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Thema: Welche Promotion am sinnvollsten?

  1. #1

    Frage Welche Promotion am sinnvollsten?

    Hallo zusammen!

    Ich bin seit 18 Monaten fertiger Apotheker und habe mittlerweile ca.30 Monate in der öffentlichen Apotheke gearbeitet.
    Da ich alles in Regelstudienzeit absolviert habe, bin ich erst 26 Jahre alt.

    Aus diesem Grund habe ich mir überlegt noch eine Promotion dranzuhängen.

    Ich kenne etliche Freunde und Bekannte die eine Promotion in Pharmazie gemacht haben. Die Unterschiede waren und sind teilweise enorm.

    1. Dauer der Promotion
    Da hat der eine 7! Jahre in parm.Chemie gebraucht während der Andere in Techno nur 3 Jahre unterwegs war.

    2.Nutzen des Dr.rer.nat
    Die in der Techno wurden teilweise schon während der Promotion abgeworben während ein Kumpel nach der Promotion in Bio bei mir in der Apotheke auf der Matte stand und nach einem Job gefragt hat. (anscheinend sind die Berufsaussichten in der Bio echt sehr mau)

    Daher lautet meine Frage - welche Promotion ist am sinnvollsten?

    Häufig kommt sofort die Aussage "Ja, wenn Du schon so anfängst, dann kann es ja gar nichts werden" und Professoren scheinen ziemlich gereizt auf die Frage zu reagieren, wie lange so eine Promotion denn dauern würden.
    Nur, Hand aufs Herz, wenn ich die Möglichkeit habe in 3 Jahren Techno eine super Zusatzqualifikation zu erlangen und auf dem Arbeitsmarkt gefragt bin, warum sollte ich dann 4-7 Jahre in Bio oder Chemie meine Zeit vergeuden um am Ende wieder in der Öffentlichen zu stehen?

  2. #2
    Studi Avatar von Nachi
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    Münster
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    Pharmaziestudent seit 2010
    Kommt denn für dich nur die Techno in Frage? Was sind denn deine Ziele? Willst du in der öffentlichen bleiben? Es kommt wirklich darauf an, was du mit deinem Dr. bezwecken willst. Seinen Dr. als Apotheker in der Bio oder Chemie zu machen halte ich von daher auch als eher schwachsinnig.

  3. #3
    Wenn du keine fachlichen Prioritäten hast, dann lass Chemie oder Bio sein. Am ende stehst du nur in Konkurrenz mit unzähligen promovierten Chemikern und Biologen. Mit Technologie hast du die besten Chancen später in der Industrie einen Job zu bekommen, da die Konkurrenz dann fast nur unter Pharmazeuten wäre. Ausserdem ist man indem Bereich ja auch immer gefragt, da für fast jeden Wirkstoff eine Formulierung und Herstellungsprozess entwickelt werden muss. Und ausserdme behaupte ich mal aus persönlicher Erfahrung und vom Hörensagen der Bekannten, dass in Technologie bzw. Produktion der "Job" an sich "sicherer" ist als bei biologischer präklinischer Forschung, wo deutlich mehr "schief" gehen kann.
    Normalerweise sagen die Professoren schon direkt, wie lange üblicherweise ihre Doktoranden brauchen. Im Zweifelsfall einfach die Doktoranden im betreffenden Arbeitskreis selbst fragen. Für einen Dr.rer.nat (egal in welchem Bereich) sollte man mit 3,5-4 Jahren rechnen.

  4. #4
    Unregistriert
    Gast
    Als Doktorand in der Endphase (pharm. Technologie) kann ich dir nur zu Techno raten. Die Dauer ist aber weniger fachabhängig, vielmehr liegt es primär am Betreuer und seinen Vorstellungen und sekundär an der "Fruchtbarkeit" des Themas. Es gibt Technologen, die nach 3 Jahren fertig geworden sind, einige haben 5-6 Jahre gebraucht. Sowas lässt sich aber z.T. durch Internetrecherche herausfinden - bei manchen AKs stehen die Zeitpunkte des Promotionsbeginn der Doktoranden, so kann man dann Eins und Eins zusammenzählen.

    Bist du an einen Ort gebunden bzw. hast einen konkreten Wunschort oder bist du vollkommen flexibel, was die Örtlichkeit angeht? Willst du zwingen schnell promovieren (unabhängig vom Ort) oder ist dir eine bestimmte Region wichtiger?

    Was planst du nach der Promotion? Technologen finden fast vollständig Anstellung in der Industrie - mal abgesehen von denen, die sich freiwillig für andere Wege entscheiden. Kenne auch vier Professoren, die mir genau das bestätigt haben - also muss da auch was dran sein

    Wichtig ist aber, dass du dich mit dem Fach identifizieren kannst - wenn das bei Techno der Fall ist, dann überlege garnicht erst weiter. Falls du aber zu Bio oder Chemie einen deutlich besseren Zugang hast, wäre das eher eine Überlegung wert. Bedenke, du musst i.d.R. mindestens drei Jahre für dein Thema "brennen" können.

    Wenn du die o.g. Fragen beantwortest, kann ich dir gut weiterhelfen - zumindest wenns in die Technologie gehen soll

  5. #5
    Unregistriert
    Gast
    Naja, also die Gassenhauer sind Techno, Analytik und Biopharmazie (was beides irgendwie ja kombiniert). Da kommt man sicher unter, nur bei Techno gibt es meiner Empfindung nach, ein großes Problem: es ist in der Theorie toll, aber das praktische Arbeiten ist fast nur irgendwelche Proben ziehen und die vermessen, also eher fad... Zudem sind mit dieser ganzen Nano-Entwicklung auch die Physiker stark im kommen.
    Mit Bio kann man auch durchaus ein Job bekommen, wenn man auch in Richtung Naturstoffanalytik unterwegs ist, was Molekularbiologie betrifft: spannend, aber der Markt ist halt mit den ganzen Biologieabsolventen recht umkämpft, sodass ich hier die Chancen nicht unbedingt so gut einschätzen würde. Und wenn es dann nachher eh wieder Richtung Analytik geht, würde ich darin gleich promovieren... Deswegen rate ich auch von Synthese ab, weil du da zu 100% nie einen Job bei nem großen Unternehmen bekommst.

  6. #6
    Vielen Dank für die zahlreichen Antworten erstmal!

    Ich wohne derzeit in Berlin und möchte hier eigentlich auch bleiben.
    Chemie und Bio fallen für mich aus persönlichen Gründen weg. Am interessantesten finde ich die Techno und Klipha.

    Da ich in meiner Zeit in der Apotheke viel Geld zu Seite legen konnte, könnte ich zumindest aus finanziellen Gründen eine unbezahlte Stelle nehmen.
    Gibt es dadurch evtl. Nachteile bzw. ggf. sogar Vorteile?!

    Wie gehe ich denn am am besten vor- Einfach den Prof anrufen? Jemanden aus dem AK kontaktieren? Gibt es evtl. eine Börse für freie Plätze?

    Ich werde nach der Promotion zu 90% in der Öffentlichen bleiben. Möchte die Promotion also in erster Linie nutzen um meinen Horizont zu erweitern.

  7. #7
    Unregistriert
    Gast
    In Berlin kann man (zumindest als Technologe) relativ zügig und gut promovieren; die Fu hat diesbezüglich einen sehr guten Ruf. Aber wenn du sowieso in der Apo bleiben willst, wäre Klinische evtl besser für dich - damit hättest du alternativ auch bessere Chancen im Krankenhaus, zumal sich Klinische auch besser für den (zukünftigen) Offizinapotheker lohnen kann, da größerer Bezug zur Offizinpharmazie. Ist pauschal aber schwer zu beurteilen, die Entscheidung musst du nach eigener Interessenslage selber beurteilen. Ich persönlich würde mich aber für Techno entscheiden.

    Vorteil als "Unbezahlter" ist, dass du keine Stelle brauchst und demnach wenig Probleme haben solltest, einen Prof. zu finden. Alternativ kannst du ja auch nebenbei in der Apo arbeiten und dann 2-3 Tage/Woche an der Promotion arbeiten. idealerweise wird dir dann als "Externer" auch keine Lehrstuhlarbeit (Praktika betreuen etc.) aufgedrängt, so dass du trotz "halber Arbeit" trotzdem genauso schnell bist wie andere Doktoranden, die diese Pflichten haben.
    In diesem Fall würde ich dir aber empfehlen, den/die infrage kommenden Profs. direkt zu kontaktieren (Anruf/Sprechstunde) und ihnen dein Vorhaben genauso erläutern. Ich kenne jemanden, der genauso an der FU promoviert (also ohne Stelle), also ist das prinzipiell kein Problem.

  8. #8
    Unregistriert
    Gast
    Hallo, suche Dir am besten ein Fach aus, das Dich auch interessiert! Sonst werden das lange und unglückliche Jahre! Ich habe ausserhalb der Pharmazie als Apotheker prmoviert, habe 3 Jahre gebraucht (Fachrichtung Pharmakologie & Toxikologie) und bereue nichts. Vor allem hat man auch Doktoranden aus der Bio (-chemie), Mediziner und Oecothropholgen kennengelernt - war ein super Austausch . Also auch mal über den Tellerrand schauen (bin ja auch in der Industrie gelandet)

  9. #9
    Unregistriert
    Gast
    Ich würde mich sehr freuen, wenn du oder natürlich auch jeder andere : ) uns noch ein bisschen deinen Eindruck über die Jobperspektiven mit einer Pharmakologie Promotion ausserhalb der Apotheke oder Uni schildern könntest.
    War für dich und die anderen PhD's der Einstieg in Industrie, Behörden usw. schwierig und in welchem Bereich bist du speziell gelandet und wo sonst der größte Teil der anderen Promotionsstudenten? Machen viele während der Promotion den Fachapotheker in Analytik, um dann nach der Prmotion doch in der Qualitätssicherung zu arbeiten oder gibt es gute Chancen in der Industrie wirklich im Bereich Pharmakologie zu arbeiten (Forschung...) oder ist da die Konkurrenz durch Mediziner und andere sehr groß?
    Viele Grüße! : )

  10. #10
    Unregistriert
    Gast
    Gibt es hier jemand der in Pharm. Biologie promoviert hat und der es rückblickend nicht bereut?

    Ich fand die Naturstoffanalytik schon immer spannend und hab daher auch ne Diplomarbeit in diesem Bereich angefretigt. Allerdings wurden in dem Zeitraum dort einige Doktoranden fertig und das war doch recht frustrierend mit anzusehen, dass da zum Teil 50 Bewerbungen geschrieben wurden, aber nichts recht in der Industrie klappen wollte ...

    Von daher bin ich echt am überlegen, in Richtung Techno umzuschwenken. Das find ich in der Theorie wirklich sehr spannend, aber so Freisetzungsmessungen sind in der Praxis halt echt langweillig. Da ist der Laboraltag in der Analytik mit HPLC, LCMS, NMR usw. halt echt cool, aber wenn man nachher kaum ein Job in dem Bereich bekommt ....

    Und wenn man sich mit den ehemaligen Doktoranden am Instititut unterhält, sind eigentlich nur die Technologen wirklich dahingekommen, wo sie hin wollten. Pharmakologen sind alle in der öffentlichen oder an der Uni, Biologen ähnlich und die meisten Chemiker sind auch im technologischen Umfeld gelandet. Und alle haben ne Weile gesucht. Die Technologen wurden zum Teil vor dem Ende der Promotion schon von der Industrie umgarnt.

    Würde mich da über Erfahrundberichte freuen. Weil ich möchte mich da ungern falsch entscheiden. Verstand tendiert zu Techno, der Bauch eher zu Analytik ...

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