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Thema: von der Apotheker in die Industrie

  1. #1
    Unregistriert
    Gast

    von der Apotheker in die Industrie

    Hallo,
    nach mehreren Jahren als angestellte Apothekerin in der öffentlichen Apotheke möchte ich gerne in die Industrie wechseln. Leider wird bei allen Stellenausschreibung eine mehrjährige Tätigkeit in der pharmazeutischen Industrie verlangt. Hat jemand einige Tipps für mich wie man so einen Wechsel hinbekommt? Die Firmen forden immer auch gleich eine Gehaltsvorstellung in der Bewerbung. Wo kann man die denn ansetzen als Apothekerin mit ca. 10 Jahren Berufserfahrung in der Offizin? Man hat ja Berufserfahrung, aber leider in einem anderen Bereich. Gilt man dann dort als Berufseinsteiger oder als Berufserfahrener?
    Über jegliche Tipps und Hilfen zu einem Bereichswechsel würde ich mich sehr freuen.

  2. #2
    Unregistriert
    Gast
    Hallo,
    häufig werden in der Pharmaindustrie Apotheker im Bereich Produktion, Analytik, Qualitätssicherung, Regulatory oder Pharmacovigilanz gesucht. Auch im Marketing, Market Access oder in der Medizinisch-wissenschaftliche Information haben Pharmazeuten gute Chancen. Bestimmt gibt es in diesen Bereichen auch Stellen für Berufsanfänger. Apothekenerfahrung sollten insbesondere im Pharmakovigilanz, Marketing, Market Access oder im Med-Wiss Bereich ein Pluspunkt sein.
    Darüber hinaus gibt es Weiterbildungen z.B. im Bereich Regulatory oder Pharmacovigilanz oder Market Access, alles Felder mit großem Wachstumspotential. Diese Weiterbildungen kann man berufsbegleitend absolvieren und somit seine Chancen erhöhen, eine entsprechende Stelle zu bekommen.

    Übersichten zu Gehältern in der Chemie/Pharmaindustrie hat der VAA - Führungskräfte Chemie (www.vaa.de)

  3. #3
    Unpromovierter
    Gast
    Muss man eigentlich zwingend promoviert sein, wenn man in die Industrie (oder auch in die Krankenhausapo.) will?

  4. #4
    Neuer Benutzer
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    Beiträge
    28
    Nein, geht auch gut ohne Promotion, in manchen Bereichen aber nicht schlecht, z.B. gern gesehen im Marketing/Außendienst, damit die Doktoren auch mit einem Dr. zu tun haben, oder bei mehr wissenschaftlichen Sachen (MedWiss, Forschung), weil Du im normalen Studium nicht viel von wissenschaftlichem Arbeiten mitbekommst.
    Geändert von momsen (23.07.2018 um 21:59 Uhr)

  5. #5
    Troll
    Gast
    Zitat Zitat von momsen Beitrag anzeigen
    Nein, geht auch gut ohne Promotion, in manchen Bereichen aber nicht schlecht, z.B. gern gesehen im Marketing/Außendienst, damit die Doktoren auch mit einem Dr. zu tun haben, oder bei mehr wissenschaftlichen Sachen (MedWiss, Forschung), weil Du im normalen Studium nicht viel von wissenschaftlichem Arbeiten mitbekommst.
    Und warum sollte man einen ganz normalen Pharmazeuten gegenüber einem promovierten Chemiker/Biologen vorziehen? Der promovierte hat sein selbstständiges Arbeiten und Ausdauer unter Beweis gestellt. Warum sollte der Apotheker den Vorzug bekommen.
    Dass 80% der Apotheker in der Offizin arbeiten, zeigt doch, dass es für sie keinen nennenswerten Bedarf in der Industrie gibt. Die Meisten, inklusive des Fragestellers, werden unfreiwillig dort landen. Und wenn dann die Apotheken aussterben, ist die Zukunft beversiegelt.

  6. #6
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Troll Beitrag anzeigen
    Und warum sollte man einen ganz normalen Pharmazeuten gegenüber einem promovierten Chemiker/Biologen vorziehen? Der promovierte hat sein selbstständiges Arbeiten und Ausdauer unter Beweis gestellt. Warum sollte der Apotheker den Vorzug bekommen.
    Dass 80% der Apotheker in der Offizin arbeiten, zeigt doch, dass es für sie keinen nennenswerten Bedarf in der Industrie gibt. Die Meisten, inklusive des Fragestellers, werden unfreiwillig dort landen. Und wenn dann die Apotheken aussterben, ist die Zukunft beversiegelt.
    So viel Blödsinn in so wenig Sätzen, nicht schlecht.

  7. #7
    Unregistriert
    Gast
    Er nennt sich nicht umsonst Troll...

    Aber ganz Unrecht hat er natürlich nicht. So üppig ist der Bedarf an Apothekern in der Industrie ja nun nicht. Und die Zahl der Apotheken ist weiterhin im Sinkflug. Die werden in nicht all zu ferner Zukunft nicht mehr so viele Absolventen absorbieren (eine PJ-Stelle zu finden ist ja schon kein Selbstläufer mehr). Und ob das durch den aktuellen Hype um die Klinische Pharmazie kompensiert wird, wage ich zu bezweifeln. Da kann die ABDA ruhig schreien, dass Apotheker ein Mangelberuf sei. Die werden in den nächsten Jahren von der Realität eingeholt werden.

  8. #8
    Unregistriert
    Gast
    Der Name von Troll ist wohl Programm.

    Recht hat er damit aber sicher nicht. Aus aktueller Erfahrung kann ich sagen, dass Pharmazeuten in der Industrie sehr gesucht sind. Da nur sehr wenige Absolventen diesen Weg gehen, gibt es auch reichlich Stellen. Und ja, Apotheker werden in der Industrie in vielen Bereichen bevorzugt vor anderen Naturwissenschaften. In den Abteilungen Präformulierung, Formulierung, Produktion und Herstellung, QC, Medical Affairs, Regulatory Affairs... findet man extrem viele Apotheker. Zudem sind bestimmt 95% aller Qualified Persons Apotheker.

    Im Krankenhaus sieht die Sache eigentlich auch ganz gut aus, nachdem der Stationsapotheker jetzt zur Pflicht wird
    Natürlich ist es hier aber immer eine Frage des Budgets des Klinikums.

    In der Offizin zeigt der Trend tatsächlich nach unten.

  9. #9
    Unregistriert
    Gast
    Zitat Zitat von Unregistriert Beitrag anzeigen

    Aber ganz Unrecht hat er natürlich nicht. So üppig ist der Bedarf an Apothekern in der Industrie ja nun nicht. Und die Zahl der Apotheken ist weiterhin im Sinkflug. Die werden in nicht all zu ferner Zukunft nicht mehr so viele Absolventen absorbieren (eine PJ-Stelle zu finden ist ja schon kein Selbstläufer mehr). Und ob das durch den aktuellen Hype um die Klinische Pharmazie kompensiert wird, wage ich zu bezweifeln. Da kann die ABDA ruhig schreien, dass Apotheker ein Mangelberuf sei. Die werden in den nächsten Jahren von der Realität eingeholt werden.
    Die meisten Apotheken schließen doch, weil sie kein Nachfolger finden, da sich die Selbstständigkeit nicht immer lohnt.
    Und warum ist es denn schwer eine PJ-Stelle zu finden? Bei 20.000 Apotheken und 2.000 Pharmazie-Absolventen muss nur jede Zehnte einen nehmen. Noch dazu ist man ja billige Hilfskraft und gleichzeitig potentieller neue Mitarbeiter, der schon eingearbeitet ist. Das ist ja auch für die Apotheke von Vorteil. Es mag sicherlich in den Pharmazie-Uni-Städten zu größerer Konkurrenz kommen, aber es gibt ja auch noch andere und das Land. Einige Apothekerkammern werben sogar damit, dass man sein PJ auf dem Land machen soll.

    Sämtliche Gesundheitsreformen oder der Versandhandel haben die Beschäftigungsquote der Apotheker nie negativ beeinflusst. Der Fachkräftemangel unter Apothekern verstärkt sich sogar eher. Man kann hier im Forum 10 Jahre alte Beiträge finden, dass die Situation für Apotheker bald ganz düster aussieht, eingetreten ist das auch nicht.

  10. #10
    Unregistriert
    Gast
    Man muss bei dieser Diskussion etwas unterscheiden, in welchen Bereichen Apotheker bevorzugt eingestellt werden und in welchen die anderen Naturwissenschaftler.
    Klassischerweise ist die Galenik das Feld der Apotheker, nur sind dort prozentual gesehen die wenigsten Apotheker beschäftigt, weil es im Entwicklungsbereich einfach nicht so viele Stellen gibt. Gleiches gilt für die Biophramazie. Wo der Chemiker, Biochemiker und die anderen Naturwissenschaften starke Konkurrenz sind, ist im Forschungsbereich, der Synthese usw. Aber die Forschungszentren bei Firmen sind noch viel kleiner, als die Formulierungsabteilungen (viele Unternehmen forschen gar nicht mehr selbst), weswegen es hier auch kaum Stellen gibt.
    Der Großteil der Apotheker in der Industrie sind also in der Routineanalytik (QP-hier hält der Gesetzgeber ein Privileg für die Apothekerschaft bereit, Laborleiter, usw.) oder der Produktion (Herstellungsleiter) und natürlich was das Gesetz sonst noch bietet (Stufenplanbeauftragter usw.). Und dann gibts noch die ganz klassischen Sachen wie Zulassung, Medizinische Information usw., wo man als Apotheker auch gut unterkommen kann. Bei der Arzneimittelüberwachung an Regierungspräsidien sind es meistens auch immer Apotheker.

    Was die Diskussion öffentliche Apotheke betrifft: nüchtern betrachtet nimmt die Anzahl der Apotheken seit Jahren kontinuierlich ab. Richtig ist auch, dass viele Apotheken keinen Nachfolger mehr finden und deswegen schließen. Daraus aber abzuleiten, dass das ein Problem des Fachkräftemangels sei, ist schon gewagt. Viel eher trifft es zu, dass sich die Übernahme einer solchen Apotheke wirtschaftlich meist nicht lohnt, man deswegen für angestellte kaum aktzeptable Gehälter zahlen kann (akzeptabel meint über Tarif, sonst kann man sich ja nichtmal mehr ne 4 Zimmerwohnung auf dem land leisten), somit nur wenige bis keine Apotheker in Anstellung bekommt und deswegen auch noch 40+ selber in der Apotheke stehen muss. Das ist einfach nicht attraktiv und hat nichts mit Fachkräftemangel zu tun. Und wie sich das ausbleibende Versandverbot wirklich auswirken wird, ist momentan überhaut noch nicht abzusehen. Die zunehmende "industrialisierung" der Rezeptur in der öffentlichen Apotheke nimmt auch immer abstrusere Züge an (Industristandrads auf einen kleinen Betrieb zu übertragen ist schon bedenklich), irgendwann brauchts wahrscheinlich noch ein IR für jede Apotheke usw... und mittlerweile bekommt man ja fast alle OTC-Waren in Drogerien oder Supermärkten zu Preisen, bei denen die Apotheke kaum mithalten kann.
    Das positiv gezeichnete Bild, kann ich so leider nicht unterstützen.

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