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Thema: Gesundheitsreform - Kostentreiber Pharmaindustrie

  1. #11
    Administrator Avatar von ooonja
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    Wenn ich das richtig mitbekommen habe, dann bleibt weiterhin ein Apotheker Besitzer der Apotheke. Es handelt sich aber um keine gewöhnliche Apotheke mehr, sondern um eine "Markenpartner-Apotheke" von DocMorris. Damit darf der Apotheker den Namen und Schriftzug verwenden.

  2. #12
    Ich glaub, sowas heißt "Franchising". Da werden meist schon bestehende Apotheken in solche Apothekenketten eingegliedert, meist bleibt auch der Apotheker der gleiche. Ich denke mal man hat da Vorteile im Einkauf, weil diese Ketten (zum Teil) zu Pharmagroßhändlern dazu gehören, z.B. gehört DocMorris zu Celesio. Bei DocMorris hab ich auch gesehen, dass die auch so Eigenmarken haben. Außerdem haben die auch regelmäßig Angebote und Rabattaktionen auf nicht verschreibungspflichtige Medikamente.
    Da muss auch nach wie vor ein Apotheker der Inhaber sein, nicht das Unternehmen selbst. Das ist durch das Frembesitzverbot geregelt, dass (noch) besteht.
    Finde sowas generell nicht so gut, weil man vielleicht in Versuchung kommt nach den Wünschen des Unternehmens und nicht nach seinem guten Gewissen zu handeln. Ich weiß ja auch nicht. Sind vielleicht auch nur Vorurteile :angel:
    Was die Testkäufe angeht: Es ist immer wider interessant so was zu sehen, zumal meist ja nicht mal ne konkrete Zahl genannt wird, wodurch man gar nicht nachvollziehen kann, ob das ganze representativ ist . Natürlich kommtes auch vor, dass man irgendwo nicht beraten wird, aber ich hoffe, dass das eher die Ausnahme ist

  3. #13
    Foren-Guru Avatar von Christin
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    Jaja, Franchise ist das Zauberwort á la Mc Donalds und Fielmann. Klar bringt es bestimmt wirtschaftliche Vorteile, aber man ist immer an die Kette und Marke gebunden: Werbung, Angebote, Einkauf, Aktionen, Strategie, ...das muss man sich überlegen.

    Testkäufe: ganz nett, aber es kommt immer nur raus, wenn es schlecht ausgegangen ist und man bekommt nie das "Studiendesign" genannt. Gerade Stiftung Warentest testet unheimlich undurchsichtig...

    Ach ja:
    "Gewinnstreben schön und gut, aber nicht zu Lasten der Allgemeinheit. "
    Es ist immerhin eine Industrie! Biotechnologische Unternehmen sollen doch auch nicht die Wohlfahrt spielen, warum dann die Pharmaindustrie??! In die Arzneimittelentwicklung werden Millonen bis Milliarden gesteckt - das muss man wieder reinholen und das eben in den Jahren, in denen man das Patent hat! Wann denn sonst? Und dass die Politik regulierend eingreift...naja muss nicht sein. Vielmehr sollten wie in anderen Ländern die Kassen mit den Firmen verhandeln.
    You shoot me down, but I don't fall - I'm Titanium!

  4. #14
    Gast0210
    Gast
    Zitat Zitat von Christin Beitrag anzeigen
    Ach ja:
    "Gewinnstreben schön und gut, aber nicht zu Lasten der Allgemeinheit. "
    Es ist immerhin eine Industrie! Biotechnologische Unternehmen sollen doch auch nicht die Wohlfahrt spielen, warum dann die Pharmaindustrie??! In die Arzneimittelentwicklung werden Millonen bis Milliarden gesteckt - das muss man wieder reinholen und das eben in den Jahren, in denen man das Patent hat! Wann denn sonst? Und dass die Politik regulierend eingreift...naja muss nicht sein. Vielmehr sollten wie in anderen Ländern die Kassen mit den Firmen verhandeln.
    Ich finde, da wo es um das Leben von Menschen geht, ist "die Wohlfahrt spielen" sehr wohl angebracht. Ich gebe der Industrie nicht die Schuld, denn Patentrecht etc. sind nun mal darauf angelegt, bis aufs letzte ausgenutzt zu werden.
    Aber es ist schon ein Unterschied, ob eine Autofirma ein Patent auf ein bahnbrechendes, selbstfahrendes Motorrad entwickelt und damit ordentlich Kasse macht - oder ob die Pharmaindustrie ein bahnbrechendes Krebsmedikament entwickelt und dafür Wucherpreise verlang. Denn die wissen genau: Ein Motorrad leistet sich der, der übriges Geld hat, aber ein schwer Krebskranker würde in seiner Verzweiflung ALLES tun und sich zur Not bis über beide Ohren verschulden, wenn er nur so wieder gesund werden könnte! Da ist ein GEWALTIGER Unterschied! Und diejenige, die es sich nicht leisten können, die müssen dann auf der Strecke bleiben, nur weil die Firmen das Maximum an Profit rausholen wollen,da geht es doch meist gar nicht darum nur die Forschungskosten wieder rein zu holen, sondern vielmehr den Aktionären einen satten Gewinn am Jahresende präsentieren zu können!! Zumindest in dem Beispiel mit mehreren hundert Euro, wo die Konkurrenz es später für 5 Euro vertickt hat und die Herstellungskosten wahrscheinlich unter 1 Euro lagen!

  5. #15
    Alex
    Gast
    Zitat Zitat von Gast0210 Beitrag anzeigen
    [...] da geht es doch meist gar nicht darum nur die Forschungskosten wieder rein zu holen [...]
    "Nur" die Forschungskosten sind i.d.R. aber immens hoch! Ein Pharmaunternehmen hat beispielsweise gesetzlich vorgeschriebene Richtlinien einzuhalten, welche in den letzten Jahrzehnten in Punkto Sicherheit immer umfassender wurden und somit auch mehr Geld kosten.
    Außerdem sind die Zeiten vorbei, in denen schnell und billig neue Wirkstoffe entdeckt/entwickelt wurden. Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger und aufwendiger ein Medikament zu entwickeln.
    Ein Pharmaunternhemen wird lieber ein paar Millionen mehr in die Entwickung und Kontrolle stecken als am Ende Milliarden wegen fataler Nebenwirkungen zahlen zu müssen.

    Wir leben (leider) im Kapitalismus und ein Pharmaunternehmen muss Gewinn erwirtschaften, sonst kann es sich nicht lange unter den Konkurenten halten. Viel mehr Möglichkeiten als beim Vertrieb der Medikamente/Wirkstoffe/... hat ein Pharmaunternehmen dazu nicht.
    Das Modell des Non-Profit-Unternehmens funktioniert in der Branche nicht. Da arbeiten sehr gut ausgebildete Leute - sollen die alle aus humanitären Gründen arbeiten? Irgendwie müssen die Leute ja auch am Ende leben.

    Ich bin ja auch für eine Welt in der Geld nicht das treibende Mittel ist, sondern jeder für die Fortentwicklung der menschlichen Art (und somit auch sich selbst) lebt. Das wird aber nicht in den nächsten paar Millionenen Jahren passieren. Somit müssen wir also mit dem Kapitalismus und dem Gewinnstreben der Pharmaunternehmen klarkommen.

  6. #16
    aber ein schwer Krebskranker würde in seiner Verzweiflung ALLES tun und sich zur Not bis über beide Ohren verschulden, wenn er nur so wieder gesund werden könnte!
    Äh, ist es am Ende aber nicht doch so, dass ein zugelassenes Medikament bei eindeutiger Krankheit und Nutzenbeleg des Medikamentes von der Krankenkasse zum größten Teil bezahlt wird? Klar, das Geld kommt auch von der Allgemeinheit durch die Beiträge und natürlich gibt es auch sowas wie eine Selbstbeteiligung, aber hier in Deutschland (wo jeder krankenversichert ist) wird sich wohl kaum einer bis über beide Ohren verschulden, um ein Medikament zu bezahlen :huh:.
    Außer er vertraut auf Wundermittelchen, die nicht von der Krankenkasse bezahlt werden.

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