Also was chemie: betrifft, es geht eigentlich nur um OC, AC zieht sich über die ersten zwei Semester und kommt dann nie weider... Naja, denk nicht das die Schulchemie nur annähernd das abbildet, was im Studium kommt. Mit Chemieleistungskurs war mein Wissen nach den ersten 4h Vorlesung erschöpft...
Aber was gerne vergessen wird: Auch in Chemie kommt es großteils auf den fleiß an, mit verständnis hat das ganze wenig zu tun. um einen Arzneistoff synthetisieren zu können, musst du einfach die gängigen Namensreaktionen und Standardreaktionen auswendig lernen, dann etwas erfahrung sammeln welche Reaktionen wann, wie und in welcher Rheienfolge gemacht werden und dann ist das auch schon wieder halb so wild...
Naja, es ist im Studium einfach aufgrund der fülle an Stoff doch alles nur sehr grob. Arzneipflanzen hat man zu genüge, hier kommt dann jedoch der umstand ins Spiel, dass es großteils kein Mensch dir sagen wie es wirkt, weils es keiner erforscht bzw. oft einfach eine Summenwirkung darstellt bzw. man die Krankheit noch nichtmal richtig verstanden hat und folglich sich auch mit den mechanismen der Wirkung furchtbar schwer tut....
Das ist doch mal ein Ziel. Nur muss man hier sagen: das macht kein Pharmazeut!
die wirkliche forschung wird heute eher an unis betrieben, d.h. in irgendwelchen Arbeitskreisen von Professoren, dass kann man sicherlich anstreben. in der industrie gibt es nur sehr wenig Plätze und die sind dann mit "richtigen" natruwissenschaftler besetzt: in der Synthesechemie sind die richtigen Organikern uns Apothekern um welten überlegen. Wir haben letzlich ein Semester richtig OC, danach bekommst du zwar im haupstudium auch Arzneistoffsynthesen, aber im Vergleich zu einem Chemiemaster in OC/ Synthese kannst du das vergessen. Man merkt das auch im Alltag: wenn du als student ne frage zur Synthese hast, bekommst du von einem Doktorand der pharmazie studiert hat keine vernünftige Antwort, geh zu nem Doktoranden, der Chemie studiert hat und der zeichnet es dir bis ins Detail auf...
Als Aptheker kannst du höchsten in richtung Naturstoffanalytik/ Antibiotikaforschung gehen. Das ist aber keine wirkliche Wirkstofforschung, sondern du gehst einen Bakterienstamm nach dem anderen durch und schaust dir an welche Stoffe der produziert (reine Analytik) und schaust ob die irgnedwie antibakteriell wirken und entdeckst so mit Glück eine neue Leitstruktur... So was wird aber nur an Forschungseinrichtungen (Uni, helmholtzzentren, DZIF...) gemacht, in der industrie macht man kaum noch so was, weil es sich nicht rechnet....
Wenn du also wirklich Wirkstoffe entwicklen willst, studier Chemie. Alle relevanten biochemischen Vorgänge gehen auf die Chemie zurück, die du im Detail wirklich nur dann verstehen wirst, wenn du die Chemie (besonders auch die Physikalische Chemie: die ist die grundlage für die ganze Berechnung) dahinter verstehst. Biochemie und Biologie sind auch tolle fächer, nur die genetik/ Molekularbiologie ist nicht so schwer, dass kann man sich mit nem Buch gut und gerne in 4-6 Wochen selber ordentlich beibringen, was mit OC nicht der Fall ist.
In der industrie ist der Apotheker in folgenden bereichen gefragt:
- Analytik
- Qualitätssicherung: Büroarbeit, hat mit forschen rein gar nichts zu tun
- Technologie: das ist die eigentliche Forschungstätigkeit für pharmazeuten, hat nur mkt der Wirkstoffentwicklung nicht viel zu tun. hier gehts darum die passende formulierung (Kapsel, zäpfchen, Suspension) für einen neuen (bereits enwicklenten!) Wirkstoff zu finden
Wenn du also wirklich in die forschung möchtest, solltest du klassiche Chemie studieren, damit kannst du nachher in die forschung in jeden bereich gehen, weil du alle notwenidigen fertigkeiten mitbringst.