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Thema: Nach dem Studium ist vor dem Studium.

  1. #1

    Nach dem Studium ist vor dem Studium.

    Hallo,
    ich hoffe, ihr könnt mir bei meinen Fragen weiterhelfen. Ich interessiere mich sehr für Naturwissenschaften und ich weiß, dass ich mir mit Pharmazie ein sehr zeitintensives Studium herausgesucht habe. Nun stehe ich kurz vor Studienbeginn und zweifle.

    Eigentlich wollte ich Medizin studieren, aber die Arbeitsbedingungen der Mediziner haben mich abgeschreckt. Und ich glaube nicht, dass sich das so schnell bessern wird. Unzählige Überstunden, oft unbezahlt. Stress. Aber das was mich am meisten beunruhigt hätte, wäre die Aussicht, kaum Zeit für die Familie zu haben. Ich bin ein Familienmensch.

    Nun also zu dem eigentlichem Problem. Mein Ziel ist die Krankenhausapotheke. Ich habe auch in einem kleinem Krankenhaus schon mal ein bisschen aus der Ferne schnuppern dürfen. Eine Bekannte hat mich mit auf in die Krankenhausapo eines kleinen Krankenhauses genommen. Es hat mir sehr gefallen. Die Arbeitsbedingungen waren gut. Angenehme Atmosphäre. Kollegial. UND die Arbeitszeiten waren sehr familienfreundlich. Die Apo hatte von 8 bis 16.30 "geöffnet". Daneben gab es eben noch Rufbereitschaft.

    Nun frage ich mich, ob die Arbeitsbedingungen in der Krankenhausapotheke überall (bzw. mehrheitlich) so gut sind? Wie sind die Arbeitszeiten in anderen Krankenhäusern? Wie empfindet ihr die Atmosphäre? Und das wichtigste Kriterium: Vereinbarkeit mit Familie. In der Öffentlichen ist Teilzeit ja leicht umzusetzen, aber in der Krankenhausapo?


    Noch eine Frage: Ist die Arbeit als Krankenhausapotheker mit sehr viel Schreibtischarbeit verbunden? Mir kam das nämlich so vor.
    Geändert von johanna97 (13.08.2015 um 21:23 Uhr)

  2. #2
    Studi Avatar von Nachi
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    Das hängt auch von deinem Familienstand und der Anzahl der Apotheker in der Apotheke ab. In vielen größeren Städten gibt es für die Mitarbeiter auch die Möglichkeit, die Kinder in einer "firmeneigenen" Kindertagesstätte unterzubringen. Die Arbeitszeiten sind meist so, wie du es schon beschrieben hast, aber auch in einer Krankenhausapotheke musst du mal davon ausgehen, auch Nachtschichten schieben zu müssen. Die werden dir aber auch entsprechend vergütet, wenn ich nicht völlig falsch informiert bin.
    Meine Überlegung ging auch erst eher in Richtung Krankenhausapotheke, aber ich habe dann herausgefunden, dass man als Pharmazeut auch Chancen in der Forensik haben kann. Das kommt meinem ursprünglichen Arbeitswunsch etwas näher ^^. Aber selbst wenn das nicht klappt oder der Vertrag dann irgendwann ausläuft und es keine freie Stelle gibt: Du kannst in die öffentliche, in's Krankenhaus, in die Industrie....es stehen dir so viele Türen offen. Ich finde Medizin auch interessant, aber wenn man sich einmal festgelegt hat, dann ist das eben FEST. Wenn man dann plötzlich als Allgemeinmediziner denkt, dass die Innere doch total cool sei, weiß ich nicht wie schnell und ob man dann überhaupt noch wechseln kann.

  3. #3
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    Ich kann dir nur raten, dich bei der Studienwahl nicht von solchen Halbwahrheiten leiten zu lassen!

    Ich kenne ein paar Mediziner, da ist um 16-17 Uhr Schluss. Die fangen zwar früher an als Apotheker (7:00-8:00 je nach Fach) ... aber was kannste dir von 1-2 Stunden länger schlafen kaufen?

    Überstunden hängen ebenfalls stark vom Fach ab. In der Chirurgie musste damit sicher leben, in der Inneren Medizin (in einem vernünftigen Haus) eher nicht. Bezahlt sind Überstunden wohl momentan eher nicht, dafür haste aber auch ein wesentlich höheres Gehalt als ein Apotheker.

    Zum Thema Stress: Stress ist relativ! Es gibt auch Sekräterinnen, die von 9-14Uhr arbeiten, die meinen sie hätten derben Stress. Mit Stress umzugehen lernste oder halt nicht. Dies ist mehr ein persönlicher Faktor.

    Ich weiß jetzt nicht wie die Stellensituation in Krankenhausapotheken ist, aber du kannst nicht damit rechnen, da "einfach so" reinzukommen. Relativ viele Apotheker wollen ins Krankenhaus, dem stehen aber eher weniger Plätze gegenüber (und ich glaube auch nicht, dass das noch wesentlich mehr werden). Gerade die jetztigen Absolventen haben verständlicherweise keinen Bock auf Offizin (keine Wertschätzung, schlechte Arbeitszeiten, wenig Gehalt ....).

    Wenn du den Schnitt hast, und lieber Medizin machen willst / wolltest ... dann mach das auch. Ich kann dir aus Erfahrung sagen, du wirst es sonst bereuen ...

  4. #4
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    Ach zum Thema Familie noch:

    Ich habe eine Bekannte (Ärztin) die Teilzeit mit 2 Kleinkindern arbeitet (mit Unterstützung von Oma(s) und Opa) und das geht auch klar ...

    ... an sich aber richtig, Apotheke ist familienfreundlich wie wohl sonst kein akademischer Beruf. Wie das in Krankenhausapotheken ist weiß ich nicht, aber ich würde mal wagen zu behaupten, dass die da sicher nicht "Hurra" rufen, wenn du nur Teilzeit machen willst (allein schon weils da genug Bewerber gibt).

  5. #5
    1234
    Gast
    Eigentlich lassen sich beide Berufe so gut wie gar nicht vergleichen. Sie sind einfach vom Grundansatz völlig verschieden. Du musst wissen was dich mehr interessiert. Mit einer Familie lässt sich Pharmazie (zumindestens anfangs) wohl eher besser vereinen, aber das sollte nicht unbedingt der alleinige Beweggrund sein. Du sagst, du interessiest dich sehr für Naturwissenschaften. DAS ist schon einmal ein guter Ansatz, denn die Pharmazie ist ein Studienfach, die sich mit vielen Naturwissenschaften beschäftigt. Was vorallem bei dem Studium rum kommen soll, ist zu lernen, wissenschaftlich vernünftig arbeiten zu können! Deine favorisierte Richtung in die klinische Pharmazie kommt immer mehr, je nach Studienort. Man muss es mögen. Die Tendenz hatte ich auch anfangs mal. Interessen ändern sich, gerade während des Studiums, immer häufiger und schneller, also wer weiß, ob du nachher wirklich im Krankenhaus landest.

    Auch die Gehälter zw. Mediziner und Pharmazeuten zu vergleichen ist daneben. Ein "wesentlich höheres Gehalt" gilt grundsätzlich vielleicht für einen angestellten Apotheker in der öffentliche Apotheke. Gesamtgehalt. Einmal auch auf Stundenlohn runterrechnen.

    (Gute) Apotheker werden händeringend gesucht, auch im Krankenhaus. Leider sind noch wenige Krankenhäuser wirklich auf eine vernünftige pharmazeutische Betreuung ausgerichtet. In den führenden Häusern ist es nicht ganz so leicht eine Stelle zu ergattern.

    Als Apotheker im Krankenhaus ist man Angestellter im öffentlichen Dienst. Dementsprechend sind die Arbeitszeiten auch vernünftig. Eine Rufbereitschaft gibt es natürlich. Leider bekommt man im Krankenhaus (erstmal) nur befristete Verträge, die dann entsprechend verlängert werden, oder eben auch nicht. Das ist, wie ich finde, ein sehr großer Nachteil im Krankenhaus. Die Atmosphäre und Arbeitsbedingungen hängen selbstverständlich vom jeweiligen Haus und dem jeweiligen Bereich in dem man arbeitet ab.

  6. #6
    Das mit den befristeten Verträgen habe ich schon öfters gehört Das ist echt nicht schön. Aber ich will da trotzdem optimistisch rangehen. Und die öffentliche Apotheke ist für mich auch eine Alternative.

    Die Gehaltsfrage ist für mich eher zweitrangig. Klar möchte in der Lage sein, meine Familie zu ernähren (da weiß man ja auch nie wie es kommt). Aber vor allem geht es mir darum Zeit für meine Familie zu haben. Ich musste nämlich erleben, wie es ist, wenn nie jemand da ist, weil man durchschnittlich eine 60-80 Stundenwoche geschoben hat. Deswegen spielt der Faktor "familienfreundlicher Arbeitsplatz" vielleicht auch eine größere Rolle bei mir.

  7. #7
    Mir ist noch eine wichtige Frage eingefallen. Mir kam es so vor, als wäre man als Apotheker im Krankenhaus meist am Schreibtisch. Ist mein Eindruck da richtig? Vielen Dank erstmal für eure Antworten

  8. #8
    Unregistriert
    Gast
    Der Eindruck ist sicher richtig. Für alles andere (Herstellung) bist du zu teuer.

  9. #9
    Das macht mir prinzipiell nichts aus. Außer man sitzt wirklich volle 8 Stunden am PC. Läuft man denn zwischendurch ein bisschen rum? Weil Sitzen ist ja das neue Rauchen Ich habe mir ja erhofft, dass man als Krankenhausapotheker eine gesunde Mischung aus Sitzen/Stehen und Gehen hat. Habe ich mir da zu viel erhofft? Ich mache mir glaube ich echt zu viele Gedanken.

  10. #10
    Studi Avatar von Nachi
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    Das hängt auch wohl von der Krankenhausapotheke selbst ab. Wenn es sich für mich nicht ergibt, dass ich in der Forensik ein halbes Jahr arbeiten kann, dann will ich in's Krankenhaus. Da solltest du dann aber auch signalisieren, dass man die zeigen soll, woraus die tägliche Arbeit des Apothekers besteht. Denn du bekommst als Praktikant nicht wirklich die Aufgaben, die letzen Endes der Apotheker macht.

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