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Thema: Befürchtungen vor dem Pharmaziestudium-berechtigt?

  1. #11
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    Kleinere Unfälle passieren immer mal, die wirst du auch mit sorgfältiger Arbeitsweise nicht vermeiden könnne, denn im Labor ist es leider oft überfüllt und hektisch, und nicht jeder arbeitet immer sorgfältig unter Abzug. Ich hatte nach einem Labortag häufiger tierische Kopfschmerzen vom einatmen der organischen Lösungsmittel; ich glaube, jeder von uns hat schon mal ein wenig Säure oder Lauge auf der Hand gehabt und mein Handgelenk ziert eine schöne Brandwunde vom Muffelofen.
    Überlebt haben wir das Labor aber bisher alle. :-)
    Geändert von Snaky_Millie (28.01.2015 um 20:12 Uhr)

  2. #12
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    Zitat Zitat von 1234 Beitrag anzeigen
    ohje...ohje...ohje... Die in Industrie und Forschung meistverwendetsten Methoden bezeichnest du als veralteter Schwachsinn? Wenn man sich in der öffentl. Apotheke sehr wohl fühlt, wird man da tatsächlich kaum noch was mit zu tun haben. Aber deshalb braucht man die Methoden auch nicht so bewerten ;-)
    Mit den Methoden waren natürlich die Sinnvollen gemeint - das hätte ich vielleicht besser kenntlich machen sollen. Mit Schwachsinn meine ich selbstredend STAS-OTTO, Synthese von irgendwelchem Mumpitz, primitivste Farb- und Tüpfelreaktionen etc.


    Ich kenne tatsächlich Leute denen das Studium gesundheitlich nicht gut getan hat - das sind aber eher Phänomene der Vergangenheit oder es ging um die seelische Gesundheit bezüglich Stress und Stumpfsinn des Pharmaziestudiums. Aber problematische Krankheiten wie Krebs lassen ja eh einige Jahre auf sich warten. Ich glaube sich vor Studiumsbeginn auf etwas vorzubereiten ist selten zielführend, da man schwer die Relevanz des Stoffes abschätzen kann. Das einzige was man wohl immer empfehlen kann, ist sich Basics zu vergegenwärtigen (zB grundlegende Reaktionsmechanismen, Redoxchemie, Aufbau des PSE etc.) - aber für ein Praktikum bringt dir Theorie idR nur bedingt was.

  3. #13
    Könnte mir jemand von euch beispielhaft erzählen, wie ein Praktikum im Labor genau abläuft? War es z.B. schwierig, die qualitative Analyse zu bestehen ?

  4. #14
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    ist bei mir jetzt schon 7 Semester her aber bei uns in Marburg lief es so: du kommst ins Labor, bekommst deinen Platz zugewiesen und am nächsten Tag geht es auch schon los. Der Trennungsgang gliedert sich ja grob in Anionen- und Kationenäste und bei uns ging es los mit den Anionen. Jeden Tag vor Praktikumsbeginn fand ein Kolloq statt mit den Nachweisen für die jeweilige Gruppe. Dann wurden die Proben ausgegeben (Gemische). Wir haben für die erste richtige Ansage 5 Punkte, für die 2. Richtige Ansage noch 2 Punkte bekommen (oder 3 irgend sowas). Du machst die Nachweise selbstständig ohne Hilfe vom Assistenten, suchst dir deine Chemikalien zusammen und beurteilst die Testresultate. Bei uns gab es immer 8 Leute pro Box, fand aber das der Platz okay war. Ein Praktikumstag dauerte 4h. Ionenlotto ist das richtige Wort für dieses Praktikum, da oft die Chemikalien nicht mehr ganz tau frisch waren und die lieben Kommilitonen auch nicht ganz so vorsichtig mit der Benutzung waren. Ziel war es, im Praktikum 20 zu bekommen, klingt wenig, ist aber sau schwer gewesen, da man oft 0 Punkte kassiert hat, weil ein Test falsch positiv war oder ein anderes Ion noch gestört hat.

    Muss sagen, das es das schwerste Praktikum und nervenzehrendste war und nicht wenige haben danach das Studium aufgeben. Ich bin aber auch der Überzeugung, das dieses Praktikum bei einer Überarbeitung des Curriculums mit als erstes reduziert wird und in Analytik aufgeht. Es ist wirklich nicht mehr so zeitgemäß, von der Methodik her meine ich. Und teilweise auch gefährlich, weil manche hatten wirklich Arsen oder Antimon drinnen und hielten da ihr hübsches Näschen drüber, weil keiner dachte, das die Assistenten die beiden Stoffe da wirklich reinpacken.

  5. #15
    Unregistriert
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    Bei uns lief es etwas anders, ich war allerdings nicht in Düsseldorf. Kann aber sein, dass es mittlerweile überall so ist.

    Die ersten zwei Wochen haben wir erstmal nur die Geräte kennengelernt. Dazu gabs dann natürlich ein paar Versuche, die allerdings ungefährlich waren. In der Zeit gab es dann ein Kolloq mit Fragen zum Grundverständnis.

    Ab der 3. Woche fing dann die qualitative Analyse an. Dort haben wir Proben in einem Gläschen bekommen. In der ersten Woche der Quali sollten wir nur Anionen nachweisen, wobei fünf möglich waren. Es gab eine Fehlermarge von 1. D.h. wenn man ein Anion zuviel oder zuwenig nachgewiesen hat, war das okay.

    Ab der zweiten Quali-Woche waren dann auch immer Kationen dabei. Von Woche zu Woche wurde dann eine andere Stoffgruppe drangenommen. Z.B. H2S-Gruppe. Die Anionen-Nachweise waren immer die gleichen, bei den Kationen kamen durch die verschiedenen Stoffe natürlich auch verschiedene Nachweisreaktionen dran. Hier ist die Fehlermarge dann auch auf 2 gestiegen.

    Bei jeder Stoffgruppe hatte man 3 Versuche. Wenn man bei dritten Versuch nicht richtig lag, dann bekamen wir eine zusätzliche Analyse. D.h. wir konnten die ganze Woche in die Tonne kloppen und mussten nochmal von vorne anfangen.

    Zusätzlich wurden Leute, die sich doof angestellt haben oder deren Laborprotokolle unsauber waren, immer mal wieder rausgezogen und mündlich abgefragt.

    Alles in einem war das Praktikum echt nervig, aber locker machbar. Der Labortag dauerte 5 Stunden, jedoch hatten wir seeeeehr wenig Platz.

    Ist halt echt alles halb so wild. Nach 1-2 Wochen hast du eigentlich schon eine Routine entwickelt und ab da sinkt auch die Angst.

  6. #16
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    Genau, Angst muss man vor diesem Praktikum nicht haben. Es fallen bei uns auch fast nie Leute durch irgendein Praktikum. Du musst dich aber darauf einstellen, das auch viel Routinetätigkeit dabei ist und nicht immer hat das was mit Pharmazie zu tun, bzw. schon gar nicht mit deiner späteren Tätigkeit im Beruf. Frust wird ab und zu mal aufkommen, das ist im Pharmaziestudium ganz normal.

  7. #17
    Ich habe gehört, dass jede Frau, die nach dem Studium in der Krankenhausapotheke arbeitet, unterschreiben muss, dass sie keine Kinder haben will, weil die Gefahr, Krebs zu kriegen, besteht, wenn Zytostatika hergestellt werden. Stimmt das ?

  8. #18
    Erfahrener Benutzer Avatar von Lisel
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    Zitat Zitat von Chrizzy Beitrag anzeigen
    Ich habe gehört, dass jede Frau, die nach dem Studium in der Krankenhausapotheke arbeitet, unterschreiben muss, dass sie keine Kinder haben will, weil die Gefahr, Krebs zu kriegen, besteht, wenn Zytostatika hergestellt werden. Stimmt das ?
    Also meines wissens nach musst Du unterschreiben, dass du im Moment nicht schwanger bist und sobald du davon erfährst musst dem Arbeitgeber bescheid geben damit du dein Kind nicht eventuellen Gefahren aussetzt. Das muss man aber auch an der Uni. Ich kann dir eigentlich so gut wie versichern, dass man auf jeden Fall nicht unterschreibt, dass man NIE Kinder bekommen will oder dergleichen, da eine Freundin in ihrer Famulatur in der Cytostatikaherstellung war

    Und das Praktikum ist kein Problem. Informiere dich vorher und halte dich an die Regeln dann passiert nichts. In meinen 7 Semestern habe ich mich einmal am Bunsenbrenner verbrannt, das war einfach eigene Dummheit und etwas Salzsäure hat jeder schonmal abbekommen. Das ist aber alles halb so wild, du arbeitest normalerweise mit kleinsten Mengen und solange du umsichtig bleibst und vor allem auch mit Fehlern anderer rechnest kommst du ungeschoren davon. Außerdem, hast du schon einmal dein Bad mit einem etwas aggressiverem Reiniger geputzt? Hast du da eine Schutzbrille an? Und wie viele ziehen sich Handschuhe an? Tja, manchmal warten die Gefahren da wo man sie nicht erwartet, da ist man dann nicht so umsichtig wie im Labor.

    Ich würde mir auch mehr Sorgen um den Stoff machen den man lernen muss, durch das Labor ist bei uns eigentlich immer jeder gekommen. Die Assistenten helfen gegen Ende normalerweise auch

  9. #19
    ok, danke für die Antwort. Das beruhigt mich schon etwas
    Findest du, bzw. findet ihr, dass das Pharmaziestudium denn in der Regelstudienzeit zu schaffen ist? Falls ich nämlich Pharmazie studieren sollte, müsste ich in eine andere Stadt ziehen und wäre komplett auf BAföG angewiesen, und Bafög bekäme man ja nur, wenn man das Studium in Regelstudienzeit schafft.
    Denkt ihr, das sei auch (ohne ein ganz großer Genie zu sein) machbar?

  10. #20
    Erfahrener Benutzer Avatar von Lisel
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    Apothekerin
    Zitat Zitat von Chrizzy Beitrag anzeigen
    ok, danke für die Antwort. Das beruhigt mich schon etwas
    Findest du, bzw. findet ihr, dass das Pharmaziestudium denn in der Regelstudienzeit zu schaffen ist? Falls ich nämlich Pharmazie studieren sollte, müsste ich in eine andere Stadt ziehen und wäre komplett auf BAföG angewiesen, und Bafög bekäme man ja nur, wenn man das Studium in Regelstudienzeit schafft.
    Denkt ihr, das sei auch (ohne ein ganz großer Genie zu sein) machbar?
    Also es ist von komplizierten Themen her jetzt nicht so unbedingt schwer aber die Stoffmenge ist halt nicht zu unterschätzen. Aber man weiß nie vorher wie man sich selbst entwickelt und was für kapazitäten man beim lernen hat. Das findet man aber nur über machen raus. Und Regelstudienzeit geht schon, bis jetzt bin ich noch drin und hoffe es bleibt so

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