Guten Morgen!
Ich bin seit 2013 ein kleines Vrack. Damals Abi gemacht - ich war mir sicher: du machst irgendwann was mit Grundlagenforschung, Aids, Krebs, schnickenprim, ich wollte die Welt revolutionieren
Hatte die Ehre in der 11. Klasse eine Semesterfacharbeit zu schreiben. In der Grundlagenforschung der biochem. Abteilung der Uniklinik meiner Stadt. War gewisserweise genial. Wer darf schon als 17 jährige zwischen CTAs und co PCRs machen oder sonst was und das für ein ganzes Jahr jede Woche einmal. Leider stellte ich fest, dass das Leben meiner "Doktorvaterin" (die Dame die mich betreute), recht grau ist. Im wahrsten Sinne, denn Büro und Labor waren im grauen DDR Stil Keller. Sie war die ganze Zeit nur bei Publikationswebsites unterwegs, hat hin und wieder mal ins Labor geschaut und irgendwie kam mir der Job zu einsam, zu farblos und zu ergebnislos vor (GRUNDLAGENforschung halt). Ich war wie vor den Kopf gestoßen. Seit der 5. Klasse hatte ich mir nix anderes vorstellen können als einmal ihre Arbeit zu machen und sie gefiel mir nicht. Nach dem Abi gings ins Ausland für ein Jahr, ich lernte Fremde Kulturen lernen und lieben. Der Austausch mit Menschen aller Herkunftsart, aller Berufe, Lebensziele... das war richtig genial. Am Ende sollte es ein Studium werden... und völlig überrollt von den vielen coolen Geschichten der anderen und der grauen Welt im Labor war (bin) ich total planlos. Habe mich dann - aus der Not heraus - für einen Psychologiebachelor entschieden. Nun ist das dritte Semester fast vorbei. Ich hatte gute Momente, aber überwiegend frustrierende, da ich absolut nicht gefordert bin im Studium und - klingt vielleicht albern - zu viel Freizeit habe. Ich stehe weder hinter den Inhalten des Studiums, noch brenne ich in irgendeiner Weise für die Dinge - interessantsind sie sicher. Ich blicke nun auf viele Dinge anders. Trotzdem, mir fehlt das Realistische, die Naturwissenschaft.
Der einzige Vorteil an der vielen Freizeit ist, dass ich mich mit all meinen außerstudentischen Hobbies so richtig ausleben kann. Was in meiner Schulzeit wegen Bio und Chemie zu kurz kam eben: Ich schreibe viel für Zeitungen und gehe auch im Journalismus richtig auf. Nichtsdestotrotz bin ich zu mießepetrig um mir eine glorreiche Karriere im Journalismus vorzustellen. Desweiteren arbeite ich viel handwerklich - ich repariere Zeugs und bastel Schmuck und verkaufe das sogar erfolgreich. Jetzt überlege ich seit langem, doch wieder in die Naturwissenschaft zu gehen - meine Familie rät zu Medizin. Aber mich schreckt die Pflege und die Krankheit am direkten Patienten ab. Als mein Opa im Krankenhaus lag, war ich mehrfach in der Notaufnahme. Mich hat das Leid der Leute paralysisrt. Ich wollte dort nur weg... Dann kam mir die Pharmazie Idee (meine alte Leidenschaft kombiniert mit Medizin, Technik und besseren Jobchancen(?))im Vergleich zu Biochemiker oder Biologe hat man mehr Chancen in der "realistischeren" Forschung (etwas weg von der kleinkrümeligen Grundlagenforschung), durch nen Doktor könnt ich mich auch durchbeißen um danach in der Industrie was zu machen (alá Drug monitoring, pharmazeutische Technik ist spannend oder Marketing...). Auch könnte ich sicher versuchen, einen Doktor im Ausland zu machen oder? Stipendien gibt es doch überall. Mich reizt insbesondere der Asiatische Raum (spreche japanisch und bin am chinesisch lernen) Ich glaube auch, dass man besonders im Bereich Marketing (vielleicht mit passendem Master) auch einmal gezwungen sein kònnte, geschäftlich zu reisen, was ich mir für meine Zukunft in jedem Falle wünsche. Es wäre halt Naturwissenschaft - die ich im Studium wirklich vermisse, mit Vorzügen. Auch gibt es Projekte freiwilliger Pharmazeuten in Nepal und anderen ärmeren Ländern, sowas fände ich auch ungemein reizvoll. Nur wäre die Öffentlich Apotheke weniger etwas für mich und das ist der abschreckende Knackpunkt. Ich würde in so einem Job eingehen, das weis ich.
Das klingt mit Sicherheit alles etwas wirr und so fühle ich mich auch. Leider bin ich nun schon fast 22 und seit drei Jahren unsicher. Soll ich den Bachelor fertig machen? Meine Mutter denkt, dass ich dann zumindest erst mal was in der Hand habe (wobei ein B.Sc. Psychology nun wirklich keine Qualitätsmarke ist) und danach söllte ich mich umorientieren. Sie hofft sicher, dass ich mich plötzlich doch für das Studium begeistere, den Master dran hänge und Psychotherapeutin werde. Wenn ich meinen Bachelor hätte, wäre ich schon 23... und wie würde das überhaupt mit dem Zweitstudium klappen? Kommen nicht ungemeine Kosten auf einen zu? Ich habe einen Bekannten der hat BWL studiert und seine Bachelorarbeit erst während des Psychologiestudiums fertig gemacht (und sich so quasi als Erststudent beworben). Geht so etwas denn immer gut? Wäre man da kein "Lügner"?
Wie stehen wohl die internationalen Chancen eines Pharmazeutens?
Ich habe gelinde gesagt Angst, dass es wieder falsch sein könnte.
Na gut, dass war ein langer Text - ich wäre sehr dankbar für eure Gedanken
PS: Doof bin ich übrigens nicht. ;p trotz fehlender motivaton für psychologie zu kernen stehe ich auf 1,3 das ist denke ich ein ganz respektabler Schnitt. mein abi war auch sehr gut