt) und eben in der anderen Apotheke eine VZ PkA. Deshalb denke ich ja, dass die einzige Lösung ist, die andere Apotheke vorübergehend zu schließen, aber mein Chef wird das nie im Leben tun, das weiß ich. Danke für den §, den werde ich mir gleich einmal genauer anschauen. Denn dann habe ich zumindest etwas Rechtliches in der Hand, um ihm ggf. die Pistole auf die Brust zu setzen... die anderen sind einfach zu feige dazu, mal ihre Meinung zu sagen, aber in den HV Bereich mische ich mich nicht ein. Da sollen meine Kolleginnen dem Chef mal selbst eine Ansage machen...aber die bisherigen verliefen sozusagen im Sand bzw. es kam " Sie verbreiten nur schlechte Stimmung", wenn eine Kollegin mal im Gruppenchat mit allen Angestellten bei Whatsapp oder ihm persönlich geschrieben hat. Man redet gegen eine Wand.... und dass dann Leute, wie mein Kollege,der heute genau seinen letzten Tag hat, nach über 10 Jahren kündigen ist absolut kein Wunder. So gern ich meinen Chef als Mensch habe, aber eine Apotheke leiten kann er absolut nicht, geschweige denn zwei. Dementsprechend werde ich auch meine Konsequenzen ziehen. Hat sich bis Ende Januar im Backoffice nix geändert, gibts eine A.U. von mir, sollte ich bis dato nix Neues gefunden habe, wo ich sage, das passt. Nur bei meinen Arbeitszeiten ist es natürlich recht schwer mit Vorstellungsterminen.... Aber ich stecke den Kopf nicht in den Sand

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