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Thema: Vollzeit, Teilzeit, Urlaubsvertretung - paradiesische Zustände für Angestellte?

  1. #1
    Gast0210
    Gast

    Vollzeit, Teilzeit, Urlaubsvertretung - paradiesische Zustände für Angestellte?

    Habe mir vor kurzem mal die Stellenanzeigen der Apothekerkammer meines Landes durchgelesen. Man will ja schließlich wissen, wo man sich später mal informieren muss

    Was mir aufgefallen ist:
    Oft werden gleich direkt Apotheker in Teilzeit gesucht, oder es ist eine Spanne der Wochenstunden angegeben, z.b. 30-40 oder 25-30 Wochenstunden. Z.t. sogar "mini"-Jobs von weniger als 8 Stunden die Woche, also nur mal 1 Tag oder so.
    Als Fazit kann ich sagen, dass es mich sehr positiv überrascht hat, welche Spanne an Arbeitsmöglichkeiten existiert. Wer maximales Gehalt will, kann seine 40h pro Woche arbeiten, wer Freizeit bevorzugt, besteht dann vielleicht auf höchstens 35, und die junge Mutter sucht sich erstmal einen 20h-Job und übernimmt bei Langeweile vielleicht noch den einen 8h-Job in der anderen Apotheke. Wers kreativ liebt, kann vielleicht sogar 20h hier, 15h dort und noch 4,5h in Apotheke 3 übernehmen. Vorausgesetzt die liegen alle nicht allzuweit auseinander .

    Oder täuscht da mein Eindruck? Denn was ich da in den Stellenanzeigen so sehe, sieht eigentlich schon ziemlich genial aus, gerade im Vergleich zu anderen "Akademiker-Berufen", wo oft 40h im Vertrag steht und 50h erwartet werden. Allerdings weiß ich nicht, wie es mit der Bezahlung aussieht. Stimmt das, das oft übertariflich gezahlt wird, oder gilt das nur für erfahrene Apotheker in leitenden Funktionen und nicht den Anfänger, der gerade aus dem Studium raus ist? Und Überstunden als angestellter Apotheker sind doch eher selten, oder?bzw. werden gut bezahlt, als Nacht- oder Sonntagsdienst?

  2. #2
    please accept mystery Avatar von das_Alpacca
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    Zitat Zitat von Gast0210 Beitrag anzeigen
    Wers kreativ liebt, kann vielleicht sogar 20h hier, 15h dort und noch 4,5h in Apotheke 3 übernehmen.
    Das halte ich für eher unwahrscheinlich. Weitere Jobs gehen ja nur bei OK des Hauptarbeitgebers. Das dürfte schwierig werden, v.a. wenn bei der Konkurrenz vor Ort arbeiten will.

    Es hat natürlich Vorteile, aber dauerhaft beispielsweise eine 25h Stelle zu haben bei nem Gehalt nach Tarif möchte ich auf Dauer nicht machen. Es geht nicht um Reichtum, aber die gehaltlosen Jahre des Studiums sollen schon auch mal kompensiert werden.

    Bei der Bezahlung lass ich mich mal nicht zu Pauschalaussagen hinreißen. In einer meiner Praktikumsapotheken (hier in Sachsen, wo der Tarif nicht gilt) hat der Inhaber aber alle zu ca. 90% nach Tarif bezahlt.

    Grade in einer Apo als relativ kleinem Betrieb geht Bezahlung aber auch mit zu übernehmender Verantwortung einher und die kostet Zeit. Ich wills nicht beschwören, aber wer immer nur Dienst nach Vorschrift macht, keine Minute zuviel, der hat gegenüber anderen vielleicht das Nachsehen was Verantwortung und mehr Bezahlung angeht.
    Das wiederum ist aber meine Meinung, man kann es sicher nicht alles so schwarz-weiß sehen.
    Es war ein sehr realistischer Traum und Harald Juhnke hatte Kuchen mitgebracht.

  3. #3
    Gast0210
    Gast
    Zitat Zitat von das_Alpacca Beitrag anzeigen
    Zitat Zitat von Gast0210 Beitrag anzeigen
    Wers kreativ liebt, kann vielleicht sogar 20h hier, 15h dort und noch 4,5h in Apotheke 3 übernehmen.
    Das halte ich für eher unwahrscheinlich. Weitere Jobs gehen ja nur bei OK des Hauptarbeitgebers. Das dürfte schwierig werden, v.a. wenn bei der Konkurrenz vor Ort arbeiten will.
    oh, ok, das wusste ich gar nicht. Aber zählt jemand bei z.b. 15h schon als "Hauptarbeitgeber"? also hab z.b. auch mal eine für 4,5h gesehen, davon kann ja keiner leben, also da muss man ja noch was anderes suchen dürfen?
    und in einer großstadt wo es eh 100 Apotheken gibt ist das mit dem Arbeiten bei der Konkurrenz vielleicht nicht so schlimm wie im Dorf mit 3 Apos.

    Zitat Zitat von das_Alpacca Beitrag anzeigen
    Es hat natürlich Vorteile, aber dauerhaft beispielsweise eine 25h Stelle zu haben bei nem Gehalt nach Tarif möchte ich auf Dauer nicht machen. Es geht nicht um Reichtum, aber die gehaltlosen Jahre des Studiums sollen schon auch mal kompensiert werden.
    Ja, 25 ist bisschen wenig, so 30-35 könnte ich mir aber schon vorstellen. Und z.b. als junge Mutter, wo der Ehemann auch noch bisschen Geld mit einbringt, reichen doch 20 Stunden locker, um meine Unabhängigkeit zu wahren und noch Zeit für die Kleinen zu haben. In der Situation wollte ich nicht 40h/Woche verkaufen.



  4. #4
    Apothekerin Avatar von 1981engelchen
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    Also, das man in 2 Apotheken arbeitet, kommt schon vor, gerade weil halt doch relativ wenige Vollzeitjobs angeboten werden. Viele Chef haben inzwischen ja auch Filialen, so dass man sozusagen nicht bei der Konkurrenz arbeiten geht. Ansonsten braucht man wie erwähnt das Ok des Arbeitgebers (m.E. auch unabhängig von der Stundenzahl), aber ich kenne da einige Fälle und solange das nicht direkte Konkurrenz ist, scheint es nicht weiter zu stören.
    Das jmd in mehr als 2 Apotheken arbeitet, hätte ich allerdings noch nie gehört, ist wahrscheinlich auch praktisch schwer möglich, man würde ja alles durcheinander bringen und sich nirgendwo komplett auskennen (wann soll man denn bei nem 4,5h-Job mal richtig eingearbeitet sein?!).
    Und ansonsten ist es schon so, dass die meisten jungen Apotheker erstmal auf Vollzeitjobs (oder zumindest 30h und mehr) aus sind, man will ja zum einen mal richtig Geld verdienen und zum anderen auch ordentlich in die Rentenkasse einzahlen. Gerade bei uns Frauen ist es ja eh so, dass nachher (bei den meisten) noch die Kindererziehungsjahre dazwischenkommen (die dann bei der Rente fehlen sozusagen) und wenn dann erst mal die Familie angewachsen ist, arbeiten eben viele dann doch nur noch Teilzeit. Aber schön ist es schon, dass es recht viele Möglichkeiten gibt, gerade dann eben für die Familienplanung. Gibt ja genug Jobs wo man dann als Mutter wenige Möglichkeiten hat, Beruf & Familie gut unter einen Hut zu bringen!
    Geändert von 1981engelchen (21.11.2010 um 21:21 Uhr)

  5. #5
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    Hallo Zusammen!

    Bei uns in Bayern auf dem Land herrscht akuter Mangel an Approbierten. Daher hat man hier bestimmt gute Chancen, als Angestellter die Rahmenbedingungen mitzugestalten. Selber habe ich jahrelang nach einer guten Approbierten für meine Apotheke gesucht! Also nur Mut !

    Liebe Grüße!
    Sabine

  6. #6
    Zitat Zitat von Pillenblitz Beitrag anzeigen
    Hallo Zusammen!

    Bei uns in Bayern auf dem Land herrscht akuter Mangel an Approbierten. Daher hat man hier bestimmt gute Chancen, als Angestellter die Rahmenbedingungen mitzugestalten. Selber habe ich jahrelang nach einer guten Approbierten für meine Apotheke gesucht! Also nur Mut !

    Liebe Grüße!
    Sabine

    Dieses gilt auch für Hessen - also gar nicht so weit von Leipzig entfernt.
    Um einmal ein paar grundsätzliche Dinge vorzutragen:
    1. Mehrfachbeschäftigung: ist in Absprache mit dem Hauptarbeitgeber möglich, aber steuerrechtlich nicht einfach. Ab 15 Stunden und mehr in der Woche ist eine Tätigkeit Sozialversicherungspflichtig, also mit Abgaben belegt. Als Apo sollte ein Stundenlohn von mindestens 17 Euro pro Stunde möglich sein, unsere APOs erhalten mindestens 19 Euro pro Stunde. Wieviel dies über dem Tarif ist kann jeder selber nachrechnen - 19 Euro mal 173 Stunden im Monat abzüglich dem Tarif von 2010 1. Stufe ...
    2. Es gibt die Möglichkeit, sich eine APO mit Filialen zu suchen. Dies hat oft den Vorteil, dass es einheitlich ist im Arbeitsablauf. Alternative dazu sind Agenturen (wie wir auch) in denen man in verschiedenen APOs arbeiten kann wenn man möchte, aber nur einen (!) Arbeitgeber hat als Grundlage - mit allem, was zu einem Arbeitsverhältnis gehört: Arbeitsvertrag, Tarifbedingungen, Urlaub etc.
    Ich persönlich empfehle es keinem Berufsanfänger, in mehreren APOs gleichzeitig tätig zu sein. Eine APO mit Vollzeit (VZ) reicht für den Anfang aus. Es gibt dort so viele Neue Dinge - am Ende des Tages weiß man nicht mehr, wo einem der Kopf steht. Nach 2 bis 3 Jahren sieht dies anders aus, dann kann man auch dazu übergehen, Montags und Dienstags in APO A zu arbeiten, Mittwochs frei machen und Donnerstag und Freitag in APO B arbeiten - jeweils mit 10 Stunden am Tag plus Pause.
    3. Notdienste und Nachtdienste können extra vergütet werden, solange man unter den 15 % über Tarif bleibt. Denn der Tarif der ABDA sagt aus, dass bei 15 % über Tarif die Notdienste mit abgegolten sind.
    4. Verantwortung in der APO hat man von Beginn an - gegenüber dem Patienten sogar schon im PJ. Natürlich ist die innerbetriebliche Verantwortung anders gelagert. Dabei sollte man einfach danach gehen, was man selber mag: liegt einem der HV? Eher die Dokumentation? Kommunikation mit den Arztpraxen oder Kliniken? Der Bereich ist vielfältig, also auch nicht so einfach in einem Satz zu beschreiben.

    Fazit:

    Wenn man keinen VZ-Job angeboten bekommt, kann man auch bis auf 35 Stunden runter gehen - empfehlenswert ist es dabei aber, vielleicht auch über die Grenze von 10 km Umkreis in den APOs zu fragen.
    Wer mehr Infos haben möchte kann mich gern per PN anschreiben - denn Werbung gehört hier nicht her :angel:
    Geändert von Belu (23.11.2010 um 16:53 Uhr)

  7. #7
    Gast0210
    Gast
    Diesen Beitrag sollte ich ausdrucken und in einen Ordner mit der Aufschrift "Karriere" abheften Also dieses Forum ist echt super.
    Leider bin ich noch nicht sehr weit im Studium, so dass ich bisher nur von meinem zukünftigen Job träumen kann

    Dieses 40Stunden-Wochen-Beispiel mit mittwochs frei hat durchaus was, muss ich sagen

  8. #8
    Neuer Benutzer Avatar von Twinky
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    Pharmaziestudentin
    Die Bedürfnisse an Gehalt und Freizeit sind natürlich bei jedem unterschiedlich, aber ich würd mal sagen:
    Es ist kein Zufall, dass viele Frauen Pharmazie studieren, in die Apotheke gehen und später irgendwann von Vollzeit für die Familienplanung in die Teilzeit gehen.
    Für weniger Stunden ists trotzdem ein echt gutes Gehalt, man kann relativ gut wieder einsteigen und wenn der Chef mitmacht ist ja fast alles möglich

  9. #9
    Administrator Avatar von ooonja
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    Apothekerin seit 2013
    Ich habe zufällig etwas zum Thema Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Apotheken von der ABDA gefunden.

  10. #10
    Gast0210
    Gast
    danke für den Link! Hab da übrigens eine überraschende Passage gefunden, die ich so noch nicht kannte:
    "Die Approbationsquote ist zwischen 1999 und 2008 um fast 10 Prozent
    gesunken und liegt derzeit bei etwa 77 Prozent."
    Hatte immer gedacht, dass das höher liegt! Dann brechen also doch fast ein Viertel der Studenten ab?! Komisch übrigens, dass das so viel mehr als 1999 sind - hat sich das Studium denn seitdem so stark verändert? Gut, 10 Jahre Wissen mehr, das vermittelt werden muss, aber die Organisation und Stundenpläne an sich sind doch wahrscheinlich auch nicht voller geworden :huh: oder sind wir alle Weicheier verglichen mit den Abiturienten vor 15 Jahren

    Diese Teilzeitregelungen für die Kindererziehung sind sicher schöne Möglichkeiten für Frauen, allerdings frage ich mich auch, wie es aussieht, wenn man denn selbst eine Apotheke besitzt. Da ist es mit der 20-h-Woche wahrscheinlich nicht mehr weit her, fällt ja so einiger Verwaltungskram auch außerhalb der "normalen" Apothekertätigkeit an. Also ist Selbständigkeit erst nach Abschluss der Familienplanung eine wirkliche Option für Frauen mit Kinderwunsch, was denkt ihr?
    ...und kommt mir jetzt nicht mit "andere managen auch Kind und Vollzeitjob" nene Grundschullehrerin z.b. ist ja auch nicht ohne Grund eine beliebte Berufswahl bei Frauen mit Kinderwunsch

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