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Thema: Vergleich PTA - angestellter Apothker - selbstständiger Apotheker

  1. #1

    Vergleich PTA - angestellter Apothker - selbstständiger Apotheker

    Hallo!

    Mich würden mal die genauen Unterschiede in den Tätigkeitsbereichen von PTA, angestellten Apotheker und selbstständigen Apotheker und die Pros & Kontras der einzelnen Berufe interessieren.

    Ein paar Punkte und Fragen von mir:

    Selbstständiger Apotheker / Chef
    - sicherlich viel Verwaltungs- und kaufmännischer Kram (Was genau? Wie viel macht das aus?)
    - Wie viel Kundenkontakt hat man da noch?
    - Inwieweit stellt man noch selbst Rezepturen her (eher Aufgabe der PTAs aus Zeitmangel?)
    - man hat "die Verantwortung" (Was heißt das konkret? Wie schwer ist es, die Verantwortung zu tragen?)
    - Wie oft kommen Nacht/WE-Dienste vor?
    - mehr Gehalt

    Angestellter Apotheker
    - da hat man sicherlich nicht so viel Papierkram?
    - Inwieweit steht er zvon seinen Tätigkeiten her wischen PTA und Chef?
    - ansonsten die Fragen wie oben
    - mehr Gehalt

    PTA
    - viel Kundenberatung
    - weniger Verantwortung (Zu wenig? Wie sehr schränkt es ein, manche Dinge einfach nicht zu dürfen?)
    - ist sie eher für Wareneingänge & einsortieren in Schränke zuständig als der Apotheker?
    - ist sie eher diejenige, die Rezepturen herstellt?
    - weniger Gehalt

    Ansonsten auch noch gerne Ergänzungen

  2. #2
    Ich bin seit 25 Jahren Apothekenleiter und maße mir einfach mal an eine Apotheke zu kennen.
    Zu deinen Fragen im einzelnen also :
    "Selbstständiger Apotheker / Chef
    - sicherlich viel Verwaltungs- und kaufmännischer Kram (Was genau? Wie viel macht das aus?"

    - viel mehr als 2 Stunden reine Büroarbeit pro Tag brauche ich nicht, da bleiben also immer noch 8 Stunden (gut Pausen weggerechnet über 7 Stunden) für den Kundenkontakt...vielleicht bin ich einfach nur schnell und routiniert
    Dazu gehören Studium der Fachzeitschriften, Posteingang, Zahlungsverkehr, Schriftverkehr mit Krankenkassen, evtl. Mitarbeitergespräche, Rezeptkontrolle usw.
    Um so größer die Apotheke um so eher besteht die Möglichkeit das einige dieser Gebiete von einem angestellten Apotheker übernommen werden.
    -der Kundenkontakt für den Chef ist aüßerst wichtig...Kunden jedenfalls wünschen den Chef/die Chefin auch zu sehen und nur vorn in der Offizin erkennt man auch frühzeitig Probleme in der Apotheke
    -Notdiensthäufigkeit hängt natürlich von der Größe des Notdienstkreises ab, bei uns 12 Apotheken ergo aller 12 Tage
    Rezeptur ist eher seltener Einsatzgebiet, aber bei heiklen Rezepturen bin ich schon hin und wieder gefordert.und neue Rezepturen werden bei uns meist theoretisch durchgesprochen.
    "Angestellter Apotheker
    - da hat man sicherlich nicht so viel Papierkram?
    - Inwieweit steht er von seinen Tätigkeiten her wischen PTA und Chef?"

    als angestellter Apotheker hast du prinzipiell die gleichen Aufgaben wie der Chef/die Chefin...natürlich weniger "Papierkram". Das Hauptaugenmerk sollte vorallem in der Beratung liegen aber um so größer die Apotheke um so stärker hier die Spezialisierung auf ein bestimmtes Gebiet innerhalb der Apotheke.
    Dazu gehört auch das führen von kleinen Teams (zb. bestehend aus mehreren PTA's), eigene Entscheidungen treffen zu können etc.
    Eine Beteiligung am Notdienst erfolgt sicher auch, wobei in viele Apotheken der direkte Nachtdienst fast nur vom Chef(in) persönlich durchgeführt wird (da sehr kostenintensiv!) und so nur der Samstag/Sonntag in der Zeit bis ca. 20.00 Uhr bleibt.
    "PTA
    - viel Kundenberatung
    - weniger Verantwortung (Zu wenig? Wie sehr schränkt es ein, manche Dinge einfach nicht zu dürfen?)
    - ist sie eher für Wareneingänge & einsortieren in Schränke zuständig als der Apotheker?
    - ist sie eher diejenige, die Rezepturen herstellt?
    - weniger Gehalt"

    Die PTA ist die gute Seele in der Apotheke. Nicht selbstständig arbeiten heisst nicht, das ich als Apotheker ständig neben ihr stehe und mit Argusaugen über sie wache und schaue ob sie was falsch macht. Das wäre sicher kontraproduktiv. Ich bin (bzw. ein anderer Apotheker(in)) aber jederzeit als Ansprechpartner verfügbar.
    Das Einsatzgebiet Rezeptur und auch Warenlager ist richtig, es wird sicher nicht vorkommen das ich im Warenlager stehe und die PTA im HV. Aber bei Urlaub und Krankheit sollte ich mich als Chef (vorallem bei kleineren Apotheken) auch dort gut auskennen.
    Das mit dem Gehalt in dieser Reihenfolge sollte so stimmen, wenn der Chef/die Chefin unterm Strich nicht mehr verdient stellt sich die Frage nach dem Sinn sehr deutlich, da effektiv mehr Arbeitszeit geleistet wird !!
    Aber mal etwas provokativ dargestellt.
    Umso größer und wirtschaftlich stärker die Apotheke um so höher das Einkommen und um so kleiner der Aufwand, da man ja entsprechend mehr angestellte Apotheker beschäftigen kann.... mal sehen ob jetzt meine Kollegen/Kolleginnen aus den großen Apotheken auf mich einschlagen.

  3. #3
    Ganz vielen herzlichen Dank für Diese ausführliche Antwort!!!!

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