• Hinweise für Erstsemester

    Nach Erhalt der Zusage für die Wunschuniversität bis zum Start des ersten Studiensemesters Pharmazie gibt es einiges vorzubereiten und zu bedenken. Dabei soll folgender Artikel ein klein wenig helfen.

    Universität

    Hinweise zur Einschreibung befinden sich im Zulassungsbescheid der Stiftung für Hochschulzulassung (früher ZVS). Als Pharmaziestudent hat man den Vorteil, dass sich keine Kurse überschneiden, weil man einen festen Stundenplan erhält und ihn nicht selbst zusammenstellen muss. Das bedeutet aber auch, dass man kaum etwas wählen kann - vom Wahlpflichtfach im Hauptstudium abgesehen. Einige Universitäten bieten vor Semesterbeginn auch Vorbereitungskurse für Erstsemester an. An Materialien benötigt man anfangs nicht viel. Zu den Einführungsveranstaltungen reicht ein Block und etwas zum Schreiben. Dort wird euch auch alles wichtige mitgeteilt. Kittel könnt ihr meist günstig beim Fachschaftsrat erstehen.

    Hinweis: Teste vor Semesterbeginn schon mal den Weg zur Fakultät aus, damit du einschätzen kannst, wie lange du brauchst und weißt wo du ungefähr hin musst. Kauf dir nicht gleich alle Bücher, die dir empfohlen werden. Leih sie dir zuerst in der Bibliothek aus und arbeite mit ihnen um zu sehen, ob du damit zurechtkommst. Vergiss auch nicht den Semesterbeitrag und gegebenenfalls die Studiengebühren rechtzeitig zu überweisen.

    Die Wohnung

    Je nach dem wann man die Zusage erhält und wo man studiert, ist es einfacher oder etwas schwieriger eine geeignete Unterkunft zu finden. In vielen Universitätsstädten gibt es Studentenwohnheime mit Zimmern unterschiedlicher Größe - meistens als Wohngemeinschaft. Das Bad und die Küche teilt man sich mit dem/den Mitbewohner(n), außerdem hat man ein eigenes Zimmer, das meist möbliert ist. Da es häufig mehrere Studentenwohnheime in einer Stadt gibt, kann es nützlich sein eins zu wählen, das nicht weit von der Fakultät entfernt ist. Eine eigene Wohnung oder eine WG sind andere Alternativen. Gerade WGs erfreuen sich großer Beliebtheit bei Studenten. Allerdings ist dies nicht jedermanns Sache mit neuen Leuten, die man kaum kennt, zusammenzuziehen. Aber natürlich kann man auch mit Freunden die in der gleichen Stadt studieren oder Kommilitonen eine WG gründen. So kommt keine Langeweile auf und man hat Gesellschaft. Im Gegensatz zum Studentenwohnheim muss man sich um Internet-, Telefon. und Fernsehanschluss selbst kümmern. Da heißt es Preise vergleichen, was zeitaufwendig und nervig sein kann, aber sich durchaus lohnt. Wenn man in eine andere Stadt zieht, sollte man nicht vergessen sich beim Einwohnermeldeamt umzumelden, bzw. den Studienwohnort als Nebenwohnsitz zu melden. Die wohl komfortabelste Unterkunft ist das "Hotel Mama", eine preisgünstige dazu - aber nicht für jeden eine Option. Wer nicht weit entfernt wohnt, kann auch täglich zur Uni pendeln.

    Finanzierung

    Die Finanzierung des Studiums ist ein wichtiger Punkt. Die unkomplizierteste Finanzierung ist die der Eltern, sofern dies möglich ist. Ansonsten gibt es die Möglichkeit eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz, kurz BAföG in Anspruch zu beantragen. Jenes besteht zu 50% aus einem Zuschuss vom Staat, der nicht zurückgezahlt werden muss und zu weiteren 50% aus einem zinslosem Darlehen. Dieses muss fünf Jahre nach dem Ende der Förderungshöchstdauer in Raten zurückgezahlt werden. Der Maximalbetrag der zurückgezahlt werden muss, liegt bei 10.000 €. Für gute Studienleistungen oder ein besonders schnelles Studium wird ein Teil der Schulden erlassen. Ob man Förderungen nach dem BAföG erhält oder nicht und wenn ja in welcher Höhe, hängt von dem Einkommen der Eltern und des Ehepartners (sofern vorhanden) ab - allerdings nicht vom aktuellen, sondern dem von vor zwei Jahren. Der Antrag sollte möglichst frühzeitig gestellt werden (mindestens 2 Monate vor Studienbeginn), da man BAföG nur rückwirkend bis zum Datum der Antragsstellung erhält (und natürlich erst ab Studienbeginn). Wer den Antrag also erst im November einreicht, wird kein Geld mehr für Oktober erhalten. Falls die aktuelle finanzielle Situation der Eltern sich im Vergleich zu vor zwei Jahren verschlechtert haben sollte, kann ein Antrag auf Aktualisierung gestellt werden. Dies ist aber erst nach der Bewilligung auf Grundlage der Daten von vor zwei Jahren möglich.Verschiedene Banken bieten spezielle Bildungskredite für Studenten an - auch hier gilt: Vergleichen lohnt sich. Ein weiterer Weg sein Studium zu finanzieren ist ein Stipendium. Neben guten Leistungen wird soziales, politisches oder kirchliches Engagement vorausgesetzt. Es gibt viele Stipendien, wobei für jeden etwas dabei sein sollte. Wie die finanzielle Unterstützung im Einzelnen aussieht, muss man bei der Stiftung in Erfahrung bringen. Das erhaltene Geld muss i.d.R. nicht zurückgezahlt werden.Auch mit Arbeiten kann man seinen Lebensunterhalt verdienen. Allerdings ist dies für Pharmaziestudenten auf Grund des umfangreichen Stundenplans eher schwierig, wenn auch nicht gänzlich unmöglich. In den Semesterferien zu arbeiten ist hingegen kein Problem. Man muss aber bedenken, dass teilweise Praktika und auch die Famulatur in der vorlesungsfreien Zeit durchgeführt werden und manche Klausuren recht spät geschrieben werden können.

    Mobilität

    Besonders beliebt bei Studenten ist das Fahrrad. Es ist preisgünstig im Unterhalt, pflegeleicht, je nach Kondition des Besitzer recht schnell und man findet fast überall einen "Parkplatz". Man sollte nicht an einem guten Schloss sparen, da Fahrraddiebstahl in der Stadt leider nicht so selten vorkommt. Einer der Vorteile als Student besteht darin, dass man den öffentlichen Nahverkehr preisgünstig nutzen kann. Abhängig von der Universität kann das Semesterticket schon im Semesterbeitrag (teilweise) enthalten sein. Wer ein eigenes Auto hat, kann dieses natürlich auch nutzen. Aber gerade für kürzere Strecken ist es eine teure und langsame Variante. Sich mit dem Auto durch den Feierabendverkehr zu kämpfen macht wenig Spaß. Außerdem ist die Suche nach einem kostenlosen Parkplatz manchmal nervenaufreibend.

    Versicherungen

    Neben der Krankenversicherung sollte man auch um Haftpflichtversicherung kümmern. Wer vor dem Pharmaziestudium noch familienversichert war, kann diese auch währende des Studiums weiterlaufen lassen. Wichtig ist hierbei die Krankenkasse zu informieren und nötige Unterlagen, wie z.B. eine Immatrikulationsbescheinigung einzureichen. Bei allen anderen Versicherungen sollte man kritisch abwägen, ob man sie wirklich braucht.