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Thema: Laboralltag

  1. #1
    Neuer Benutzer Avatar von Moment
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    Laboralltag

    Hallo!

    Ich studiere Medizin, stelle aber immer mehr fest, dass der Beruf des Arztes einfach nichts für mich ist. Deshalb denke ich über Alternativen nach und da ich die Pharmakologie sehr spannend fand und auch den "Gesundheitsbereich" generell immer noch sehr interessant finde, denke ich über einen Neustart mit einem Pharmaziestudium nach.

    So viel zur Einleitung, jetzt zu meiner eigentlichen Frage: Ein großer Bestandteil dieses Studiums sind ja die Praktika im Labor. Um etwas einschätzen zu können, wie das dann praktisch so ist, würde ich interessieren, wie ihr das so erlebt habt: Wie ist der "typische Ablauf" eines Praktikums im Labor, wie läuft es mit den Protokollen, wie viel muss man vor/nachbereiten, ist es mit ordentlicher Vorbereitung machbar?



    You may think you know, but you don't know, you know? (Gale Harold)

  2. #2
    Erfahrener Benutzer Avatar von Thomas
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    Grundsätzliche Aussage: Ist alles machbar!

    Der Laboralltag ist natürlich Schwankungen von Uni zu Uni und Fach zu Fach unterworfen. Bei uns in Kiel war zum Beispiel in Anorganik und Organik "Protokolle" schreiben mit maximal 10 Minuten pro Versuch behaftet, in physikalische Chemie wurden das mehr Romane als Protokolle und selbst nach gefühlten 10 Stunden Arbeit war es noch nicht gut genug...aber auch dies war zu schaffen.

    Die Vorbereitung sollte einigermaßen gut sein, dann geht auch alles im Labor besser und zügiger.

    Wieder Grundsätzlich: Wenn Du es willst, schaffst Du die Labore locker!

  3. #3
    Unregistriert
    Gast
    Was ich immer als sehr unangenehm empfunden habe, war, dass man von der Gnade der Assistenten abhängig war. Einige Versuche funktionieren einfach nicht und man braucht die Hilfe der Assis, um doch noch ein richtiges Analysenergebnis rauszubekommen. Und wenn die Assis einen nicht mögen (und Weiber brauchen dafür ja keinen richtigen Grund, da gefällt auch einfach mal die Nase des anderen nicht), dann hat man halt Pech gehabt: Dann gibt's keine Hilfe, sondern nur dumme Sprüche und wegen so ein paar Asis (ja, ohne zweites s) mussten auch schon einige Leute bei uns trocknen.

  4. #4
    lollo
    Gast
    ich hab bisher zwei praktika in marburg mitgemacht, einmal bio-cyto-histo und anorganische chemie-quali.

    bio war total entspannt, man hat jeden tag präparate beommen oder musste selbst welche anfertigen. da steckt jetzt nichts großes hinter, präparieren bedeutet in dem fall zB ein stückhen zwiebelhaut ausschneiden und auf den objektträger legen dann musste man mikroskopieren und zeichnen. wichtigster lernschritt war, zu verstehen, dass man nicht immer das zeichnen sollte was man sieht, sonder das, was man sehen sollte daher guckt man sich vorher an wie das ganze ausschauen soll und ist dann auch ne stunde früher als geplant mit dem praktikum fertig. aber ich glaub cyto-histo habt ihr mediziner auch, vielleicht kennst du das ja schon

    chemie-quali ist eigentlich viel mehr stress, und heißt auch nicht umsonst ionenlotto. es wird so gehalten, dass man jeweils freitags den trennungsgang und die nachweise zu einer oder zwei gruppen auswenig lernen muss, der dann montags gekolloqt wird, also muss man den stoff irgendwie am wochenende in den kopf bekommen, wenn man es will, schafft ma das aber auch.
    wer das kolloq besteht, darf die woche ins labor. man erhält seine substanz und soll probieren den trennungsgang zu kochen. viele versuchen es auch ins blaue hinein mit sog. schnellnachweisen, die aber auch tw. recht störungsanfällig sind. dadurch, dass du fürs richtige ansagen punkte bekommst, und auch eine bestimmte punktzahl erreichen musst um zur abschlussklausur zugelassen zu werden, hab ich den psychischen druck als recht hoch empfunden, weil man oft auch nicht genau weiß, wieso ein versuch schief gegangen ist.
    in den momenten, in denen man nicht an die punkte denkt, ist das praktikum aber eigentlich echt interessant und durch das selber machen, kann man sich die dinge auch viel besser merken (stex-stoff!).
    das protokollieren war biser nicht das problem, an unserer uni sollen wir zwar theoretisch ausführliche protokolle führen, da das aber nicht kontrolliert wird, beschränkt man sich zB auf "Ni+DAA-->nicht rot". natürlich schreibt man sich auf, wenn dinge passieren, die man nicht gleich einordnen kann, aber das macht man eben nebenbei, also was ich da von anderen gehört habe die die ganze nacht durch noch protokolle zu jedem versuch schreiben müssen, das haben wir zum glück (bisher) nicht.
    also das quali-praktikum ist irgendwie schon chaotisch und furchtbar, aber es macht auch spaß und ist lustig ("Ey guckt ma alle ich hab tequila sunrise hergestellt!!") und wenn man sich ordentlich vorbereitet fällt man auch nicht durch. es fällt einem sicherlich leichter, wenn man seinen tag ungefähr plant und sich vorher anguckt wie die versuche aussehen sollen, aber es haben schon leute durch münze werfen richtig angesagt, also, man kann es anscheinend auch komplett ohne vorbereitung schaffen, aber darauf würd ichs nicht ankommen lassen dass es nicht an den nicht funktionierenden versuchen scheitert, darauf passen die assis auf

    auch wenn es viel arbeit ist und viel zeit in anspruch nimmt, fand ich es jedenfalls bisher gut praktika zu haben, weil es gut hilft sich stoff zu merken und ja auch interessant ist sachen mal "life" zu sehen.

  5. #5
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    Pharmaziestudentin seit 2011
    Vielen lieben Dank für Eure, teils sehr ausführlichen , Antworten!
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  6. #6
    hausmeister Avatar von wundi
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    Hier sind auch noch ein paar Antworten.

  7. #7
    Neuer Benutzer Avatar von Moment
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    Zitat Zitat von wundi Beitrag anzeigen
    Hier sind auch noch ein paar Antworten.
    Diesen Thread hatte ich gar nicht entdeckt. Vielen Dank

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