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Thema: Natürliche (pflanzliche) Cholinesterasehemmer?

  1. #1

    Natürliche (pflanzliche) Cholinesterasehemmer?

    Hallo Leute,

    ich habe folgende Frage, auf die ich als Medizinstudent keine Antwort finde (ich wüsste auch nicht so recht, wo ich danach suchen sollte, da wir ja keinerlei Drogenkunde oder dergleichen haben):

    Gibt es essbare (!) Pflanzen oder Früchte oder solche Pflanzen und Früchte, aus denen man Teezubereitungen herstellen kann, die cholinesterasehemmende Wirkstoffe enthalten?


    Gab da ein Gespräch zwischen ein paar Mitstudenten und mir und wir rätselten - und so dachte ich, frage ich mal die, die davon Ahnung haben .

    Viele Grüße und vielen Dank!

  2. #2
    PhiP
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    Kannst dir nen Calabarbohnen-Tee brauen... würde ich aber ganz stark davon abraten
    http://de.wikipedia.org/wiki/Physostigmin

    oder anscheinend auch ein paar Bärlappgewächse
    http://de.wikipedia.org/wiki/Huperzin

    aber pharmazeutisch gesehen, macht das alles nicht viel Sinn...
    Geändert von Riemes (10.01.2013 um 20:51 Uhr)

  3. #3
    Oh Gott nein, niemand von uns hat sowas vor!

    Die Frage kam nur auf.
    Hintergrund: ob Patienten mit Myasthenia gravis rein prinzipiell durch Verwendung von essbaren Pflanzen oder Früchten oder entsprechenden Teezubereitungen mittelfristig ihre Beschwerden lindern könnten.

    Wir dachten da insbesondere an solche in Gebieten der Erde, die keinen Zugang zu sonstiger medizinischer Versorgung haben.


    Daher frage ich mal weiter: warum macht das phrmazeutisch keinen Sinn?

  4. #4
    PhiP
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    Bei den Cholinesterasehemmer ist die therapeutische Breite - der Grad zwischen toxischer Dosis und therapeutischer Dosis sehr gering. Der Arzneistoff-/Giftstoffgehalt in Pflanzen schwankt zusätzlich sowohl je nach Standortbedingungen (Licht, Wasser, Salze, Platzangebot, Boden und und und...) als auch aufgrund des unterschiedlichen genetischen Pools der Pflanze. Man müsste auf den Wirkstoff quantifizierte Extrakte (z.B. durch Mischen unterschiedlicher Auszüge) herstellen, um eine gleichbleibende Qualität und Sicherheit gewährleisten zu können...
    Obwohl ich mir durchaus vorstellen könnte, dass es Urvölker gibt, die sich solche Teeauszüge (insofern sich Physostigmin überhaupt aus der Pflanze herauslöst - man müsste die physikochemischen Eigenschaften der Substanz genauer betrachten - lipophil/hydrophil//basisch/sauer - das Ding sieht ziemlich lipophil/neutral aus ) gemacht haben könnten.
    Geändert von Riemes (10.01.2013 um 21:52 Uhr)

  5. #5
    Ich kann mir vorstellen, dass das Thema Drogenkunde in dieser Form sicher ne schwierige Sache ist.

    Danke auf jeden Fall erstmal für die Info.
    Zwar ist die Frage in dem Sinne noch nicht schlüssig beantwortet, aber wir haben erstmal ne grundsätzliche Antwort.

    Habe ja mal selbst versucht mit pharmakologischen Lehrbüchern dem ganzen nachzugehen, aber janz ehrlich: das bisschen Chemie / Pharma, dass man als Mediziner hat, reicht - jedenfalls für mich - nicht aus, um die dahinterstehenden Mechanismen zu verstehen.

    Vieles ist mir da nachwievor noch n Rätsel und wir tauchen da ja auch letztlich kaum wirklich in die Materie ein.

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