Hallo liebe Community,
ich habe die erste Vorlesungswoche hinter mir und ich hasse es jetzt schon. Ich habe ein sehr gutes Abitur und könnte eigentlich alles studieren. Dennoch fühle ich mich wie gerädert, ich sehe mein Leben in einer Katastrophe enden. Die Katastrophe hat eigentlich schon begonnen. Ich hoffe, jemand kann mir irgendwie helfen. In einem anderen Thread hat jemand geschrieben, dass man seine Prioritäten kennen muss, um zwischen Medizin und Pharmazie zu entscheiden. Nun, ich kenne meine Prioritäten:
Was mir egal ist:
-ob meine Arbeit Sinn macht
- gesellschaftliches Ansehen
Was ich mir wünsche (die eierlegende Wollmilchsau):
-BERUFSSICHERHEIT, das heißt einen Brotberuf mit relativ guten Berufsaussichten
-ein GEHALT, das mir ein angenehmes Leben ermöglicht
-nicht den GANZEN TAG VOR DEM PC HOCKEN, eine meiner Dystopien schlechthin
-und hier der Knackpunkt: Ich will mich nicht totarbeiten. FREIZEIT (Familie vor allem und Gesundheit) ist mir heilig. Freie Nachmittage (pünktlich um 4 Schluss-ein Traum), Gleitzeit- solche Annehmlichkeiten scheinen mir Gold wert
-keine GESUNDHEITLICHE GEFÄHRDUNG am Arbeitsplatz(ständig Röntgenstrahlung, direkter Kontakt mit karzinogenen Chemikalien...)
Ich habe sehr starke Intressen in Bereich der brotlosen Künste, aber ich weiß, dass die Berufsaussichten sehr schlecht sind und möchte auf keinen Fall ein künstlerisches/geisteswissenschaftliches Studium absolvieren. Ich habe da schon ein paar Semester gesessen und eingesehen, dass ich das nichts für mich ist.
Besondere Fähigkeiten kann ich nicht vorweisen. Ich bin zuverlässig und arbeite sorgfältig und akurat, bin eher ein ruhiger Mensch, aber fleißig. Ich habe nur einige Unfähigkeiten, sonst wüsste ich jetzt, wo die Reise hinginge(Lehramt Sport/Mathe oder so). Ich möchte nicht mit Kindern arbeiten (Praktikum in der Schule gemacht). Ich bin schlecht im Umgang mit Technik, Informatik/Ingenieursstudiengänge würden mich tendenziell überfordern. Meine sportliche Leistungsfähigkeit ist begrenzt.
Diese Prioritäten haben mich dazu verleitet, mich für Pharmazie einzuschreiben. Aber nun kommen die Zweifel, das heißt sie waren schon immer da. Stark sogar. Wenn ich mir vorstelle von morgens bis abends in der Apotheke zu stehen. 8-19 Uhr oder gar 20 Uhr. Pfui. Das Gehalt ist, mit Verlaub, mittelmäßig. Ich dachte an Medizin und dann eine Fachrichtung mit relativ geregelten Arbeitszeiten(Anästhesie,Labor oder so), aber dann wieder Zweifel. Wird man da nicht ständig mit Röntgenstrahlung belastet? Und wenn es schief geht und mein Leben zum endlosen nachtdiesnt degradiert wird? Vielleicht doch Jura, wenigstens ein bisschen Geisteswissenschaft. Aber dann wieder Zweifel. Hockt man da nicht ständig vor dem PC und zu den besten werde ich sowieso nicht gehören. Ich sehe nur noch grau, nur noch Katastrophen. Für mich existiert die Möglichkeit einen annehmbaren Job zu finden nicht mehr. Arbeit ist etwas Negatives, wie eine Krankheit mit der man sich irgendwie arrangieren muss. Mein Gott, bin ich verzweifelt.