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Thema: FDP-Klientel

  1. #1
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    FDP-Klientel

    Mir scheint zur Zeit so als würde überall auf die Apotheker nur als "FDP-Klientel" geschaut.
    Ich persönlich hätte überhaupt keine Lust zum "FDP-Klientel" gezählt zu werden und würde auch nicht gern damit in Verbindung gebracht werden.

    Wie seht ihr das? Habt ihr Erfahrungen mit solchen Behauptungen gemacht? Wie reagiert ihr auf so etwas? Wo seht ihr Apotheker/Pharmaziestudenten euch selbst bei diesem Thema?

  2. #2
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    Ich finde deinen Beitrag gut, da (v.a. innerhalb unseres Berufsstandes) viel zu wenig darüber diskutiert wird und deshalb hat er auch auf jeden Fall noch eine Antwort verdient, auch wenn die Diskussion darüber gar nicht einfach ist.

    Fakt ist, dass die Apothekerschaft (bzw. auch "die" Pharmabranche im Ganzen) in der Öffentlichkeit politisch stark mit der FDP verbunden wird. Andererseits muss auch gesagt werden, dass das ja durchaus begründet ist: in vielen veröffentlichten Stellungnahmen nimmt die FDP die Position der Apotheker in den öffentlichen Apotheken durchaus wahr und vertritt sie auch je nachdem - nicht umsonst ist im Zusammenhang mit dieser Partei oft von Klientelpolitik zu lesen.

    Ich bin da etwas zwiegespalten: Einerseits nützt uns in der öffentlichen Apotheke diese Lobbyarbeit, andererseits möchte ich aber auch nicht von Lobbyismus - welcher Art auch immer - profitieren. Letztendlich wird die FDP ihrer Meinung nach damit wahrscheinlich einen Teil ihrer Stammwählerschiat sichern wollen; ich bin mir nicht sicher nicht sicher, ob man mehr als diesen Pragmatismus in dieser Lobbyarbeit sehen kann.

    Hier liegt aber auch der Kern des Problems, der mit einer Partei alleine gar nichts zu tun hat: Wer vertritt unsere Interessen im politischen System? Wenn man sich das Gesundheitssystem genauer anschaut, sieht man neben dem Bundesgesundheitsministerium noch die Ärzteschaft (mit etwa 400 000 approbierten Ärzten), die Pharmaindustrie und die großen Krankenkassen. Demgegenüber sind wir mit etwa 55 000 approbierten Apothekern in öffentlichen Apotheken wenig vertreten. Natürlich gibt es verschiedene Gremien, die für uns sprechen (z.B. die ABDA), aber auf welcher Ebene? Wenn man sich z.B. die Zusammensetzung des GBA genauer anschaut, sind dort zwar fünf Vertreter der Leistungserbringer vorgeschrieben, von Apothekern ist dort allerdings keine Spur (und zugegebenermaßen auch nicht von anderen durchaus relevanten Berufsgruppen, die Leistungen für die GKV erbringen!).

    Die eigentliche Gesundheitspolitik scheint sich vor allem zwischen Krankenkassen und dem BMG abzuspielen und am Ende muss die Bilanz eben stimmen. Wenn Kosten eingespart werden müssen, wird der Einfachheit halber zuerst an den Rädchen gedreht, die den wenigsten Widerstand entgegensetzen und da gehören wir als Apotheker eben auch dazu. Die Ärzteschaft mit der höheren Anzahl an Vertretern und wahrscheinlich auch dem höheren Streikpotential ist da möglicherweise durchaus schwieriger zu handhaben.
    Bei den Kosten der GKV liegen die Ausgaben für Medikamente ganz weit oben, aber letzten Endes wäre es sehr viel angenehmer und bestimmt auch effizienter (!), wenn sich dafür eine einvernehmliche Lösung mit allen Beteiligten finden ließe (also auch mit uns) und nicht ein bloßes Diktat (ich denke da z.B. an die Rabattverträge...). Gerade in diesem Bereich liegt doch eine Stärke des "öffentlichen Apothekers" als Kaufmann und gleichzeitiger Vertreter eines Helberufes.

    Um nun wieder auf dein eigentliches Thema zurückzukommen: Gerade bei den großen Parteien CDU/CSU und SPD sehe ich fast keine Bestrebungen dortin; und die Grünen enttäuschen mich in diesem Punkt (fast) immer wieder auf's Neue. Manchmal macht es den Eindruck, als würde der Apotheker lediglich noch als "Erfüllungsgehilfe" der Krankenkassen gesehen. Hier liegt es aber auch an uns, uns selbst einzubringen, auch wenn wir möglicherweise nicht gleich eine "Grünen Apothekertag" einberufen können wie es etwa analog bei den Ärzten geschieht - wir sind auch politisch gefordert!

    Und deshalb: Wenn du nicht mit der FPD assoziiert werden möchtest liegt es auch an dir, dass in anderen Parteien für unsere Positionen wirbst, die meinem Eindruck nach im Großen und Ganzen immer noch von dem Apotheker als Heilberuf geprägt sind und nur in zweiter Linie dann auch kaufmännische Aspekte berücksichtigen sollten.
    Generell finde ich es ansonsten allerdings erstmal nicht schlimm mit einer demokratischen Partei in Verbindung gebracht zu werden - richtigstellen kann ich das noch immer, wenn ich darauf angesprochen werde. Liberalismus an sich hat ja auch durchaus seine Berechtigung, auch wenn er sich dann in Form einer "Steuersenkungs-Partei" sehr schnell selbst ins Aus befördern kann wie man gerade allenorts sieht.

    Viele Grüße soweit.
    Geändert von Acetylcholin (26.04.2012 um 02:32 Uhr)

  3. #3
    Erfahrener Benutzer Avatar von mia
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    Apothekerin
    Die FDP versucht sehr oft die interessen der selbstständigen zu vertreten, und das trifft nunmal auf viele apotheker zu, aber auch ärzte zu. Vielleicht würde die FDP tatsächlich dafür sorgen das ich später als Apotheker mehr geld bekomme, aber trotzdem liegt dies nicht in meinem interesse. wieso nicht? Weil es mir dadurch persönlich vielleicht besser geht, die mehrheit der deutschen hat da aber nicht besonders viel von. ich versuche die partei zu wählen, die nicht mir persönlich einen vorteil verschaffen will, sondern von der ich glaube das es den meisten menschen gut tun würde. Würde jeder beim wählen ein bisschen weniger egoismus zeigen, wäre die politik heute bestimmt ganz anders.
    Viele meiner Kommilitonen wollen Apotheker werden um später unter anderem Menschen helfen zu können. Dann aber eine Partei zu wählen, die vor allem mir persönlich einen vorteil verschafft, ist wiedersprüchlich.
    Natürlich sind Apotheken wichtig, aber man neigt dazu den eigenen Beruf/die eigenen Interessen immer für am allerwichtigsten zu halten.

  4. #4
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    die FDP und Apotheker

    das Blatt hat sich gewendet...

    Rösler und Bahr wollen Apotheken zerstören!
    Goodbye FDP!

  5. #5
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    Gerade das Amnog was jetzt kam hat eher das Gegenteil bewirkt.Statt Apotheken zu stützen gibt es eher einen Umsturz.Viele sind schon Pleite gegangen.Ich bin eh eher unzufrieden mit der Regierung gerade Gesundheitspolitisch sind da viele Irrwege.

  6. #6
    N06BC01 Avatar von Shimone
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    Das AMNOG war sicher nie dafür gedacht um Apotheken zu stützen, sondern damit die Kassen Geld sparen.
    Und ich so: "Jetzt guck doch mal über den verdammten Tellerrand hinaus"
    Und er so: "Ah da ist der Löffel"

  7. #7
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    Gast
    Apotheker startet Anti-FDP-Kampagne in seinem Schaufenster.

    http://www.apotheke-adhoc.de/nachric...i-fdp-kampagne

    Aus und vorbei! Die FDP kann einpacken!
    Immer mehr Apotheker machen ihrem Ärger um die 25 Cent-Erhöhung Luft und zeigen dies deutlich im Schaufenster und im HV.

  8. #8
    Unregistriert
    Gast
    Politiker sind doch alle nur hinterfötzig und zum kotzen hauptsache sie erhöhen ihre Diäten.Klingt jetzt zwar sehr nach Bild aber teilweise muß man sich doch als Apothekeninhaber veräppelt fühlen.

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