Hier noch mal der Text des FSR zu den Demonstrationspraktika. BITTE informiert euch, gebt euch damit nicht zufrieden, unterstützt den FSR und kommt am 3.11. mit zur Demo nach Dresden! Weitere Infos dazu in Kürze!
Wir sind außerdem für Meinungen, Anregungen und Hilfe sehr dankbar!
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Liebe Studenten und Studentinnen,
das neue Semester hat begonnen, ihr kommt in die Fakultät und entdeckt die "Nur gucken, nicht anfassen" -Plakate oder andere an den Praktikumsräumen.
Das wirft bei euch bestimmt viele Fragen auf, die wir hier beantworten wollen:
Was sind Demonstrationspraktika?
Einige haben es schon am eigenen Leib erfahren, die anderen werden es bald tun: Unserer Fakultät fehlen ca. 47% der benötigten Gelder für die normale Praktikumsausstattung beziehungsweise dafür, dass ihr allein oder zu zwei bzw. zu dritt in den Praktika arbeitet. So gab es mehrere Möglichkeiten, von denen zwei NICHT umgesetzt wurden: die „Vereinfachung“ der Praktika sowie eine Zulassungsbeschränkung zu den Praktika. Daher wurde beschlossen, dass alle Institute weiterhin alle Versuche durchführen, aber die Gruppengröße auf 5 oder 6 anheben. Das setzt die Qualität der Praktika natürlich maßgeblich herab!
Warum unternimmt die Fakultät nichts?
Das würden unser Dekan Professor Müller und alle anderen Professoren gerne tun. Sie haben auch schon viel diskutiert und wahrlich gebettelt, doch der Rektor sowie der Kanzler und Prorektor schieben die finanzielle Verantwortung zum Land Sachsen, das seit Jahren immer weniger in die Bildung investiert und das Land Sachsen schiebt die Verantwortung wieder zum Rektorat. Nun fragt ihr euch vielleicht, weso die Fakultät das nicht aus ihren vielen Forschungsgeldern bezahlt. Das dürfen sie nicht. Die DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft) erlaubt keine Verwendung für die Lehre, wenn es bei einer Überprüfung herauskommt, werden die DFG-Gelder für die nächsten 5 Jahre gestrichen, einen ähnlichen Fall gab es in Göttingen schon (http://www.tagesspiegel.de/wissen/di...n/1503934.html). Auch die Unterstützung durch Industriepartner ist eine Option, aber nicht so einfach und würde dem Land, das eigentlich für die Bildung verantwortlich ist, in die Hände spielen. Außerdem begibt man sich mit Industriepartnern immer in eine Abhängigkeit. Ein Effekt ist zudem zu beobachten: Je mehr die Fakultät sich um die Finanzierung aus eigenen Mitteln gekümmert hat, desto mehr hat die Universitätsleitung unsere Gelder reduziert. Auch kann man sich vor allem in wirtschaftlich schwankenden Zeiten nicht auf die Unterstützung über Jahre hinweg verlassen.
Wieso hängt der Fachschaftsrat denn solche Plakate auf und was tut er sonst?
Auch der FSR hat schon viel Zeit investiert, um mit dem Rektorat und dem Ministerium zu verhandeln. Leider sind wir bisher nur auf taube Ohren gestoßen. Außerdem stehen wir stets in Kontakt mit unserem Fakultätsvorstand, sodass wir gut zusammen agieren.
Vermutlich fehlt bisher die Masse der Studenten, die hinter dem FSR stehen, daher brauchen wir EUCH!
Was kann ich als Student tun?
Informiere dich und deine Kommilitonen! Gebt euch nicht mit der momentanen Situation zufrieden! Es gibt definitiv die Chance auf mehr Geld. Wenn wir uns das jetzt gefallen lassen, laufen wir Gefahr, dass dies zur „normalen“ Situation wird!
Daher haben wir, der FSR, die Plakate aufgehangen. Wir wollen mit EUCH am 3.11.2010 nach Dresden fahren und der Regierung vor dem Landtag lautstark zeigen, dass sie nicht an unserer Ausbildung kürzen dürfen! Wenn von uns immer Exzellenz verlangt wird, dann dürfen wir das auch von der Uni und dem Land erwarten! Der Fachschaftrat wird euch unterstützen, die Veranstaltungen planen und euch informieren. Wenn ihr uns helfen wollt, dann kommt einfach mal vorbei!
Hier ein paar weiter Infos vom Stura über die Kürzungen:
* Verknappung der sogenannten Verstärkungsmittel, also Wegfall von Tutorien (werden vor allem in den ersten Semestern gebraucht um alle Studenten auf den gleichen Stand zu bringen) und HonorardozentInnen (Lehrkräfte)
* Abbau von 1000 Stellen bis 2020 (dabei werden an unserer Fakultät auch Professorenstellen gestrichen, ohne Professor kann aber keine Lehre in dem Fachbereich stattfinden)
* Den Universitäten werden nur noch die „Ist-Kosten“ der Personalkosten bezahlt, d.h. keine Pauschalbeiträge mehr. Die Möglichkeiten der Querfinanzierung bleiben aus.
* Die Zuschüsse an das StudentInnenwerk werden drastisch gekürzt, was u.a. auch höhere Mensapreise bedeutet.
Weitere Informationen auf externen Seiten:
http://zukunftundzusammenhalt.de/
http://www.stura.uni-leipzig.de/news-einzel/datum/2010/09/04/kuerzungen-im-landeshaushalt-zusammenfassung/
http://www.zusammenhalt-leipzig.de/